Wir neuen Großvaeter
Biberratten und Frettchen werden betreut, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Im AuÃengelände behandeln Tierärzte Wasser- und Wildvögel, die sich beim Landeanflug verletzt haben oder Opfer von Tierhassern geworden sind. Auch ein Waschbär gehört zu den »Problemkindern« der Pflegestation, die etwa 2000 Wildtiere im Jahr aufnimmt und sie nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlässt. Der Verein braucht Unterstützer, und als ich Max, Ferdinand und Leo davon erzählte, trugen sie ihr Scherflein bei â im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten.
Inzwischen kennen meine Enkel den Wert des Geldes, auch durch den Kaufladen, den die GroÃmutter an Weihnachten regelmäÃig aufbaut, und der meist bis Ende Februar im Wohnzimmer stehenbleibt. Die Konkurrenz der Supermärkte kann die Betreiber des »Tante-Emma-Ladens« nicht schrecken. Inzwischen
kann auch bei »Leo & Max« mit der Kreditkarte bezahlt werden, und ein elektronischer Piepser erfasst die Waren auf dem Laufband. Für die mit Eierlikör gefüllten Schokoladen-Fläschchen â Verkauf nur an Erwachsene! â gehen schon mal blitzende Euromünzen über den Tresen. Einnahmen aus dem Geschäft bunkern die geschäftstüchtigen Knaben in einem gläsernen Sparschwein. Frau Z. von der Volksbank freut sich stets, wenn sie dann einen prall mit Münzen gefüllten Sack entgegennehmen darf, die für gute Kunden maschinell sortiert und gezählt werden. Der Zaster wird geteilt und den Sparbüchern von Max und Leo gutgeschrieben. Neuerdings bekommt auch Ferdinand etwas ab, der im Laden als Laufbursche arbeitet.
Kleine Kinder und das Geld! In den Erziehungsratgebern ist darüber Unterschiedliches zu lesen.
Es gibt Pädagogen, die Kinder möglichst lange vom schnöden Mammon fernhalten möchten. Manche dagegen meinen, je früher einem Kind die Bedeutung des Geldes nahegebracht würde, desto verantwortungsvoller könne es später damit umgehen.
Auch die Frage, wie viel Taschengeld ein Kind bekommen sollte und ab welchem Lebensjahr, wird unterschiedlich beantwortet. Also folgen wir auch hier dem Bauchgefühl: Ich habe für Leo, Max und Ferdinand je ein Sparbuch angelegt, in das am Tage ihrer Geburt eine bestimmte Summe eingezahlt worden ist. An jedem ihrer Geburtstage und an Weihnachten wird das Guthaben aufgestockt.
Für ein Sparbuch als Vermögensanlage spricht volkswirtschaftlich so gut wie nichts, weil miese Zinsen, die auch noch von der Inflation aufgefressen werden. In der FAZ lese ich, dass Bundesbürger Milliarden auf diese Weise angelegt haben und
dabei Millionen an Zinsen verlieren. Egal. Auch Onkel Dagobert bunkert seine Fantastillionen in einem Geldspeicher. Was soll ich mit Tagegeldern jonglieren, stets im Internet nach günstigeren Konditionen suchen, wenn die Moneten auf einem Sparbuch übersichtlich aufbewahrt werden? Sollten die jungen Herren einmal Finanzoperationen anstreben, können sie immer noch umdisponieren.
Ein Sparbuch kann bisweilen eine Sogwirkung entfalten. So werbe ich bei Verwandten und im Freundeskreis für diese Art von Geldanlage meiner Enkel. Wer ihnen nicht das fünfhundertste Sowieso-Teil zum Geburtstag schenken will, kann seine Zuneigung in bare Münze verwandeln und im Sparbuch urkundlich beglaubigen lassen.
Ãbrigens: Leo könnte sich von seinem angesparten Vermögen inzwischen zwei Kinderfahrräder, vier Tretroller und etwa tausend Tüten Gummibärchen leisten.
Keine Angst vor der Mathematik
GroÃvater berichtet vom Mysterium der Zahlen
Auch AuÃerirdische kennen Pi
Die Mathematik weist
dem Menschen den Weg
der Einfachheit und
Bescheidenheit
und bildet die Grundlage
aller Wissenschaften
und Künste.
MALBA TAHAN
BRASILIANISCHER MATHEMATIKER (1895 â 1974)
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Schon als Leo noch gar nicht geboren war, stand für seine Umgebung fest: Der Mann ist ein Musensohn. Vater und Mutter verdienen ihren Unterhalt mit Büchern, GroÃvater verfasst Bücher, und die GroÃmutter kennt mindestens zehn Balladen auswendig. Da muss in den Genen doch etwas hängenbleiben. Inzwischen ist Leo ein Schulkind, und wir warten noch immer auf den groÃen poetischen Wurf. Ein paar Zeilen eines klitzekleinen selbst verfassten Gedichtes würden uns bereits glücklich machen. SchlieÃlich hat Goethe im Alter von vier Jahren
seine ersten Verse diktiert. »Ich ging im Walde
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