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Wir sehen uns in Paris

Wir sehen uns in Paris

Titel: Wir sehen uns in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kolloch Elisabeth Zöller
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nervös auf ihrer Unterlippe, während Astrid lustlos ihren Kaffee schlürft.
    Da klingelt plötzlich Astrids Handy! Beide halten den Atem an.
    Astrid sieht Claras Nummer und drückt schnell die Anruftaste. »Hast du Nachricht von Isabella?«, fragt sie sofort.
    Hannah hört nicht, was Clara sagt. Doch sie sieht, wie Astrid blass wird und nach Luft ringt.
    »Krankenhaus …«, sagt Astrid mit zitternder Stimme.
    Hannah erschrickt. Ihr Herz pocht plötzlich wie wild.
    »In welchem Krankenhaus?«, fragt Astrid. Dann hört sie weiter zu. Clara spricht lange und scheint ihr etwas zu erklären. Astrid nickt. Langsam weicht die Angst aus ihrem Gesicht.
    Hannah hält es vor Ungeduld kaum aus. Was ist mit Isabella? Ist etwas Schlimmes passiert? Endlich hört sie Astrid sagen: »Gut, wir fahren schnell weiter und warten auf deinen Anruf. Bis später, Clara.«
    Astrid holt tief Luft. »Sie ist endlich aufgetaucht«, sagt sie zu Hannah. »Sie ist in einem Krankenhaus. Clara hat mir eine wirre Geschichte erzählt, von der ich nicht viel verstanden habe. Jedenfalls sollen wir einen Anruf bekommen, der uns informiert, in welchem Krankenhaus Isabella ist.« Und als sie Hannahs bestürztes Gesicht sieht, fügt sie hinzu: »Mach dir keine Sorgen. Jetzt wissen wir endlich, wo sie ist, und sie wird sicher sehr gut betreut.«
    Hannah zittert am ganzen Körper, kann nicht einmal sprechen. Sie wundert sich, wie ruhig Astrid auf einmal ist, ruhig und konzentriert. Die Aufgeregtheit der letzten Stunden scheint völlig verschwunden.
    »Komm, Hannah, wir fahren jetzt weiter. Bald sind wir in Saarbrücken, und bis dahin wissen wir bestimmt auch, in welches Krankenhaus wir fahren sollen. Clara hat gesagt, dass uns von dort jemand anruft.«
    Sie steigen wieder in den Leihwagen und Astrid nimmt die Auffahrt auf die Autobahn. Das Handy hängt griffbereit in der Freisprechanlage. In Hannahs Kopf schwirren tausend Gedanken und keinen kann sie festhalten.
    »Was hat Clara noch gesagt?«, fragt sie endlich.
    »Isabella hat eine Verletzung am Bein«, berichtet Astrid. »Sie ist wohl umgekippt und kurz ohnmächtig gewesen. Jemand hat ihr geholfen und den Krankenwagen gerufen. Alles andere interessiert mich im Augenblick nicht.« Sie seufzt tief. »Hannah, wir haben sie gefunden, und bald werden wir sie sehen. Das ist die Hauptsache.«
    Ja, das ist die Hauptsache. Langsam begreift Hannah, dass die Suche zu Ende ist. Aber ein Happy End ist es trotzdem nicht. Alles, was Isabella sich vorgenommen hat, ist schiefgegangen. Immerhin ist sie wieder da.
    Hannah ist gespannt, was ihre Freundin zu erzählen hat. Einen Krimi mit Verfolgungsjagd? Hat sie eine Schussverletzung am Bein? – Hannah sieht in ihrer Fantasie wilde Szenen mit gefährlichen Gangstern und heldenhaften Rettern. Und Isabella in der Hauptrolle.
    »Wo bleibt der Anruf?« Astrids Frage unterbricht Hannahs Gedanken. Isas Mutter trommelt mit den Fingern auf das Lenkrad und starrt immer wieder auf das Handy.
    Hannah spinnt weiter wilde Szenen. Plötzlich schämt sie sich, dass sie Isabellas Geschichte für eine Drehbuchidee benutzt. Das hier ist die Wirklichkeit!
    Drehbuch! Da fällt ihr wieder Kurt Hoffnung ein. Plötzlich tut es Hannah leid, wie sie vorhin über ihn gedacht hat. Er hat zumindest ein Recht zu erfahren, wie es bei ihnen weitergegangen ist. Erneut wählt Hannah seine Nummer. »Wir haben Isabella gefunden«, sagt sie. »Na ja, wir wissen jetzt, wo sie ist.«
    Herr Hoffnung freut sich, dass ihre Freundin nicht länger vermisst wird. Von einer Bezahlung will er nichts hören, schließlich habe ja Hannah ihre Freundin gefunden.
    »Eigentlich …«, beginnt Hannah, doch da klingelt Astrids Handy. Schnell verabschiedet sie sich.
    Astrid geht über die Freisprechanlage ans Telefon.
    »Hallo? Wer spricht da?«, ruft sie. Ihre Stimme klingt leicht schrill.
    »Hey«, stottert am anderen Ende eine Jungenstimme. »Sind Sie die Mutter von Isabella Morgenstern?«
    Hannah erkennt die Stimme sofort. Au revoir, ma chérie , klingt es in ihren Ohren. Sie sieht wieder seine funkelnden dunklen Augen, aus denen Entschlossenheit sprühte. Und sie spürt noch einmal das Gefühl von Hilflosigkeit, als er sie beiseitegestoßen und die Tasche an sich gerissen hat. Das ist er! John, der Taschendieb! Warum ruft er Astrid an? Will er sie erpressen? Lösegeld fordern? Hannah spürt, wie Wut, aber auch so etwas wie Verzweiflung in ihr aufsteigt.
    »Wer ist da, bitte?«, fragt Astrid. Sie horcht angespannt.
    »Hier

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