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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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seinen Rücken klatsche, wodurch mir gar nichts anderes mehr übrig bleibt, als es mir doch noch bequem zu machen.
    Wenig später sitzen wir im Auto. Die Fahrt kommt mir viel zu lange vor und als ich dann endlich in meinem weichen flauschel-wauschel Bett, mit der großen, weichen Bettdecke und den riesigen Kissen liege … dann noch dieser himmlische Klang von plätscherndem Wasser im Hintergrund … ich komme mir vor, wie im Himmel.
    Und ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie ich hier gelandet bin.

Akios Gruft

    „W äre es dir lieber gewesen, wenn Yuoi dich mitgenommen hätte?“ Mit verschränkten Armen steht er vor dem Bett, in dem ich liege, wo hingegen ich ihn mit fassungslosen Blicken bedecke.
    Es hätte mir schon seltsam vorkommen sollen, als ich mich in diesem Meer aus weichen Kissen wiedergefunden habe.
    Plötzlich überkommt mich blanke Panik und noch bevor ich ihm antworten kann, reiße ich die Bettdecke weg und starre an mir herab. Eine kurze Welle von Übelkeit überflutet mich, vor Erleichterung. Ich habe noch alle meine Sachen an.
    „Hätten wir gewusst, dass du so reagierst, hätten wir dich zu GierO gebracht oder zumindest zu Mikage.“ Sie hätten mich allen Ernstes zurück nach Yokohama gebracht? Das bezweifle ich.
    „Weißt du irgendetwas? Etwas, wovon du nichts wissen solltest und, nun sagen wir, versehentlich dahinter gekommen bist?“ Noch einen mehr, der herausgefunden hat, wer ich bin, kann ich wirklich nicht gebrauchen. Mein Leben wäre damit so gut wie gelaufen gewesen.
    Sein fragender Blick bringt mich fast zum Weinen, stattdessen sammle ich mich lieber und krabble aus dem gigantischen, runden Bett.
    „Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“ Mehr muss er nicht sagen.
    „Ich … nein, wieso habt ihr mich nicht einfach aufgeweckt, oder in mein Hotel gebracht?“, frage ich ihn, schief dastehend und mir die Arme reibend. Es ist hier ziemlich kalt und stockdunkel. Der Kerzenständer in seiner Hand spendet auch nicht gerade viel Licht. Es reicht, um von der Uhr an der Wand ablesen zu können, dass er ziemlich früh am Morgen ist.
    „Das wollten wir!“, verteidigt er sich sofort und schwenkt dabei den Kerzenständer meines Erachtens nach gefährlich wild herum. „Die wollten uns nicht in dein Zimmer lassen.“ Er hält kurz inne und gibt ein Grunzen von sich, als hätte er sich an einem Staubflünkchen verschluckt. „Von außen sieht das Hotel gar nicht so schäbig aus, wie von innen. Wenn ich dein Zimmer oder dieses Hotel schon früher zu Gesicht bekommen hätte, hätte ich dich da ohnehin schon längst rausgeholt.“
    „Das Zimmer ist in Ordnung. Ich brauche schließlich keine Luxus-Suit.“ Mein Blick schweift an ihm vorbei und durch das Zimmer. „Wo bin ich hier überhaupt?“
    „Das ist mein Haus“, beginnt er und schneidet mir mit einer Geste die Worte ab. „Meinst du nicht, dass es ein schlechtes Bild auf uns wirft, wenn wir unsere Gäste in so etwas dreckigem wohnen lassen?“
    „Du wohnst in einer Gruft?“, schießt es unkontrolliert aus mir heraus. „Mein Hotel ist nicht dreckig!“, füge ich schnell an.
    „Was wollen wir wetten, ist es das?! Meine Gruft, wie du es nennst, ist innen und außen sauberer, als dieses einzelne Zimmer in diesem Hotel!“
    Wow, der geht ja richtig auf. Wie ein Hefekloß.
    „Du hast es doch gar nicht gesehen!“ Klar habe ich nicht das Recht dazu, mich mit ihm zu prügeln. Ich kann nur einfach nicht anders. Er verletzt meinen Stolz, wenn er behauptet, ich würde es vorziehen, in einem Drecksloch zu wohnen. „Ich bin froh, nicht so ein arroganter, reicher Pinkel wie du zu sein, der nur klinisch reine Orte ertragen kann!“ Eben war ich noch derb müde und jetzt stehe ich geradezu in Flammen.
    „Du wirst nicht wieder in dieses Hotel zurückgehen! Und ich dulde keine Widerrede! Du solltest lernen, einem Erwachsenen mehr Respekt entgegen zu bringen!“
    Oh ich weiß, ich werde das alles sehr schnell bereuen. „Was?! Und wo soll ich dann bitteschön hin, Daddy? Ich bin kein kleines Kind mehr, das getragen werden muss! Ich bin kein Baby, das gefüttert und gewickelt wird! Die Schule habe ich auch schon längst hinter mir! Ich kann eigenständig denken und ich sage dir, dass das Hotel in Ordnung ist! Ich bin keine Fünf mehr, sondern schon fast zwanzig!“
    Irgendetwas regt sich in seinen starren Gesichtszügen. Langsam lässt er seinen Blick über meine Gestalt wandern. „Neunzehn?“ Ungläubigkeit schwingt mit seinen

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