Wir sind nicht schwul (German Edition)
übernachten würdest, weil es schon ziemlich spät geworden war. Immerhin bin ich der Leader. Ich sollte mich um alle meine Leute kümmern.“ Mir läuft es eiskalt den Buckel runter und das nicht wegen der Steinwand in meinem Rücken. So nebenbei glaube ich ihm natürlich nicht den ganzen Schwachsinn, den er da verzapft.
„Wäre dir ein Eimer Wasser wirklich lieber gewesen?“
Was hab ich nur getan? Ich habe mich mit ihm gezankt, wie ein … wie ein … „Ich bin ein unerfahrenes Kleinkind“, vervollständige ich seine Rede mit zusammengepressten Lippen und auf meinen Schoß starrend.
Schmunzelnd pattet er meinen Kopf. „Du bist so unglaublich niedlich.“ Er lacht und steht auf. „Komm, ich helfe dir.“
Ich ergreife die Hand, die er mir hinhält und ziehe mich daran hoch. „Danke. Ich finde alleine ins Bad.“ Meine Sachen fest an mich drückend, gehe ich mit seinem Blick in meinem Nacken dort hin, wo ich das Bad vermute.
Je weiter ich gehe, desto mehr frage ich mich, wo ich hier gelandet bin. Der Steinstil zieht sich ziemlich lange fort, vermischt sich gen Bad immer mehr mit dunkelgrün-schwarz gesprenkeltem Stein (zumindest nehme ich an, dass das Stein ist), der extrem glatt geschliffen und hochglanzpoliert wurde. Rutschgefahr hoch drei, kann ich da nur sagen. Der Schneckengang zum Bad ist echt funny. Erst waren noch Kerzen in Nischen in den Wänden, die dann durch unechte Kerzen ersetzt wurden. Trotzdem ist es eher dunkel als hell. Die Decke ist mit kleinen punkähnlichen LED-Lichtlein bestückt, sodass sie wie ein Sternenhimmel aussieht. Ja und kaum hören die Fakekerzen auf, finde ich ein Aquarium zu meiner Linken und zu meiner Rechten vor. Mit echt schönen Fischen! Es ist etwa auf Schulterhöhe, nicht besonders hoch und zieht sich bis zum eigentlichen Bad hin durch. Sehr schön. Das Aquarium erhellt den Gang mehr, als es die Fakekerzen jemals vermocht hätten.
Tja und dann stehe ich in einem Raum. Nein, davor war keine Tür, die ich hätte aufmachen können. „Hä?“ Ungläubig gucke ich in die Halle. Ob er noch einen Raum hat, zu dem man erst durch einen Spiralgang gehen muss?
Das, was da vor mir liegt muss ich länger anstarren, bis ich es als Badezimmer identifizieren kann. In der Mitte steht ein großes, rundes Ding, an dem über den Rand hinweg Wasser fließt, das in den Stufen verschwindet, die um das Becken führen. Die Badewanne? Ohne die Stufen würde man niemals hineinklettern können. Dazu drei schwarze Säulen, verziert mit silbernen Strängen, die sich daran bis zur Decke hoch schlängeln. Ich hoffe zumindest, dass es Silber ist und kein Weißgold. Sie haben sogar ein Kapitell.
Korinthisch!
Unfassbar!
Zu meiner Linken haben zwei Waschbecken eine ganze Wand für sich alleine. Natürlich sind die Wasserhähne aus Gold. Ich nicke nur noch leicht und versuche so zu tun, als würde mich gar nichts mehr wundern. Neben den Waschbecken sind Kleider- und Handtuchhalter angebracht. Fragt mich nicht, woraus die sind.
Vor den Wachbecken ist selbstverständlich ein großer Spiegel „aufgehängt“, der oben einen aufgesetzten Halbkreis hat und in Stein eingearbeitet ist, der sich von der Wand abhebt und mit floralen Mustern verziert ist … genauso wie der Badewannenrand, wie mir später auffällt, und das Ding, das wohl die Dusche sein könnte, oder eine zweite Badewanne mit Duschfunktion. Diese Dusche befindet sich zu meiner Rechten und geht in den Boden hinein, wofür man erneut Treppen benutzen muss. Die Form der Dusche erinnert mich irgendwie an einen Sarg.
So einen großen Duschhahn habe ich definitiv noch nie gesehen. Von den anderen Dingen, die darin hängen, brauche ich erst gar nicht zu reden. Keine Ahnung, wofür man das alles braucht.
Dann wären da noch die Schränke. Sie sind mir gegenüber in die Wand eingearbeitet. Die Türen dazu sind aus Glas. Der Inhalt ist beleuchtet. Nichts ungewöhnliches, nehme ich zumindest an. Parfums, Badeutensilien, Waschkram, Handtücher, Bademäntel. Damit könnte man eine zehnköpfige Familie eindecken. Neben den Waschbecken befindet sich auch jeweils so ein kleines „Kästchen“, mit allen unmöglichen und möglichen Haarbürsten, Kämmen, Sprays, Zahnpasta, Zahnbürsten, Schminkutensilien und was weiß der Kuckuck noch alles.
Ein Paradies für jede Frau. Der Spiegel, ist im Vergleich zum Rest des Bades, sehr gut beleuchtet. Ansonsten ist es hier genauso dunkel, wie im Treppenhaus.
Dass er dann auch noch drei anderen Türen hat, die
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