Wir sind nicht schwul (German Edition)
dummen Zufall herausgefunden. Ich wusste aber selbst bis vor einer Weile nicht, dass er es wusste. So oft und lang, wie der immer an mir geklebt ist, hätte er es sowieso früher oder später herausfinden müssen.“ Ein bisschen eigenartig ist es ja schon, dass Yuoi gar nichts mitbekommen hat, obwohl er für eine längere Zeitspanne viel dichter an mir geklebt ist, als Mikage.
Fassungslos, aber schmunzelnd reibt er sich mit der Hand übers Kinn. „Es ist zwar nicht viel, gefällt mir aber immer noch besser, als Flachland.“
Hö? Ist das alles, was er daran zu bemängeln hat? „Ist das… alles?“, frage ich ungläubig nach.
„Was sollte ich sonst dazu sagen.“ Er zuckt mit den Schultern.
„Dass ich euch die ganze Zeit über angelogen habe, macht dir nichts aus? Ich war dauernd in eurer Nähe, überall dabei und das stört dich gar nicht, selbst jetzt, wo du weißt, was ich bin?“
„Eigentlich macht mich das voll an.“
Mir klappt die Kinnlade runter. Was für ein versauter Kerl.
„Ich mein‘, das ist doch echt geil. Klar, dein etwas schmälerer und zierlicher Körperbau ist den meisten aufgefallen, aber hey, wenn man es nicht weiß, kommst du mit dieser Masche echt gut durch. Wieso machst du das eigentlich? Du schaust doch so extrem geil aus! Wie viele wissen überhaupt davon?“
Demonstrativ lasse ich die Arme um meine Babyhügel-Brust gewickelt, damit er mir nichts wegsehen kann.
„Weil man als Frau nicht so viele Möglichkeiten hat, wie ein Kerl. Weil die Welt leider Gottes immer noch von Männern regiert wird. Tsuto, Mikage wissen davon und ähm … bei Akio bin ich mir nicht sicher.“
Er schüttelt ungläubig den Kopf und lacht los. „Zu schräg. Ziehst du die Nummer auch in Österreich ab, oder nur hier? Deine Stimme … okay, könnte auch die Stimme eines Jungen sein, aber wenn man es weiß, hörst du dich schon mehr nach einer Frau an.“
„Ich trete überall als Kerl auf.“
„Und ich wär auch voll dafür, dass wir dieses Geheimnis nicht verbreiten. Akio weiß nur, dass du etwas vor uns verheimlichst, aber was, das weiß er natürlich nicht. Das ist einfach zu geil.“
Tja, jetzt ist es wohl endgültig heraußen.
Fühlt sich seltsam an.
Ob er mich anders behandeln wird, weil er jetzt weiß, dass ich eine Frau bin?
„Ach Mist“, seufzt er plötzlich, „jetzt hab ich gar nichts zum Verhüten mit! Ich mein, ich hab sowieso nicht damit gerechnet, mit dir auch nur irgendwann einmal zu schlafen und selbst wenn, dann wäre das bei einem Kerl alles kein Problem.“
Prompt ziehe ich eine Augenbraue hoch. Ausgesprochen hört sich das alles nicht mehr so g‘schmackig an, als wie wenn wir es einfach getrieben hätten. Artig verheimliche ich ihm, dass ich die Pille am Dauerschlucken bin, damit ich hier nicht meine Tage bekommen kann – was echt unangenehm gewesen wäre.
„Moment Mal! Du hast nicht damit gerechnet, jemals mit mir zu schlafen? Willst du damit sagen, dass du eigentlich nichts von mir wolltest, bis du gerade eben herausgefunden hast, dass ich voll auf dich abfahre?“
Yuoi prustet gleich noch mehr los. „Das war gerade so typisch Frau! Ich wette, wenn ich ein Kondom mitgehabt hätte, hättest du ebenfalls blöd geguckt. Außerdem hätte ich mich wohl kaum mit Mikage für nichts in die Haare gekriegt, oder?“
Skeptisch sehe ich ihn an. „Bei dir wäre ich mir da nicht so sicher. Du verbockst doch dauernd unlogischen Unfug.“
Schmunzelnd küsst er mich. „Für dich doch immer.“ Doch dann klopft er mir auf den Hintern und steht auf. Er hebt das Handtuch hoch, das auf meinem Schoß liegt und legt es mir um die Schultern.
Noch einen Tick verdatterter starre ich zu ihm hoch.
„Brauchst gar nicht so zu gucken. Nein, nein, Imi-chan, heute gibt es keinen Sex für dich“, grinst er.
Gespielt beleidigt ziehe ich einen Schmollmund. „Und was ist mit Schmusen? Kuscheln?“ Künstlich schniefe ich und reibe mir die Augen.
„Du glaubst ja selbst nicht, dass es beim Kuscheln bleiben würde“, lacht er und wirft mal so eben, äußerst zweideutig, sein Handtuch auf den Boden. Nackig läuft er durch den Raum.
„ Was soll das jetzt schon wieder werden?“
„Wo sind meine Shorts?“, stellt er als Gegenfrage und lässt mich irritiert zurück. Aus dem soll Mal einer schlau werden.
„Da ist ja eine!“ Triumphierend hebt er sie hoch und wirbelt sie, mir zugewandt und koket mit den Hüften kreisend, durch die Luft. Beschämt halte ich die Hände vor die
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