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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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vielsagender, durchdringender und er lässt auch nicht von mir ab, sondern schiebt mich geradewegs gen Auto. „Kijosuke, fahr uns bitte nach Tokyo zum New Live.“
    Nickend öffnet der Mann die Autotür und Mikage lässt mich einsteigen. Er selbst steigt auf der anderen Seite des Autos ein und wir fahren tatsächlich gemeinsam nach Tokyo.
    Mikage lehnt fast die ganze Zeit über mit dem Ellenbogen an der Fensterlehne und starrt mich an. Ich versuche reglos geradeaus zu starren und halte die Hände stur verschränkt.
    „Ich war noch nie in Österreich, aber vielleicht gebe ich dort auch einmal ein Konzert. Dann komm ich dich besuchen, sobald du wieder heimgefahren bist. Gibst du mir deine Adresse?“
    Was bin ich? Eine männliche Hure? Streng sehe ich ihn an. „Nein!“
    Mikage besabbert immer noch seinen Lolly und grinst, was das Zeug hält. „Meinst du nicht, dass ich sie herausfinden könnte, wenn ich wollte?“
    Augenrollend starre ich ihn an. „Hast du nichts Besseres zu tun? Kannst du dir nicht vorstellen, … wie … wie egal es mir ist, was du könntest? Tu es doch einfach, … wie sonst auch immer! Oder … siehst du hier irgendjemanden, der dich aufhalten könnte?“ Ich habe doch recht, trotzdem hat er mich so derartig verwirrt, dass ich mich beim Reden immer wieder überschlagen habe und mich selbst korrigieren musste. Mikages Laune kam das sehr zu Gute. „Verrätst du mir deinen richtigen Namen?“
    Bitte?! Garantiert habe ich mich verhört. Was geht es ihn an, wie ich wirklich heiße? „Garantiert nicht!“, schnauze ich ihn an.
    „Ich heiße Mikage.“ Was er nicht sagt.
    „Wirklich.“ Wirklich? Irritiert starre ich ihn an.
    „Mikage Kaname.“ Wow. Er hat mir einfach so seinen Namen verraten. Stellt sich nur die Frage, ob nicht sowieso jeder seinen Namen kennt und er mich nur für dumm verkaufen möchte.
    Aber Moment!
    Mikage und Kaname? Sind das nicht beides Vornamen?
    „Ich verrate dir meinen trotzdem nicht.“
    Das Stäbchen durch seine Finger zwirbelnd, an dem nur noch ein kleines Stück des Lollies hängt, scheint er sich damit zufrieden zu geben. „Dass ich gerne hätte, dass wir zusammen ein Konzert spielen, habe ich ernst gemeint.“ Er grinst nicht mehr all zu breit. Vergnügt, aber ehrlich vergnügt. Kann er sich gut verstellen oder kann er sich eben gar nicht verstellen und ist wirklich so offen und ehrlich, wie er sich allen gegenüber gibt? Wenn das alles stimmt, dann hat er eine bewundernswerte Persönlichkeit und dann wäre kein Wunder, dass er sich trotz seiner Kussvorlieben mit ausnahmslos allen J-Rockern prima versteht.
    „Was sagst du dazu?“ Wie er mich schon ansieht, ist zum wegschmelzen. Kindlich und mit gutem Willen.
    Ausnahmsweise!
    Aber er spielt seine Rolle so verdammt gut, dass ich wirklich darüber nachdenke.
    „In zwei Wochen kannst du es mir immer noch sagen oder hast du wirklich vor, bei GierO zu bleiben?“ Kurenai hat ihn also schon darüber informiert, dass sie mich behalten wollen? Nein, klar, sicher hat er das, nachdem Mikage das Video von mir herumgezeigt hat, in dem ich Geige spiele.
    „Natürlich nicht. Ich gehöre nach Österreich.“ Und im Moment wäre ich lieber dort, als hier. Vor allem diese Unterhaltung mit Mikage ist sehr anstrengend.
    „Also?“
    „Ich sage es dir nach den zwei Wochen.“
    Nervös wie ich geworden bin, habe ich gar nicht bemerkt, dass wir schon wieder stehen. Mikage hat nicht einmal gesagt, dass wir aussteigen sollen, obwohl wir bereits angekommen sind.
    „Gibt es noch Restkarten für dein Konzert?“ Will er sich darüber lustig machen, wenn es noch Karten gibt, oder will er ernsthaft zu meinem Konzert kommen?
    „Was willst du?“, frage ich ihn deshalb lieber gleich.
    „Hinkommen, wenn du nichts dagegen hast.“ Nein, meine Wangen werden nicht rot, sondern knallrot!
    „Vielleicht haben es andere getan, aber ich werde nicht auf deine Spielchen hereinfallen.“ Mein Konzert ist nichts Besonderes. Ein bisschen Geige, ein wenig Gitarre und Ende. GierO werde ich am Ende ein Lied spielen lassen, vor allem um ihnen noch etwas unter die Arme zu greifen, und das war‘s dann auch schon. Ich singe sicher nicht zu meinem Spiel dazu. Wer weiß, ob ich das überhaupt kann. Wieso deshalb so viele zu diesem Konzert kommen wollen, ist mir schleierhaft.
    „Wir sind da. Bleib sitzen!“, fügt er schnell an und steigt flink aus dem Auto. Der Fahrer bleibt dieses Mal sitzen. Ich habe ganz genau gesehen, wie er mit Hilfe des

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