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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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Schlagzeug anfängt und der Rest passiert eigentlich vollkommen automatisch. Durchs Spielen geht es auch mir besser, denn ich kann euch sagen, der Anblick, der sich mir bietet, wenn ich in die Masse schaue, ist sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man nicht von vornherein auf so was steht. Ein Haufen kreischender, ausflippender, teilweise heulender Weiber (hauptsächlich Weiber), die halb in Ohnmacht fallen, weil hier fünf Jungs stehen, die einfach nur ihre Lieder spielen wollen?
    Zugegeben, man kann erst etwas sehen, wenn man sich an das grelle Scheinwerferlicht gewöhnt hat.
    Kommt euch das nicht auch etwas pervers vor? Da kommt man sich schon ein bisschen wie im Zoo vor. Als wären wir irgendwelche exotischen Tiere, die unfassbare Kunststücke vorführen. Dementsprechend versteife ich mich auch.
    Mein Versprechen, von wegen ich würde heute alles geben, wäre somit gebrochen. Hauptsache Uchin und Kurenai haben ihren Spaß.
    Uchin wirbelt wie ein kleiner Orkan über die Bühne und Kurenai ist schwer damit beschäftigt sich von seiner erotischsten Seite zu zeigen. Die Details erspare ich euch nur zu gerne. Es ist nicht ganz jugendfrei und wenn man bedenkt, dass diese Absurditäten von Kurenai durchgeführt werden, glaubt man das vermutlich sowieso nicht.
    Das erste Lied ist bald zu Ende und während Kurenai erklärt, dass ich jetzt gehen muss, zupft Uchin ein übertriebenes Trauerspiel auf seiner Gitarre, was die seltsame Stimmung im Raum nur noch seltsamer macht. Die Fans scheinen über mein Verschwinden wirklich traurig zu sein, was mich wiederum rührt.
    „Es lässt sich leider nicht ändern, aber wir danken Finn von ganzem Herzen für die letzten paar Tage und sind froh, dass wir noch ein paar weitere Tage mit ihm verbringen dürfen. Und danke euch allen hier! Ihr habt ihm garantiert gerade eben ein paar schöne Minuten geschenkt! Wir lieben euch. Und wir lieben Finn.“ Damit dreht er sich direkt zu mir um, drückt mich mit seiner freien Hand an sich, bevor ich auch noch von Uchin und Tsuto geknuddelt werde. Puka pflichtet seine Zustimmung von hinter seinem Schlagzeug aus bei. Vollkommen dizzy von so viel Anteilnahme grinse ich wie ein Dummkopf vor mich hin, verabschiede mich lauthals (was wegen dem Gekreische der Fans sowieso niemand gehört haben dürfte) von allen Anwesenden und werde anschließend von Tsuto von der Bühne beleitet.
    Ja. Ähm.
    Von Tsuto?
    Von Tsuto, kein Zweifel.
    Ich hab drei Mal hingesehen, um sicher zu gehen.
    „Nah, lief doch ganz gut, oder?“, fragt mich der Mann mit dem Glücksrad, dessen Name mir einfach nicht einfallen will.
    Ich kann bereits hören, dass meine Jungs mit dem nächsten Lied weiter machen, während ich von Zuuyo zerquetschet werde. Ich konnte gar nicht viele Schritte gehen, da hing ich schon an seiner Brust.
    „Zuu, du zerquetschst mich!“ Schnaufend versuche ich mich von ihm zu befreien, doch er wirbelt mich gleich noch mehr herum.
    „War das ein Spitzname? War das ein Spitzname?“, fragt er mich übermütig.
    „Sag bloß,… hast du etwa auch getrunken?“ Mich wundert’s, dass er das gehört hat.
    „Lief gut für deinen ersten Auftritt. Die Fans sind ja heute richtig gut drauf. Ich kann’s kaum erwarten, bis wir an der Reihe sind“, bleibt die Antwort dennoch aus.
    Mich von ihm wegdrückend streiche ich mir etwas müde mit der Hand über das Gesicht.
    „Du, ja, hör mal, Zuuyo. Ich bräuchte etwas Ruhe. Wir sehen uns wieder, wenn ihr aufgerufen werdet, okay? Schön.“ Zuuyo sieht mich perplex an und wollte mich schon am Ärmel zurückhalten, doch ich war schneller.
    Hehe.
    „Hey, warte Mal. Stimmt etwas nicht?“ Da ich nicht stehen bleibe fügt er noch etwas betrübt hinzu: „Alles klar, bis dann!“
    Als die Tür zur Veils Kabine aufgeht, mache ich schnell die nächst beste Tür auf, die ich zwischen die Finger bekomme und verschwinde dahinter, um mir nicht auch noch Odoiros Gelaber anhören zu müssen.

Was ist der Preis?

    B ei den Göttern bin ich müde! Es war nur ein Song, aber so wie es heute ablief, habe ich es noch nie erlebt und ich war die ganze Zeit über so angespannt, dass mich das gen Ende doch mehr mitgenommen hat, als ich angenommen hatte. Tief ein- und ausatmend reibe ich mir mit den Händen die Augen.
    „Befindet sich deine Kabine nicht etwas weiter hinten?“
    Vor lauter Schreck wollte ich zurückspringen. Nur zu blöd, dass hinter mir eine Tür ist, gegen die ich schwungvoll krache. „I-t-t-t.“ Leicht gekrümmt reibe ich mir

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