Wir tun es für Geld
nachdem Rechtenschauen, undann kamsie schreiend wiederzurück. Und weißtduwas? Siemeinte, dasind wirklich Aliens in Stöckel-Grummels Wohnung.«
»Echtjetz?«
»Warnaber nurseine Hifi-Boxen.«
»Sowas.«
»Weißdu was, Viktor? Eignlich binich ganzglücklich. Vanessa undich sinnjetzt endlich richtig zusamm.«
»Ihr passtdoch garnichzusamm.«
»Das siehsdu zu oberflächlich. Natürlich passnwir zusamm. Isnur gefährlich. Wegen Stöckelschuh-Brummbär, weißtschon. Aberwir kriegenashin. Ich schlafja immer beiInes, solange erbeiunsist. Ich habihr einen Schlafanzug ausser Karstadt-Damenabteilung geschenkt. Blickdicht, weißtwasichmein.«
»Sicheris sicher.«
»Übrigens, erzählsihrnich, abergestern hatsie sichim Schlaf anmich drangekuschelt.«
»Sienimmt ihrnSchauspielerjob ebenernst. Findich gut. Unmit Vanessa triffstdu dichdann tagsüber, oder was?«
»Klar, ich arbeitnur halbtags, undsie isschonwieder gekündigt, weilsie immer zuspätgekommis unNagellack innen Farblasedrucker gekippthat. Wennich unten bei ihrinder Wohnungbin, kriegder Ekkehart janix mit davon.«
»Lukas, ganzehrlich, ich sagdireins: Dieschmeißtsich jetzt vollandich dran, weilse nichwill, dassdudich inInes verknalls.«
»Blödsinn, meinHerz schlägtnur fürsie, unddas weißsie ganzgenau.«
»Neenee, diehatAngs, dasssie ihrSpielzeug weggenommkricht, undjetzt kralltsiesich dranfest.«
»IhrSpielzeug? Werjetz? Ich?«
»Sein oder naivSein, dasist hierdieFrage…«
»Udo! Viktor wirdnüchtern!«
»Jeder noch ein kleines Bier, aber dann ist Schluss.«
»Gehtklar.«
Viktor verschränkt seine Arme auf dem Tresen und legt den Kopf seitlich drauf. Seine blauen Leuchteaugen, mit denen er Abend für Abend die Zuschauer in den Bann zieht, strahlen mich schräg von unten an.
»Dubist undbleibstnTräumer, Lukas. Aberegal. Schlafeinfach weiterbeiInes, dannlässt Vanessadich ran. Wirstesehen.«
»Das vestehstdu nicht. Wirliebenuns. Wir wollnnur nichtsüberstürzen. ImMoment massierich ihrnur abundzu denRücken, weilsie Rückenschmerzenhat.«
»Rückenschmerzen? Hatmir Vanessaneulich aucherzählt, dasssie Rückenschmerzen hat. Unweißtu, was sie gesagthat? Sieglaubt, daskommtvon zuvielSex.«
»Echtjetzt?«
»Jou.«
»Hatsie gesagt, mitwem?«
Viktor reibt den Kopf auf seinen Armen hin und her.
»Nö. Ichdachte mitdir.«
»Udo, ichwill dochein Großes!«
* * *
Die Straße hat uns wieder. Es ist viel zu kalt, aber nachdem Udo uns trockengelegt hat, hatte es keinen Sinn, den Heimweg noch lange herauszuzögern.
»Duhastsgut, Lukas. Ichmöcht auchwieder gleichum dieEcke vom Blaubart wohn.«
»Tja, selberschuld, duwolltesja ausziehn.«
»Irgendwann mussmanja erwachsenwern.«
»Ha.«
»Hörma, Annemarie sagt, ichmach Fortschritte.«
»Dassich nichlache.«
Zwei Wesen springen uns plötzlich von hinten an und klammern sich an unseren Schultern fest. Im Nachhinein fällt mir zwar wieder ein, dass ich hinter uns Absätze klappern gehört habe, aber wir waren beide zu bräsig, um die Gefahr zu erkennen. Viktor kippt nach vorne um. Das Wesen, das ihn angesprungen hat, scheint überrascht. Und es spricht genauso wie wir.
»MenschViktor, duhasaber auchüberhauptkeine Körperspannungmehr.«
»Gehvonmir runter, Karoline.«
Ich halte mein Gleichgewicht gerade so eben, taumle aber mit meinem Anspringwesen vorwärts von einer Bürgersteigseite zur anderen und kann nicht mehr stoppen. Es fängt nun auch an zu reden.
»Schaudir denLukas an. Derbleibt wenigstensaufrecht.«
Ah, Ines.
Stimmt. Sie war heute mit Karoline essen. Wenn Erfolgsfrauen unter sich sind, lassen sie sich ja immer hemmungslos mit Schaumweinen volllaufen. Daher kommt wahrscheinlich auch die erstaunliche Sprungkraft…
»Gehsofort runterInes!«
»He, wartetmal aufuns.«
»Ichkannnicht anhaaaaalten. Ups, das gingja nochmalgut…«
»Ruhig, Arthur, ruhig.«
»Ichheißnicht Arthur.«
»Arthur isein superName füreinen Rennhengst.«
»Dubistbesoffn undgehörstins BettInes. Aaaaaaah!«
* * *
Ines ließ nicht locker. Obwohl sie und Arthur draußen in mehrere Autos und Mülltonnen gerummst sind und am Ende beinahe ins Schaufenster von Rudis Reste Rampe gefallen wären, musste ich sie auch noch das ganze Treppenhaus hochschleppen. Mein Kreislauf ist jetzt so in Fahrt, dass der Alkohol auch noch im hintersten Winkel meines Hirns Amok läuft.
»Aberdafür mussdujetzt dieTür aufschließnInes.«
»Vielzumüde.«
»Danngehwenigstens runter vonmir.«
Sie stellt
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