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Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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interessiert Sie vielleicht?“
    Neal strich sich die Haare aus dem Gesicht. Dann richtete er sich auf. „Vielen Dank.“ Er erhob sich. Und als er durch die Jalousie sah, erblickte er tatsächlich Gero, der auf einer Bank saß und das Haus beobachtete. Neal grinste zufrieden.
    „Das ist schon in Ordnung“, sagte er zu Ralph gewandt. „An ihn müssen Sie sich gewöhnen. Es wird nicht mehr lange dauern und dieser junge Mann wird hier im Haus ein- und ausgehen.“
    „Verstehe, Sir!“  Ralph verließ schmunzelnd das Zimmer.
     
    Auch am nächsten Morgen beobachtete Gero das Haus, doch nichts tat sich dort. Und Neal war definitiv nicht weggefahren, denn der Porsche stand in der Einfahrt.
    Was mache ich hier eigentlich?, dachte Gero. Was will ich hier?
    Er seufzte laut. Dass Neal sich nicht mehr bei ihm gemeldet  hatte, wurmte ihn enorm. Er konnte an nichts anderes mehr       denken. Dabei hatte er so viele Fragen, die dringend die passenden Antworten verlangten.
    Gegen Mittag nahm er sein Fahrrad und fuhr wieder davon.
    Neal hatte unbemerkt am Fenster gestanden, um Geros Verhalten zu beobachten.
     
    Es war am Nachmittag, als Gero in seinem Zimmer saß und seine Mutter ihn rief.
    „Ich glaube, da ist Besuch für dich!“
    Gero stürmte die Treppe herunter und eilte in die Küche, wo Frau Steinert am Fenster stand. Draußen erblickte er den roten Porsche. Vor dem Auto stand Neal, der lässig eine Zigarette rauchte. Ohne seine Mutter direkt anzusehen, wandte sich Gero der Garderobe zu. „Dann geh ich mal kurz!“ Er nahm seine Jacke. Im nächsten Moment stand er vor Neal und sah ihn mit großen Augen an.
    „Hallo“, mehr kam nicht über seine Lippen.
    „Hi!“ Neal sah nicht auf, als er grüßte. Es klang sogar ziemlich desinteressiert. Augenblicklich spürte Gero eine wachsende Verunsicherung.  
    „Steig ein!“, forderte Neal dann, und er deutete auf den Wagen. „Lass uns woanders hinfahren.“
    Gero nickte. Er spürte die Blicke seiner Mutter deutlich im Nacken. Es war ihm recht, das Gespräch woanders fortzuführen.
     
    Als sie die Wohngegend verlassen hatten und auf dem Weg ins Grüne waren, brach Gero endlich das Schweigen.
    „Wieso hast du dich denn nicht mehr gemeldet?“ Es klang vorwurfsvoll.
    Neal zuckte nur mit den Schultern. „Du hast dich ja auch nicht gemeldet.“
    Gero schluckte. Diese ganze Situation war ihm unangenehm. Auch wenn er noch immer nicht wusste, wieso.  
    Als Neal auf einem Parkplatz am Wald hielt, stiegen sie aus. Die Sonne schien, und die Waldwege luden zu einem Spaziergang ein.
    „Hast du Lust zum See zu gehen?“, erkundigte sich Neal.
    Gero nickte still.
    Je näher sie dem Ufer kamen, desto steiler wurde der Weg. Die Tage zuvor hatte es kräftig geregnet, und der Boden glänzte noch feucht.
    „Pass’ auf!“, warnte Neal. „Es ist ziemlich rutschig hier.“  
    Er reichte Gero seine Hand. Dieser blieb stehen und zögerte.
    „Ich beiße nicht!“, versicherte Neal. Einladend winkte er Gero zu sich. Zaghaft nahm dieser nun Neals Hand. Dann gingen sie weiter.
    Ihr Weg war tatsächlich rutschig und feucht, doch plötzlich kamen sie an eine sonnendurchflutete Lichtung, in der sich ihnen eine trockene Rasenfläche bot.
    Da blieb Neal stehen. „Ist das nicht schön hier?“
    „Mmh“. Mehr brachte Gero nicht heraus. Er war immer noch ganz perplex. Dass Neal ihn plötzlich besuchte, damit hatte er nicht gerechnet ... und nun berührten sie sich auch noch. Vorsichtig löste er sich von Neals Hand. Das alles bereitete ihm Unbehagen.  
    Schließlich setzten sie sich in das Gras, um zu plaudern.
    „Was macht denn die Uni?“, erkundigte sich Neal sofort.
    Gero nickte ohne Worte. Unmöglich wollte er zugeben, dass er sich die letzten Tage wenig auf das Studium konzentrieren konnte.
    Nachdem sie sich etwas unterhalten hatten, legte sich Neal zurück auf den Rasen. Er sah hinauf in den Himmel. Dieser war blau - nur einzelne Wolken waren zu sehen.
    „Das sieht fantastisch aus“, schwärmte er, so dass Gero es ihm nachmachte und sich ebenfalls zurücklehnte.
    „Wir hatten lange nicht mehr so einen schönen Sommer“, stellte er fest.
    „Nein, hoffentlich bleibt es noch ein paar Tage so schön.“
    Neal richtete sich auf, um Gero, der immer noch im Gras lag, zu betrachten. Eine merkwürdige Spannung baute sich zwischen ihnen auf. Gero wünschte sich plötzlich ganz weit fort, doch konnte er der Situation auch nicht entfliehen. Er schien plötzlich Angst zu bekommen.

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