Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
diese Tage nicht. Doch auch für seine Arbeit im Musikstudio hatte er keine Ruhe. Gero ging ihm nicht aus dem Kopf. Und irgendwann hielt er es dann selbst nicht mehr aus.
Zehn Minuten stand Neal jetzt schon vor diesem Haus. Von den vielen Zigaretten, die er geraucht hatte, waren seine Beine ganz wackelig geworden. Schließlich kamen Geros Eltern aus dem Haus und fuhren fort. Schnell und unbemerkt rannte Neal zur Eingangstür. Er klingelte. Und als Gero die ersten Treppenstufen herunter kam, sah er schon durch die gläserne Haustür, dass es Neal war, der geklingelt hatte. Die letzten Stufen sprang er von der Treppe, um dann die Tür aufzureißen.
Ohne ein Wort kam Neal auf ihn zu, hinter ihnen krachte die Eingangstür laut ins Schloss. Mit einem kleinen Schubs drückte er Gero an die Wand, dann küsste er ihn heiß und innig. Zugleich löste er Geros Gürtel, öffnete seine Jeans und nahm seinen Penis in die Hand.
Ein Laut der Erlösung kam aus Neals Mund. Oft hatte er sich vorgestellt, wie sich Geros Geschlecht anfühlen würde. Und nun lag es glatt und fest in seiner Hand.
Erst langsam, dann immer schneller, fing er an, an ihm zu reiben. Es erregte Gero sehr, und schon nach kurzer Zeit wurde er unruhig, zappelte in Neals Armen und entlud sich in Neals Hand.
Das Schwarz vor seinen Augen wurde nur langsam wieder heller. Er sah Neal am Küchentisch sitzen, als ob nichts geschehen war. Verlegen machte Gero seine Hose wieder zu. Er war den Tränen nahe.
„Wie konntest du so etwas tun?“, fragte er erschüttert. Er war von Peinlichkeit gezeichnet. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass ihm derartiges jemals widerfahren würde. „Was wäre, wenn meine Eltern hier gewesen wären?“ Er fuhr sich über das blasse Gesicht. „So etwas darfst du nie wieder machen!“
Neal stand auf. Er umarmte Gero und flüsterte ihm ins Ohr:
„Wie war es denn für dich?“
„Es war, es war ...“ Gero fand keine Worte. Tränen füllten erneut seine Augen. Neal merkte, dass er seinen Freund völlig überfordert hatte und hielt ihn ganz fest. Gero ließ seinen Tränen freien Lauf.
Kapitel 4
Er blickte in den Badezimmerspiegel. Eigentlich sah er wie immer aus. Vielleicht etwas blass um die Nase ... Was hatte Neal bloß mit ihm gemacht?
Wieder betrachtete er sich gründlich. Bin ich schwul?, hämmerte es in seinem Kopf. Mein Gott, bin ich schwul? Das kann nicht sein! Doch als Gero daran dachte, was zwischen ihm und Neal passiert war, konnte er nur schwer eine erneute Erregung unterdrücken. Als er aus dem Bad kam, saß Neal auf dem Bett.
„Hast du dich beruhigt?“, fragte er sogleich nach. Gero schüttelte den Kopf. Er war noch immer ganz durcheinander.
„Aber es hat dir doch gefallen“, sprach Neal. Dabei legte er seinen Arm um Gero. Dann drückte er ihn behutsam zurück auf das Bett.
„Weißt du, wie sexy du aussiehst, wenn du so daliegst?“
Er betrachtete die schlanke Figur seines Freundes, und der hilflose Blick an ihm, machte Neal sofort wieder lüstern. Er wollte Gero erneut küssen, sein Annährungsversuch wurde aber vehement abgeschmettert.
„Nein, nicht!“ Gero drehte sein Gesicht weg. Trotzdem suchte Neal erneut die Nähe, und seine Hand griff zwischen Geros Beine.
„Lass das! Hör auf!“, rief der verstört. Er befreite sich aus Neals Armen.
„Was ist denn?“ Neal war sichtlich erstaunt.
„Ich will das nicht!“ Gero atmete hektisch. Die Situation geriet völlig aus dem Gleichgewicht.
„Was willst du nicht?“
„Dass du mich so berührst“, erwiderte Gero aufgebracht.
Neal verdrehte die Augen. Diese Entwicklung passte überhaupt nicht in sein Konzept.
„Wieso das denn plötzlich nicht?“
Gero sah verstört aus dem Fenster. Er musste sich innerlich eingestehen, dass er selbst nicht wusste, was in ihm vorging.
„Ich habe vorhin schon gesagt, dass du so etwas nie wieder tun sollst! Ich mag es nicht! Ich bin nicht schwul! Verstehst du?“
Neal lachte höhnisch auf.
„Und was war das vorhin in der Küche? Hast du nur so getan, als ob es dir gefällt?“
Neals Stimme klang provozierend. Sein anfängliches Verständnis war spurlos verschwunden. Er war so ein mädchenhaftes Verhalten von anderen Männern einfach nicht gewohnt, und es fiel ihm immer schwerer, Gero dafür nicht zu verurteilen.
„Ich weiß auch nicht.“ Geros Stimme klang leise und verunsichert. War er vielleicht doch schwul? Hatte er vielleicht all die Jahre verdrängt, dass da etwas
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