Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
„Woher?“, fragte er verblüfft.
Frau Steinert sah ihn fürsorglich an. „Ist schon gut.“ Sie lächelte, und trotzdem sah man ihr eine Art von Unsicherheit an. „Ich wünsche euch viel Spaß heute Abend.“
Automatisch öffnete sich das Einfahrtstor, und Neals Wagen hielt vor dem Haus. Sie stiegen aus. Und schon kamen die beiden großen Hunde auf sie zu. Gero schreckte zurück.
„Aber die kennst du doch. Weißt du nicht mehr? Im Park? Mann, warst du sauer auf mich.“
Neal schüttelte den Kopf, als er daran dachte.
„Das kann ich mir jetzt gar nicht mehr vorstellen“, sagte Gero, die Hunde trotz alledem genau beobachtend. In der Tat konnte er nicht mehr nachvollziehen, wie genervt er noch vor Kurzem von Neals Annährungsversuchen im Park gewesen war.
Als sie das Haus betraten, gingen sie zuerst durch den Flur in das große Wohnzimmer. Man sah den Tresen rechts und die Tür, die zur Küche führte. Zwei kleine Stufen führten hinab zum Sofa, zu mehreren Sesseln, einem Glastisch und einer riesigen schwarzen Schrankwand. Alles war modern und groß. An den Wänden hingen vergoldete Schallplatten, Auszeichnungen, die Neal und seine Band erhalten hatten. Gero trat an das Terrassenfenster und erblickte draußen eine riesige Rasenfläche mit Pool.
„Hier wohnst du also. Das muss unbezahlbar sein.“ Er machte große Augen.
„Ich komme eben aus einer reichen Familie“, erinnerte Neal. „Und jetzt verdiene ich ja auch nicht schlecht."
Er richtete zwei Drinks an einer kleinen Bar.
Dann zeigte er sein Musikstudio im Keller. Er erklärte Gero die ganze Technik und die Instrumente. Gero war für alles zu begeistern. Als sie wieder in das Erdgeschoss kamen, trafen sie auf Butler Ralph, dem Neal seinen Besuch sofort vorstellte.
Der Butler nickte. „Wir hatten ja schon die Bekanntschaft gemacht.“
Neal lächelte. „Sie können dann gehen, Ralph. Ich brauche Sie nicht mehr.“
Geros Augen blieben groß. Er konnte kaum glauben, welchen Luxus Neal sich leisten konnte. Er fühlte sich wie in einen Traum versetzt. Seine Gedanken wurden durch Neals Worte geteilt. „Wollen wir chinesisch essen? Ich lass uns etwas ins Haus kommen, ja?“
Gero konnte nur nicken. Er war überrascht, welche Mühe sich Neal gab, damit ihm alles gefiel. Und dennoch wirkte Neals Verhalten irgendwie geheimnisvoll. Obwohl sie ständig zusammen waren.
Sehnsüchtig sah Gero zum Swimmingpool. „Kann ich vielleicht vor dem Essen schwimmen?“
„Natürlich kannst du das. Ich muss sowieso noch ein paar wichtige Telefonate führen.“
Gero schien enttäuscht. „Willst du nicht mitkommen?“
Neal schüttelte nur den Kopf. Gero beließ es dabei.
Also ging Gero alleine schwimmen. Neal brachte ihm eine Badehose und Handtücher und zog sich dann wieder in das Haus zurück. Natürlich führte er seine Gespräche am Fenster, immer einen Blick auf Gero werfend. Dieser schwamm mehrere Bahnen. Nach einer Weile kam er aus dem Pool heraus. Bei dem Anblick von Geros nassem Körper wurde Neal schwach. Wie versteinert betrachtete er die knabenhafte Figur. Als Gero anfing sich mit dem Handtuch abzutrocknen, konnte Neal einfach nicht mehr hinschauen. Es erregte ihn zu sehr. Und er wusste, dass er nicht mehr lange warten konnte.
Nachdem sie gegessen hatten, war es schon spät am Abend. Gero wurde zunehmend nervös. „Was ist los?“, fragte Neal, der diese Nervosität schon längst bemerkt hatte. „Hat es dir nicht geschmeckt?“
„Doch, sehr gut. Es ist nur - ich muss eigentlich zurück. Ich habe doch morgen wieder Uni.“
Ohne ein Wort und mit einem Lächeln im Gesicht griff Neal zu dem Telefonhörer und wählte eine Nummer. „Was machst du?“, wollte Gero wissen, doch seine Frage erübrigte sich, als er Neal sprechen hörte. „Guten Abend, Frau Steinert. Entschuldigen Sie die späte Störung. Ja, Gero ist noch hier. Deswegen rufe ich Sie an. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass Ihr Sohn heute Nacht hier bleibt. - Genau. Wir haben einfach nicht zur Uhr gesehen.“ Neal lachte. „Vielen Dank, Frau Steinert. Ihnen auch einen schönen Abend.“
Er legte auf und sah seinem Freund liebevoll ins Gesicht.
„Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich dich etwas bevormundet habe!?“
Gero konnte nur still nicken. Er war froh, dass sein Freund für seine Unsicherheit so viel Verständnis zeigte.
„Komm mit!“, sagte Neal. Er nahm Gero bei der Hand. Ihr Weg führt eine Treppe höher in das Schlafzimmer. Neal machte das Licht an.
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