Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
zu spielen, diesen Plan durchzuziehen. Er spürte das Verlangen nach diesem Jungen wachsen, Tag für Tag. Neal war längst bereit für mehr, doch seine Strategie forderte eine gewisse Disziplin.
„Damned!“, fuhr es aus ihm heraus. Wütend schlug er auf das Lenkrad seines Wagens. Anders konnte er seine Energie nicht loswerden. Er startete den Wagen und fuhr eilig davon. Er musste sich ablenken, denn sonst hätte ihn seine Gier um den Verstand gebracht.
Das Stundenhotel „Royale“ existierte noch immer. Allerdings war die Fassade erneuert, und auch innen hatte der neue Besitzer die Räumlichkeiten renovieren lassen. Es war früher Abend, als Neal dort eintrat und die jungen „Callboys“ an der Theke und den Tischen stehen sah. Offensichtlich herrschte zu dieser Uhrzeit noch kein großer Ansturm auf die „käufliche Liebe“.
Neal sah sich die Jungs an, dann blieb er vor einem schmal gebauten, braunhaarigen Typen stehen.
„Arbeitet hier noch ein Leon?“, fragte er zielgerichtet.
Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Nie gehört.“
Neal nickte. Er konnte sich denken, dass Leon nach fast 15 Jahren hier nicht mehr arbeiten würde, somit entschloss er sich für sein Gegenüber.
„Hast du jetzt Zeit?“
Der junge Mann nickte. „Klar, ich bin Luka. Was kann ich denn für dich tun?“
Neal musste nicht lange überlegen. „Ich will keine große Nummer - einfach nur ficken.“
Er seufzte. Eigentlich ging es ihm ordentlich gegen den Strich, dass er sich hier die Befriedigung kaufen musste. Aber er musste sich mit Gero noch etwas gedulden, wollte nichts überstürzen, den richtigen Zeitpunkt abwarten. Und trotzdem musste er sein Verlangen jetzt stillen, jetzt, in diesem Moment.
Sie gingen in ein kleines Zimmer im ersten Stockwerk, wo sie sich sofort entkleideten.
Auf einem kleinen Tisch stand eine Schale mit Kondomen, an dem sich Neal bediente und ebenso etwas Gleitgel in seiner Hand verteilte. Luka lag auf dem Rücken, als Neal sich über ihn beugte, seine Beine spreizte und dann das Kondom überstrich, es anschließend mit dem Gel geschmeidig machte. Ohne weitere Handlungen nahm er Luka von vorne, legte dessen Beine auf seinen Schultern ab, so dass er problemlos in einer knienden Position tief in ihn eindringen konnte.
Stöhnend schloss Neal die Augen. Er hatte tatsächlich vergessen, wie es sich mit einem Mann anfühlte. Wie lange hatte er nun schon darauf verzichtet?
Seine Bewegungen wurden schneller. Aber er wollte die Augen nicht geschlossen lassen. Er dachte an Gero, fragte sich, ob er ihn in diesem Moment tatsächlich betrog?
Kurz zog sich Neal zurück, um Luka auf den Bauch zu drehen. Er konnte dessen Gesicht nicht ertragen. Mit den Gedanken an Gero, vollendete Neal den Akt mit wenigen kräftigen Stößen.
Danach war er befriedigt, aber längst nicht zufrieden mit seiner Tat. Stillschweigend erhob er sich, um sich von dem Kondom zu befreien und sich an dem Waschbecken zu erfrischen.
Luka sah auf die Uhr an der Wand. Es waren nur wenige Minuten vergangen.
„Mann, das war ja wirklich eine schnelle Nummer!“, stellte er fest.
„Mehr wollte ich ja auch nicht“, erwiderte Neal, inzwischen angezogen. Er reichte Luka Geld, etwas mehr als abgemacht. Luka lächelte zufrieden.
„Kannst gerne mal wieder kommen.“
Da schüttelte Neal den Kopf. „Das wird in Zukunft wohl nicht mehr nötig sein.“ Und er war sich klar, dass er in der Beziehung mit Gero einen weiteren Schritt wagen musste.
Kapitel 6
Als Neal am nächsten Tag Gero besuchte, traf er auf Frau Steinert, die im Garten Blumen pflanzte. Erfreut sah sie Neal an und lachte. „Schön dass Sie wiedergekommen sind. Ich bin so froh, dass Sie sich um Gero kümmern. Er hat doch sonst keine Freunde. Seid er Sie kennt, ist er so ganz anders.“
„Ach ja?“ Neal war sichtlich erstaunt darüber, dass ihm so geschmeichelt wurde. „Wie ist er denn?“
„Na ja, nicht mehr so verbissen. Er ist lockerer geworden. Früher hat er ja von morgens bis abends nur für die Uni gelernt. Es ist schön, dass er jetzt seine Freizeit anders gestaltet, nicht wahr?“
Neal nickte, trotzdem dachte er, dass dieses die günstige Gelegenheit sei, um Geros Mutter endlich die Wahrheit zu sagen. Versteckspiele waren nicht gut, das wusste er aus eigener Erfahrung.
„Frau Steinert“, sagte er somit vollen Mutes, „ich glaube, da gibt es etwas, was Sie über ihren Sohn wissen sollten.“
„Ach ja?“ Ihr Blick war neugierig.
„Ja, also
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