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Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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blieb dieses Verhalten nicht lange verborgen.  
    „Wie fühlst du dich?“, fragte er besorgt. Gero zögerte.
    „Ich weiß nicht so genau“, antwortete er schüchtern. Sein Blick wanderte zur Terrassentür. Für einen Moment schien es, als wollten sich Tränen in seinen Augen ausbreiten, doch Gero fing sich ganz schnell, als er folgende Worte seines Freundes vernahm:
    „Du fühlst dich, als hättest du etwas schrecklich Verbotenes getan. Stimmt’s? Du fühlst dich dreckig und versaut. Und denkst, deine Mutter hält dich für pervers und schmeißt dich aus dem Haus, wenn sie davon erfährt.  Ekelst du dich vor dir? Ist es das?“
    Neal nahm Geros Hand und sah ihn genau an.
    „Ja, so ähnlich“, stellte Gero fest, und er war froh, dass sein Freund ihm aus der Seele gesprochen hatte. „Denke nicht, dass mir das alles nicht gefallen hat, aber...“ Er schluckte verkrampft. Seine Mundwinkel zuckten unkontrolliert. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal tun würde.“ Er fuhr sich über die Augen. „Ich fühle mich irgendwie komisch.“
    „Das ist normal.“ Neal sprach aus Erfahrung. Nur zu gut konnte er sich an sein erstes Mal mit einem Mann erinnern. Er hatte damals gekotzt vor Verzweiflung und sich tagelang elend gefühlt. „Das wird sich bald ändern. Glaub mir. Ich werde dir dabei helfen.“
    Er strich seinem Freund über die Wange, über die nun tatsächlich eine Träne kullerte. Doch Gero wischte sie sofort weg und sein Gesicht lächelte zuversichtlich.
     
    Während des Frühstücks öffnete sich die Eingangstür und eine Frau trat ein. In der Wohnzimmertür blieb sie stehen. Sie war groß, sehr schlank und hübsch. Mit ihren dunklen, langen Haaren und den funkelnden grünen Augen sah sie aus wie Schneewittchen. Ihre vollen Lippen waren knallrot angemalt. Sie trug ein schwarzes, langes Kleid. Es war die Frau, mit der Neal zu dem Reitturnier gefahren war. Gero erkannte sie wieder.
    Neal stand sofort auf, als er sie erblickte und ging auf sie zu. Liebevoll umarmte er sie, und Gero merkte, wie Neid in ihm hoch stieg. Sein Herz begann zu rasen, doch bevor er etwas sagen konnte, kam Neal ihm zuvor und sprach:
    „Das ist meine Schwester Francis!“
    Die Frau reichte Gero die schmale Hand. „Hallo Gero“, sagte sie, „schön, dich endlich kennenzulernen. Neal hat schon so viel von dir erzählt.“
    Gero schien erstarrt. Das merkwürdige Gefühl in ihm war augenblicklich fort. „Hallo“, sagte er. „Ich habe auch schon einiges von dir gehört.“
    Francis lächelte.
    „Komm, trinkt einen Kaffee mit uns“, sagte Neal und setzte sich wieder. „Musst du heute nicht arbeiten?“
    „Doch“, antwortete seine Schwester, „aber wegen der Bauarbeiten haben die für mehrere Stunden das Wasser abgestellt in der Firma. Und ich dachte, ich hole mir meinen Kaffee bei dir. Ich wusste ja nicht, dass du Besuch hast.“ Sie lächelte Gero an.
    Dieser schien verstört. Auch Neals Schwester sah man an, dass sie aus reicher Familie kam. Er sah auf seinen Morgenmantel. „Entschuldige bitte meinen Aufzug.“
    „Macht nichts“, erwiderte Francis. „Es wird schon seinen Grund haben, oder?“
    Gero staunte. Diese Frau strahlte Ruhe aus, Wärme und Verständnis.  
    Nach ein paar Minuten verabschiedete sie sich wieder, und Neal brachte sie zur Tür. Er küsste sie auf die Stirn, fast schon zu leidenschaftlich. Als er zurückkam, funkelten seine Augen vor Verzücktheit.
    „Deine Schwester ist eine sehr schöne Frau“, stellte Gero fest.
    „Nicht wahr? Ist sie wirklich“, erwiderte Neal. „Gefällt sie dir?“
    „Sie scheint okay zu sein. Gefallen tust du mir aber viel mehr.“ Gero verlor sich in Neals eisblauen Augen. Und schon jetzt spürte er, dass sein anfänglicher Ekel vor sich selbst wie verflogen war. Er war mit einem Mann zusammen - und damit mehr als glücklich.
     

Kapitel 7
     
    Francis stand vor dem Kleiderschrank und wühlte darin herum. Dann entschied sie sich für das lilafarbene Minikleid, welches mit schwarzer Spitze abgesetzt war.
    „Ist das zu aufgedonnert für heute Abend?“, fragte sie ihren Bruder, der gerade ins Schlafzimmer trat.
    „Das ist doch mein Lieblingskleid“, sagte er und lehnte sich an die Wand. Er trug heute ein schlichtes, weißes Hemd und eine seiner geliebten, schwarzen Schlaghosen.
    „Ach Neal, alle meine Kleider bezeichnest du als dein Lieblingskleid. Das hilft mir auch nicht weiter.“
    „Was soll’s!“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir gehen auf eine

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