Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
für dich da.“
Später musste Neal dann seine Schwester am Telefon beruhigen. „Es ist alles in Ordnung. – Ich weiß nicht, was Thilo da gesehen hat. Wie kommt der überhaupt dazu, in meinen Sachen rumzuwühlen?“
Es klang etwas verärgert. „Ich habe immer Tabletten bei mir. Gegen Kopfschmerzen oder Übelkeit!“ Er verdrehte die Augen. Er hasste es, Erklärungen abgeben zu müssen. Egal, ob sie stimmten oder nicht... Und in Wirklichkeit wollte er auch gar nicht mehr über diesen Zwischenfall reden. Neugierig sah er zu Gero, der schon seit Minuten in der Küche hantierte und ein Essen zubereitete. Nun hatte er jedoch die aufgebrachte Stimme seines Freundes gehört und drehte sich fragend um.
„Du, ich muss Schluss machen!“, sagte Neal daraufhin. „Wir sehen uns im Laufe der Woche, okay?“ Er beendete das Telefonat, um kurz darauf in die Küche zu treten. Fasziniert sah er seinem Freund zu, der am Herd zugange war. „Schön, dass du kochst.“
Neal seufzte verträumt. Sein Blick war verklärt. Es kam sicher von seiner Müdigkeit, doch als er Gero dort in der Küche sah, wurde ihm auch wieder bewusst, wie verliebt er war.
„Du musst doch wieder zu Kräften kommen, nach gestern Nacht“, erklärte Gero. Er wendete das Fleisch in der Pfanne und sah dann in den Herd, wo ein Auflauf brutzelte. Neal lächelte.
„Das ist lieb von dir.“ Er trat näher, um seinen Freund zu umarmen. „Mir geht es auch schon viel besser.“
Kapitel 14
An einem der nächsten Tage saß Neal bei Francis in der Küche. Zusammen mit seinem Sohn aß er Kekse und genoss den ruhigen Nachmittag.
„Gehen wir mal wieder in den Zoo, Papi?“ Nicholas’ große Augen löcherten ihn, so dass er einfach nicken musste. „Bestimmt.“
Doch zugleich verdunkelte sich sein Gesicht. Es würde vorläufig das letzte Wochenende sein, welches er mit Francis und Nicholas verbringen würde. Und mit Gero...
Dabei hatte sein Sohn den neuen „Freund der Familie“ inzwischen auch schon tief ins Herz geschlossen.
Er seufzte. Schließlich erhob er sich, um in das Schlafzimmer zu gehen, wo er einige Sachen von sich deponiert hatte. Zaghaft öffnete er eine der Schranktüren.
„Hast du eigentlich die dunkle Reisetasche hier?“, rief er durch die Wohnung. Seine Schwester kam aus dem Wohnzimmer. Fragend sah sie ihn an.
„Du willst schon packen?“
Neal nickte. „Wenigstens die Sachen, die ich hier habe.“
Er nahm ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank und fand schließlich auch die Reisetasche.
„Die Koffer werde ich zeitig vor mir auf die Reise schicken.“
Er versuchte ein Lächeln, doch wirkte er sichtlich bedrückt. Auch Francis versuchte ihre Traurigkeit zu überspielen, in dem sie sich mit Nicholas zurückzog.
Schließlich öffnete sich die Wohnungstür, und Gero trat herein.
Francis winkte ihm aus dem Kinderzimmer zu. Neal kam in den Flur und gab ihm zur Begrüßung einen innigen Kuss.
Aber Gero bemerkte sofort die eigenartige Stimmung seines Freundes und erblickte dann auch die Reisetasche.
„Fährst du weg?“, fragte er entgeistert.
Sein Freund machte große Augen. „Das weißt du doch“, entwich es ihm vorwurfsvoll. „Ich fliege nach London - habe ich doch erzählt.“
Augenblicklich wurde Gero blass. Er traute seinen Ohren nicht. „London?“, wiederholte er zaghaft, „aber wir hatten besprochen, dass du da gar nicht hin musst!“
„Wir haben nichts besprochen!“, fuhr es sofort aus Neal heraus. Er hatte geahnt, dass Gero die Nachricht völlig verdrängt hatte. „Du hast mir gar nicht richtig zugehört, als ich dir davon erzählt habe!“
„Aber du wolltest die Aufnahmen hier machen!“ Gero war außer sich. Die Sache mit London hatte er tatsächlich nicht ernst genommen, und nun kam Neal mit einer derartigen Neuigkeit.
Und der winkte auch sofort ab. „Ich habe nie gesagt, dass die Aufnahmen hier laufen werden. Ich muss nach London!“
„Wann?“ Geros große Augen löcherten ihn.
„Nächste Woche...“
„Schon so bald?“ Geros Gesicht zeigte Entsetzen. „Aber warum weiß ich davon nichts?“
Fragend sah er seinen Freund an. Neal konnte kaum eine Antwort geben.
„Für mich kam es auch etwas überraschend“, erklärte er somit, „aber im Studio ist jetzt Platz, und wir können damit nicht ewig warten.“ Er klang unzufrieden, und es ärgerte ihn, dass Gero es auf diese Art und Weise erfahren musste.
„Wie lange wird das denn dauern?“, fragte Gero leise, als wolle er
Weitere Kostenlose Bücher