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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Name des Ersatzpiloten …« Es folgte ein freier Raum.
    McIver hatte das Papier noch nicht gegengezeichnet. Er blickte zur geschlossenen Küchentür, dann zu Lochart: »Valik will heimlich außerhalb von Teheran abgeholt werden.«
    »Das stinkt immer mehr. Wo ist der Treffpunkt?«
    »Wenn du nach Bandar-e Delam kommst, Tom, was gar nicht so sicher ist, wird er Druck auf dich ausüben, damit du sie nach Kuwait bringst.«
    »Natürlich.«
    »Er wird alles einsetzen, was ihm einfällt, die Familie, Scharazad, alles. Besonders aber Geld.«
    »Millionen, in bar, und wir beide wissen, daß ich sie brauchen kann.« Locharts Stimme war tonlos. »Aber wenn ich mit einem im Iran registrierten Heli ohne Zustimmung der Regierung oder der Gesellschaft mit Iranern, die vor ihrer immer noch rechtmäßigen Regierung flüchten, nach Kuwait fliege, dann bin ich ein Flugzeugentführer. Mir wird hier und in Kuwait der Prozeß gemacht. Die Behörden in Kuwait würden den Hubschrauber beschlagnahmen, mich ins Gefängnis stecken und bestimmt an den Iran ausliefern. Auf jeden Fall wäre meine Zukunft als Pilot im Eimer. Ich könnte nie in den Iran und zu Scharazad zurückkehren – vielleicht würde die SAVAK sie sogar verhaften. Also werde ich es bestimmt nicht tun.«
    »Valik ist gefährlich. Er wird dir die Pistole an die Brust setzen und dich zwingen …«
    »Das ist möglich. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich muß ihm helfen und werde es tun – aber ich bin kein Idiot.« Nach einer Pause fragte er: »Weiß Nogger Bescheid?«
    »Nein.« Nachdem McIver nachts statt zu schlafen alle möglichen Pläne erwogen hatte, war er entschlossen gewesen, selbst zu fliegen und weder Nogger Lane noch Lochart der Gefahr auszusetzen.
    Sein Vorhaben war einfach: Nach Rücksprache mit Lochart wollte er einfach sagen, daß er beschlossen hatte, den Flug nicht zu genehmigen und die Freigabe nicht gegenzuzeichnen. Er wollte seinen eigenen Namen in die Starterlaubnis eintragen und losfliegen. Beim Treffpunkt …
    »Es ist ganz einfach«, unterbrach Lochart McIvers Gedanken. »Du kannst mich oder jemand anderen schicken. Du hast Nogger gestrichen, Charlie ist nicht hier, also bleiben nur noch du oder ich übrig. Du kannst nicht fliegen, Mac, denk an deine letzten medizinischen Tests! Es ist einfach zu gefährlich.«
    »Natürlich würde ich fliegen, meine Lizenz …«
    »Du kannst es nicht, Mac«, wiederholte Lochart entschieden. »Tut mir leid. Es ist unmöglich.«
    McIver seufzte, der gesunde Menschenverstand siegte, und er gab nach. »Ja, du hast recht. Hör mir also genau zu: Wenn du es tun willst, ist es deine Sache, ich befehle es dir nicht. Wenn du willst, genehmige ich den Flug, aber du mußt dich an meine Bedingungen halten. Hol sie ab, und flieg nach Isfahan! Valik hat behauptet, daß er das mit dem Auftanken regeln wird. Wenn in Isfahan alles klappt, flieg weiter. Vielleicht reicht der Einfluß des Kerls über den ganzen Iran. Darauf müssen wir uns verlassen.«
    »Darauf verlasse ich mich.«
    »Bandar-e Delam aber ist der Schlußpunkt. Du überfliegst die Grenze nicht. Abgemacht?« McIver streckte die Hand aus.
    »Abgemacht.« Lochart schüttelte die Hand und betete, daß er sein Versprechen würde halten können.
    McIver beschrieb ihm den Treffpunkt. Als er die Starterlaubnis unterschrieb, bemerkte er, daß seine Hände zitterten. Wenn etwas schiefgeht, sagte er sich, darfst du dreimal raten, wen die SAVAK holen wird. Uns beide sicher. Dann reichte er Tom die Starterlaubnis. »Ich befehle dir ausdrücklich, die Grenze nicht zu überqueren, Tom, denn damit setzt du deine Existenz aufs Spiel und verlierst bestimmt Scharazad.«
    »Der ganze Plan ist verrückt, aber da kann man nichts machen.«
    »Ja. Viel Glück!«
    Lochart nickte ihm lächelnd zu und ging.
    McIver schloß die Wohnungstür. Hoffentlich habe ich die richtige Entscheidung getroffen, dachte er. Sein Kopf schmerzte. Es wäre Wahnsinn, wenn ich fliege, aber trotzdem.
    Genny stand im warmen Schlafrock in der Küchentür.
    »Ich bin schrecklich froh, daß du den Flug nicht übernommen hast, Duncan.«
    »Was?«
    »Ach, komm schon! Ich kenne dich doch. Du hast ja kaum geschlafen, weil du dich zu keinem Entschluß durchringen konntest, und ich habe nicht geschlafen, weil ich mir deinetwegen Sorgen gemacht habe. Tom ist stark, er wird es richtig machen, und ich hoffe nur, daß er mit Scharazad fortgeht und nie mehr zurückkommt …« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich bin ja

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