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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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widerwillig verlassen.
    »Ich denke, du fliegst heute nicht, Liebling. Du mußt doch erst morgen fort.«
    »Ich habe unerwartet eine Charter bekommen, zumindest sieht es so aus. Deshalb ist Valik nämlich gekommen. Ich muß zuerst mit Mac sprechen, aber wenn ich fliege, werde ich ein paar Tage fortbleiben. Schlaf wieder ein, Liebling!« Er hatte sich rasiert, eilig angezogen, schnell eine Tasse Kaffee getrunken und war gegangen.
    McIver wohnte ein paar Straßen weiter. Zu Locharts Überraschung war er bereits vollständig angekleidet. »Hallo, Tom, komm herein! Die Starterlaubnis ist um Mitternacht per Boten gebracht worden. Valik ist wirklich einflußreich – ich hätte nie geglaubt, daß wir sie kriegen. Kaffee?«
    »Danke. Hat er heute nacht mit dir gesprochen?«
    »Ja.« McIver ging in die Küche voraus. Der Kaffee lief gerade durch den Filter. Von Genny, Paula oder Nogger Lane war nichts zu sehen. McIver schenkte Lochart ein. »Valik hat mir erzählt, daß er mit dir gesprochen hat, und daß du dich bereit erklärt hast zu fliegen.«
    Lochart brummte. »Ich habe gesagt, daß ich nur mit deiner Zustimmung fliegen würde, falls wir die Starterlaubnis bekommen. Wo steckt Nogger?«
    »In seiner Wohnung. Ich habe ihm gestern freigegeben. Er ist noch immer ganz schön durcheinander.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Was ist aus dem Mädchen geworden?«
    »Sie schläft im Gästezimmer. Ihr Alitalia-Flug hat noch immer keine Starterlaubnis, aber sie wird vermutlich heute abfliegen können. George Talbot von der Botschaft ist gestern abend vorbeigekommen und hat berichtet, daß der Flughafen von Revolutionären gesäubert wurde, so daß heute mit etwas Glück Maschinen starten und landen können.«
    Lochart nickte nachdenklich. »Dann wird Bachtiar vielleicht doch die Oberhand behalten.«
    »Hoffen wir es.«
    »Hat Talbot etwas von einem Staatsstreich erwähnt?«
    »Nur, daß Carter angeblich dagegen ist – wenn ich Iraner und General wäre, würde ich nicht zögern.«
    Lochart dachte an Scharazad, an den jungen Karim Peschadi und die drei desertierten Unsterblichen. »Ich weiß nicht, was ich täte, wenn ich einer von ihnen wäre.«
    »Zum Glück sind wir es nicht, Tom. Wir befinden uns im Iran, nicht in England, und wir stehen nicht auf den Barrikaden. Wenn die 125 heute hereinkommt, werde ich jedenfalls Scharazad vormerken lassen. Sie ist in Al Schargas besser aufgehoben, wenigstens für die nächsten Wochen. Hat sie ihren kanadischen Paß bekommen?«
    »Ja, aber ich glaube nicht, daß sie Teheran verlassen wird.« Lochart erzählte ihm von ihrer Teilnahme an dem Aufstand in Doschan Tappeh.
    »Mein Gott, sie sollte ihr Gehirn untersuchen lassen! Ich werde Genny zu ihr schicken.«
    »Fliegt Genny nach Al Schargas?«
    »Nein«, antwortete McIver verdrießlich. »Aber wenn es nach mir ginge, wäre sie schon seit einer Woche dort.«
    Lochart trank seinen Kaffee. »Wenn ich fliegen soll, muß ich mich auf den Weg machen.« Er blickte McIver in die Augen. »Worum geht's bei dieser Charter, Mac?«
    McIver erwiderte den Blick unbewegt. »Erzähl mir genau, was Valik dir gestern abend gesagt hat!«
    Lochart berichtete es ihm in allen Einzelheiten. Dann fragte er: »Warum sind ein paar Ersatzteile und ein paar Rial so wichtig, Mac?«
    McIver trank seinen Kaffee aus, schenkte sich nach und senkte seine Stimme. »Ich will Genny oder Paula nicht aufwecken, Tom. Was ich dir jetzt sage, muß unter uns bleiben.« Er berichtete genau, was sich im Büro abgespielt hatte. Lochart stieg das Blut zu Kopf. »Die SAVAK? Ihn, Annousch, Setasem und Jalal? Du meine Güte!«
    »Deshalb habe ich mich ja bereit erklärt, es zu versuchen. Aber das ist noch nicht alles.« Er erzählte von dem Geld.
    Lochart schnappte nach Luft. »12 Millionen Rial in bar? Oder den Gegenwert in der Schweiz?«
    »Sprich leise! Ja, 12 für mich und 12 für den Piloten. Heute nacht hat er gemeint, daß sein Angebot noch steht und daß ich nicht naiv sein soll. Wenn Genny nicht in der Wohnung gewesen wäre, hätte ich ihn hinausgeworfen.« Er sah Lochart an. »Willst du noch immer fliegen, Tom?«
    »Ich kann mich nicht weigern, noch dazu, nachdem wir jetzt die Starterlaubnis bekommen haben.« Sie lag auf dem Küchentisch, und Lochart griff danach. Sie lautete: »EP-HBC für Bandar-e Delam freigegeben. Vorrangiger Flug wegen dringender Ersatzteile. Auftanken bei IIAF Basis Isfahan. Besatzung: ein Mann; Captain Lane.« Lane war durchgestrichen, daneben stand: »Krank.

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