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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gekrochen, und die Schüsse der Angreifer konzentrierten sich auf ihn. Als Rosemont das Feuer eröffnete, lenkte er sie ab, und Ross schaffte es zum nächsten Baum, wo er sich in ein tiefes Schneeloch fallen ließ. Er wartete kurz, bis er wieder zu Atem kam, und kroch dann über den harten Schnee auf den Hinterhalt zu. Als er annahm, daß er nahe genug war, zog er den Stift aus der ersten Handgranate und richtete sich auf. Er erblickte die Männer, aber nicht an der Stelle, an der er sie erwartet hatte. Fünf waren es, und sie standen kaum zwanzig Meter von ihm entfernt. Sie richteten ihre Gewehre auf ihn, aber er reagierte einen Sekundenbruchteil schneller als sie und warf sich gerade noch rechtzeitig hinter einen Baum auf den Boden. Er zählte bis vier, dann schleuderte er die Handgranate und vergrub den Kopf in den Armen. Die Explosion zerfetzte einen nahen Baumstamm und begrub Ross unter Zweigen und Schnee.
    Währenddessen hatte Rosemont sein Magazin leergeschossen. Fluchend legte er das nächste ein und gab wieder eine Feuersalve ab.
    Jenseits des Weges kauerte Gueng hinter einem Felsen auf dem Hang und wartete darauf, daß sich etwas regte. Dann sah er in der Nähe des zersplitterten Baums einen Mann gebückt davonrennen. Gueng zielte, und der Mann fiel.
    Rosemont konnte nicht länger warten. »Gib mir Feuerschutz, Gueng«, rief er, sprang auf und lief zu dem Baum. Rechts von ihm ertönten Schüsse, die Kugeln surrten jedoch an ihm vorbei. Dann fing Gueng an, vom jenseitigen Hang aus zu feuern. Jemand schrie auf, und die Schüsse verstummten. Rosemont lief weiter bis zum Hinterhalt. Vor ihm lagen vier Tote. Er drehte sich um und kehrte zu dem Baumstamm zurück, bei dem Ross lag.
    Auf dem anderen Hang wartete Gueng. Hinter dem Felsen, wo seine Handgranate die vier Männer getötet hatte, bewegte sich etwas. Er hielt den Atem an, aber es war nur ein Tier. Als er langsam um sich schaute, erblickte er Tenzing, der noch im Tod sein kookri umklammert hielt. Ich werde es mitnehmen, dachte Gueng. Seine Familie wird es aufbewahren, bis es sein Sohn genauso ehrenvoll tragen wird wie er.
    Vor ihm im Wald bewegte sich etwas. Er konzentrierte sich.
    Auf der anderen Seite des Weges zerrte Rosemont mit schmerzenden Armen die Äste weg. Endlich erreichte er Ross, und sein Herzschlag stockte. Ross lag auf dem Boden, hatte den Kopf unter den Armen vergraben und rührte sich nicht. Der Schnee und der Rücken seines weißen Tarnanzugs waren blutig. Rosemont kniete nieder. Als er ihn umdrehte, stellte er mit ungeheurer Erleichterung fest, daß Ross noch atmete.
    Einen Augenblick lang sah Ross ihn verwirrt an. Schließlich wurde sein Blick klar. Als er sich aufsetzte, zuckte er zusammen. »Tenzing? Und Gueng?«
    »Tenzing hat es erwischt, Gueng liegt auf der anderen Seite und gibt uns Feuerschutz. Versuchen Sie, Arme und Beine zu bewegen.«
    Ross bewegte vorsichtig seine Gliedmaßen. Es schien ihm nichts zu fehlen. »Mein Kopf schmerzt höllisch, aber sonst bin ich okay.« Er sah sich um und erblickte die zusammengesunkenen Angreifer. »Wer sind sie?«
    »Einheimische. Vielleicht auch Banditen.« Rosemont faßte den Weg vor ihnen ins Auge. Nichts rührte sich. »Wir sollten verdammt schnell von hier verschwinden, bevor uns weitere Einheimische angreifen. Glauben Sie, daß Sie gehen können?«
    »Ja. Lassen Sie mir nur ein paar Sekunden Zeit.« Ross rieb sein Gesicht mit Schnee ein. Die Kälte tat ihm gut. »Danke. Sie wissen schon, wofür.«
    »Das gehört zum Service«, antwortete Rosemont trocken. Seine Augen wanderten zu den Einheimischen hinüber. Tief geduckt schlich er zu ihnen und durchsuchte sie, fand aber nichts. »Das hätte ganz schön ins Auge gehen können.«
    Ross nickte, und wieder überlief ihn eine Welle des Schmerzes. »Ich bin jetzt soweit. Wir müssen weiter. Das Feuergefecht war bestimmt meilenweit zu hören, also sehen wir zu, daß wir uns aus dem Staub machen.«
    Rosemont hatte bemerkt, daß Ross Schmerzen hatte. »Warten Sie noch.«
    »Nein. Wenn ich mich bewege, fühle ich mich besser.« Auf Nepalesisch rief er: »Wir gehen weiter, Gueng.« Er wollte schon aufstehen, hielt aber in der Bewegung inne, als ihm ein schriller Pfiff antwortete. »Runter«, keuchte er und riß Rosemont mit sich.
    Eine einzige Kugel kam aus der Nacht, bohrte sich in Rosemonts Brust und verwundete ihn tödlich. Vom anderen Hang ertönte ein Feuerstoß, jemand schrie auf. Dann trat wieder Stille ein.
    Nach einer Weile kam Gueng zu

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