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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Flüge genehmigt?«
    »Wer ist das?«
    Ayre erklärte es ihm.
    Der Sergeant lachte. »Major Changiz hat diese Flüge persönlich angeordnet, Sie können also darauf wetten, daß sie bestätigt sind.«
    »Ist er denn nicht zusammen mit dem Oberst verhaftet worden?«
    »Nein, Captain. Der Mullah hat Major Changiz zum provisorischen Kommandanten der Basis ernannt, bis die Bestätigung von Teheran kommt.« Er schaltete auf die Frequenz der Zentrale um. »Hallo, Zentrale, hier spricht Wazari bei S-G. Müssen die morgigen Flüge von einem Esvandiari bei IranOil gegengezeichnet werden?«
    »Negativ«, lautete die Antwort. »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ja. Der Abflug hat planmäßig stattgefunden. Ich befinde mich jetzt bei Captain Ayre.« Während der Sergeant sprach, suchte er automatisch den Himmel ab.
    »Gut. Captain Ayre, hier spricht der rangälteste Fluglotse. Alle von Major Changiz autorisierten Flüge sind automatisch auch von IranOil genehmigt.«
    »Kann ich das bitte schriftlich haben?«
    »Morgen früh um acht Uhr bringt Ihnen Sergeant Wazari die Bestätigung, okay?«
    »Danke.«
    »Danke, Zentrale«, Wazari wollte Schluß machen. Dann erstarrte er. »Bleiben Sie dran, Zentrale, wir haben einen Vogel im Landeanflug. Einen Heli, 270 Grad …«
    »Wo? Verdammt, ich sehe ihn. Wie ist er durch das Radar gekommen? Ist Ihr Schirm eingeschaltet?«
    »Negativ.« Der Sergeant setzte den Feldstecher an die Augen. »Eine Bell 212, Kennzeichen … kann ich nicht sehen.« Er schaltete den Kurzwellensender ein. »Hier spricht die militärische Flugüberwachung Kowiss. Landender Hubschrauber, wie lautet Ihr Kennzeichen, was ist Ihr Zielflughafen und woher kommen Sie?«
    Stille, nur statisches Knistern. Die Zentrale wiederholte die Anfrage. Keine Antwort.
    »Der Hundesohn kann sich auf etwas gefaßt machen«, murmelte Wazari. Er nahm wieder den Feldstecher hoch.
    Ayre schaute durch das zweite Fernglas. Sein Herz schlug schneller. Als der Hubschrauber näherkam, las er das Kennzeichen: EP-HBX.
    »Echo Peter Hotel Boston Xaver«, buchstabierte jetzt auch der Sergeant. »HBX«, bestätigte die Zentrale. Sie versuchten wieder, über Funk Kontakt zu bekommen. Keine Antwort. »Er befindet sich in Ihrem Landebereich. Gehört er hierher? Ist er einer von Ihren Helis, Captain Ayre?«
    »Nein, er gehört nicht zu mir, er ist nicht hier stationiert. Aber HBX könnte eine S-G-Kennung sein.«
    »Wo stationiert?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sobald dieser Komiker landet, Sergeant, verhaften Sie ihn und alle Passagiere, schicken ihn unter Bewachung hierher ins Hauptquartier, und dann berichten Sie mir, wer, warum und woher.«
    Nachdenklich griff Wazari nach einem roten Fettstift und zog die Linie auf dem Radarschirm nach, die er weggewischt hatte. Einen Augenblick lang starrte er darauf. Er wußte genau, daß Ayre ihn aufmerksam beobachtete, sagte aber nichts, sondern wischte sie nur wieder weg und wandte sich erneut der 212 zu.
    Die Maschine beschrieb einen normalen Kreis und flog dann direkt auf sie zu. Doch sie landete nicht, hielt sich nur in der vorgeschriebenen Höhe, beschrieb einen viel kleineren Kreis und wackelte.
    »Ihr Funkgerät funktioniert nicht. Sie will grünes Licht«, stellte Ayre fest und griff nach einem Signallicht. »Okay?«
    »Klar, geben Sie ihm Grün – aber er kann sich trotzdem auf einiges gefaßt machen.«
    Ayre vergewisserte sich, daß das starke Signallicht auf Grün geschaltet war, zielte auf den Hubschrauber und schaltete es ein. Durch erneutes Wackeln bestätigte die Maschine das Signal und begann den Landeanflug. Wazari griff nach seinem Karabiner und ging hinaus. Ayre schaute noch einmal durch den Feldstecher, erkannte aber noch immer weder den Piloten noch den Mann neben ihm, weil beide winterlich vermummt waren und Schutzbrillen trugen. Schließlich lief er auch die Treppe hinunter.
    Das übrige S-G-Personal hatte sich versammelt und beobachtete ebenfalls die Landung. Von der Zentrale raste ein Auto über die Einfassungsstraße zu ihnen. Manuela stand in der Tür des Bungalows. Der Landeplatz befand sich vor dem Bürogebäude. Im Windschatten hockten die vier hezbollahis, die hiergeblieben waren, und Wazari. Einer von ihnen war sehr jung, fast noch ein Teenager. Er spielte mit seiner Maschinenpistole, entsicherte sie und ließ sie in seiner Aufregung auf den Asphalt fallen – der Lauf zeigte direkt auf Ayre. Aber sie ging nicht los. Der Junge hob sie am Lauf hoch, stieß mit dem Schaft auf

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