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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ihn zu, packten seine Arme und hielten ihn fest. Ayre trat einen Schritt vor, aber ein hezbollahi setzte ihm ein Gewehr an den Bauch, worauf er stehenblieb. Die beiden Männer zerrten Starke zum Auto. Da er sich laut fluchend wehrte, kamen ihnen noch ein paar zu Hilfe. Manuela sah entsetzt zu.
    Auf einmal brüllte Zataki wütend etwas, drängte sich durch den Kreis, entriß Sergeant Wazari den Karabiner und schwang ihn mit dem Kolben voran gegen seinen Kopf. Zum Glück reagierte Wazari blitzschnell und wich dem Schlag aus. Bevor er etwas sagen konnte, rief Zataki: »Was tut dieser Hund mit einem Gewehr? Habt ihr Idioten nicht gehört, daß der Imam allen Männern befohlen hat, die Waffen abzuliefern?«
    »Ich bin bevollmächtigt …«, begann Wazari wütend, verstummte aber dann erschrocken, weil ihm Zataki eine Pistole an die Kehle hielt.
    »Du darfst nicht einmal scheißen, bevor das örtliche Komitee dich überprüft hat«, fuhr ihn Zataki an. »Hat dich das Komitee überprüft?«
    »Nein, aber …«
    »Dann, bei Allah und dem Propheten, bist du verdächtig.« Zataki drückte Wazari den Lauf der Pistole stärker an die Kehle und winkte mit der anderen Hand. »Laßt den Piloten los und legt eure Waffen weg, sonst lege ich euch alle um.« In dem Augenblick, in dem er nach Wazaris Gewehr gegriffen hatte, hatten seine Männer die anderen eingekreist. Jetzt hielten sie sie von hinten in Schach. Die beiden Männer, die Starke gepackt hatten, ließen ihn los.
    »Warum sollten wir dir gehorchen?« fragte einer von ihnen mürrisch. »Wer bist du, daß du uns Befehle erteilst?«
    »Ich bin Oberst Zataki, Mitglied des Revolutionskomitees von Bandar-e Delam, Allah sei Dank. Der Amerikaner hat uns bei einem Gegenangriff der Fedajin geholfen und hat den Mullah und die übrigen Verwundeten, die ärztliche Hilfe benötigten, hierher geflogen.« Plötzlich brach sich seine Wut Bahn. Er versetzte Wazari einen Stoß, und der Sergeant ging zu Boden. »Laßt den Piloten in Ruhe. Habt ihr nicht gehört?« Er zielte, drückte ab, und die Kugel durchschlug den Kragen der Schaffellweste, die einer der Männer neben Starke trug. Manuela fiel beinahe in Ohnmacht. Die anderen wichen zurück. »Die nächste sitzt zwischen deinen Augen. – Du bist verhaftet«, schnauzte er Wazari an. »Ich halte dich für einen Verräter – wir werden ja sehen. Die übrigen können mit Allah gehen. Sagt eurem Komitee, daß ich mich freuen werde, mit ihnen zu sprechen – hier.«
    Er scheuchte sie weg. Während die Männer untereinander murmelten, benützte Ayre die Gelegenheit, um zu Manuela zu treten und ihr den Arm um die Schultern zu legen. »Geh hinein«, flüsterte er, »jetzt ist alles in Ordnung.« Starke bedeutete ihnen zu gehen. Freddy nickte. »Komm schon, Duke will auch, daß du ins Haus gehst.«
    »Nein, bitte, Freddy, ich nehme mich zusammen, ich verspreche es.« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Stille trat ein. Zataki wartete mit der Pistole in der Hand. Der Sergeant lag immer noch auf dem Boden, seine Leute funkelten ihren Gegner Zataki wütend an, und Starke stand zwischen ihnen. Er war sich gar nicht so sicher, daß Zataki die Oberhand behalten würde.
    »Geht alle mit Allah«, wiederholte Zataki schärfer. »Seid ihr noch immer taub?«
    Zögernd machten sie sich auf den Weg. Der Sergeant stand mit bleichem Gesicht auf, zog seine Uniform zurecht und versuchte tapfer, seine Angst zu unterdrücken.
    »Du bleibst hier und rührst dich erst, wenn ich es dir erlaube.« Zataki blickte zu Starke hinüber, der Manuela beobachtete. »Wir sollten weiter ausladen, Pilot. Dann müssen meine Männer essen.«
    »Ja. Und danke.«
    »Ist schon gut. Diese Leute haben es nicht gewußt, man kann ihnen keinen Vorwurf daraus machen.« Er schaute zu Manuela hinüber. »Gehört sie zu Ihnen?«
    »Sie ist meine Frau.«
    »Meine Frau ist mit meinen beiden Söhnen bei dem Brand in Abadan umgekommen. Es war Allahs Wille.«
    »Manchmal ist Gottes Wille kaum zu ertragen.«
    »Allahs Wille ist Allahs Wille. Und jetzt sollten wir mit dem Ausladen weitermachen.«
    »Ja.« Starke kletterte in die Kabine. Die Gefahr war nur für den Augenblick vorbei, denn Zataki war unberechenbar. Zwei Verwundete waren noch in ihren Sitzen festgeschnallt, und zwei lagen auf Tragbahren. Er kniete neben einem von ihnen nieder. »Wie geht es dir, Kumpel?« fragte er leise auf Englisch.
    John Tyrer, der einen blutgetränkten Kopfverband trug, zuckte zusammen, als er die Augen öffnete.

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