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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Firmenausweise ausgestellt, und sie von General Valik, dem Chef ihrer iranischen Partner in Teheran, unterschreiben lassen. Bis jetzt waren diese Papiere nicht reklamiert worden. Den Amerikanern hatte McIver erklärt: »Wenn nötig, zeigen Sie diese Ausweise vor.« Er hatte dem Personal auch befohlen, je ein Foto von Khomeini und vom Schah bei sich zu tragen. »Benützen Sie ja das richtige, wenn Sie angehalten werden!«
    Pettikin bemühte sich erfolglos, Bandar-e Delam mit dem Hochfrequenzsender zu erreichen. »Wir versuchen es später«, meinte McIver. »Um zwanzig Uhr dreißig wird auf jedem Stützpunkt jemand am Gerät sitzen – wir haben also noch Zeit zu überlegen. Es wird verdammt schwierig werden. Was meinst du? Status quo, ausgenommen die Angehörigen?«
    Pettikin stand auf, nahm eine Kerze und betrachtete die Einsatzkarte an der Wand. Sie enthielt alle Informationen über die Stützpunkte, die Mannschaften, das Bodenpersonal und die Maschinen. Die Niederlassungen waren über den ganzen Iran verstreut, doch nur fünf waren jetzt noch in Betrieb: Lengeh, Kowiss, Bandar-e Delam, Zagros und Täbris. »Wir haben 15 Maschinen vom Typ 212, davon sind zwei wegen des 1.500-Stunden-Services momentan außer Betrieb, 7 vom Typ 206 und 3 Alouettes, die augenblicklich alle im Einsatz sein sollten.«
    »Und für sämtliche Helis haben wir rechtsgültige Leasing-Verträge. Keiner dieser Verträge ist gekündigt worden, aber wir bekommen auch für keinen Geld«, meinte McIver gereizt. »Wir können sie unmöglich alle in Kowiss stationieren – wir können sie ohne Zustimmung des Unternehmers oder unserer lieben Partner nicht einmal abziehen – es sei denn, wir können uns auf höhere Gewalt berufen.«
    »Die ist bis jetzt noch nicht eingetreten. Solange es geht, muß es beim Status quo bleiben«, erklärte Pettikin zuversichtlich.
    »Wenn es doch nur der Status quo wäre, Charlie! Vor einem Jahr hatten wir beinahe 40 vom Typ 212 im Einsatz, und dazu noch die anderen Maschinen.« McIver schenkte sich einen neuen Whisky ein.
    »Du solltest aussetzen, sonst bekommst du Schwierigkeiten mit Genny. Du weißt, daß du zu hohen Blutdruck hast und nicht trinken sollst.«
    »Er ist Medizin für mich.« Eine Kerze flackerte und erlosch. McIver stand auf, zündete sie wieder an und trat zur Karte. »Wir sollten Azadeh und den fliegenden Finnen zurückpfeifen. Seine 212 ist beim 1.500-Stunden-Service, also wird er ein paar Tage nicht gebraucht.« Es handelte sich um Captain Erikki Yokkonen und seine iranische Frau Azadeh. Der Stützpunkt lag in der Gegend von Täbris im Osten Aserbeidschans nahe der sowjetischen Grenze. »Am besten holen wir sie mit einer 206. Damit ersparen wir ihnen die 550 Kilometer Fahrt auf elenden Straßen.«
    Pettikin strahlte. »Danke, ich kann einen kleinen Ausflug brauchen. Ich werde heute abend den Flugplan über Funk einreichen, im Morgengrauen starten, in Bandar-e Pahlavi auftanken und uns Kaviar kaufen.«
    »Traumtänzer! Aber Genny würde sich darüber freuen. Du weißt, was ich von dem Zeug halte.« McIver wandte sich von der Karte ab. »Wir sind sehr exponiert, wenn die Lage brenzlig wird.«
    »Nur, wenn es uns bestimmt ist.«
    McIver nickte. Geistesabwesend sah er das Telefon an und nahm dann den Hörer ab. Zu seiner Verblüffung kam das Freizeichen. Aufgeregt wählte er Aberdeen in Schottland. Er wartete, und dann leuchtete sein Gesicht auf. »Mein Gott, ich bin durchgekommen!«
    »S-G Helicopters, bleiben Sie bitte am Apparat«, meldete sich der Rund-um-die-Uhr-Dienst, bevor er etwas sagen konnte, und legte ihn auf Eis. Er wartete wütend.
    Als sich die Telefonistin wieder meldete, unterbrach er sie: »Hier spricht McIver in Teheran, geben Sie mir bitte den Alten!«
    »Er spricht am anderen Apparat. Ich gebe Ihnen seine Sekretärin.«
    »Hallo, Mac«, meldete sich Liz Chen sofort. »Warten Sie einen Augenblick, ich hole ihn. Wie geht es Ihnen? Wir versuchen seit Tagen, Sie zu erreichen. Bleiben Sie dran!«
    »In Ordnung, Liz.«
    Eine Sekunde später rief Andrew Gavallan fröhlich: »Wie hast du es geschafft, durchzukommen, Mac? Großartig, daß ich dich sprechen kann – wir haben hier ständig versucht, deine Nummer anrufen zu lassen. Wie geht es Genny? Wie seid ihr durchgekommen?«
    »Reiner Zufall, Andy. Ich bin zu Hause. Ich beeile mich lieber, falls wir unterbrochen werden.« McIver berichtete, was ihm Talbot mitgeteilt hatte, ließ aber einiges aus. Er mußte vorsichtig sein, weil die

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