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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Politik. Wir Finnen kümmern uns wenig um Politik, wissen Sie das nicht mehr?«
    »Wir sind Freunde, ja. Wir sind gleichermaßen am Weltfrieden interessiert.«
    Erikkis große Faust schlug auf den Tisch, und der Georgier zuckte zusammen. »Ich habe Sie zweimal höflich gebeten, zur Sache zu kommen. Sie haben zehn Sekunden Zeit.«
    »Also schön«, sagte der Mann mit zusammengebissenen Zähnen. »Wir brauchen Sie, damit Sie innerhalb der nächsten Tage unsere Teams in die Lager bringen. Wir …«
    »Was für Teams?«
    »Die Mullahs von Täbris und ihre Anhänger.«
    »Ich bekomme meine Befehle von der Gesellschaft, nicht von Mullahs oder Revolutionären oder Männern, die nachts mit Gewehren bei mir auftauchen. Verstehen Sie mich?«
    »Sie werden merken, daß es besser ist, wenn Sie uns verstehen, Captain Yokkonen. Auch die Gorgons werden es merken. Alle«, betonte Rákóczy, und Erikki stieg das Blut ins Gesicht. »Iran Timber, denen das Zellstoffwerk gehört, stehen schon auf unserer Seite. Man wird Ihnen die erforderlichen Befehle erteilen.«
    »Gut. In diesem Fall warte ich die Befehle ab.« Erikki erhob sich zu seiner vollen Größe. »Gute Nacht!«
    Der Russe stand ebenfalls auf und starrte ihn zornig an. »Sie und Ihre Frau sind zu klug, um nicht zu begreifen, daß Bachtiar ohne die Amerikaner und deren beschissene CIA erledigt ist. Der hirnrissige, verrückte Carter hat Marineeinheiten und Helikopter in die Türkei verlegt und eine amerikanische Kriegsflotte in den Golf geschickt, und zwar einen gemischten Kampfverband mit einem atomgetriebenen Flugzeugträger samt Begleitschiffen und Flugzeugen mit Atomraketen …«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Sie können es mir glauben. Natürlich versuchen sie, einen Krieg anzufangen, natürlich müssen wir darauf reagieren. Es ist Wahnsinn, wir wollen keinen Atomkrieg.« Rákóczy meinte es ehrlich. Erst vor wenigen Stunden hatte er die verschlüsselte Nachricht erhalten, daß für die Sowjetstreitkräfte an der Grenze Alarmzustand gelb – der nächste Schritt war Alarmzustand rot – ausgegeben worden war, weil sich die US-Kriegsflotte näherte. Auch die Atomraketen waren in Alarmzustand versetzt worden. Am schlimmsten war jedoch, daß an der 8.000 Kilometer langen Grenze zu China massive chinesische Truppenverschiebungen stattfanden. »Dieser Scheißkerl Carter mit seinem Scheiß-Freundschaftsvertrag mit China wird uns alle ins Jenseits befördern, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt.«
    »Wenn es geschieht, dann geschieht es eben.«
    »Inscha'Allah, ja, aber warum wollen Sie die Drecksarbeit für die Amerikaner oder ihre britischen Verbündeten verrichten? Das Volk wird siegen, wir werden siegen. Helfen Sie uns, und Sie werden es nicht bereuen, Captain. Wir brauchen Ihre Fähigkeiten nur für ein paar …«
    Er verstummte, weil sich laufende Schritte näherten. Erikki hielt im nächsten Augenblick seinen Dolch in der Hand und schob sich mit katzenhafter Schnelligkeit zwischen die Schlafzimmer- und die Eingangstür. Da wurde diese aufgerissen.
    »SAVAK«, keuchte ein Mann, den sie nur halb zu Gesicht bekamen, weil er sofort wieder wegrannte.
    Rákóczy sprang vor die Tür und packte seine Maschinenpistole. »Wir brauchen Ihre Hilfe, Captain. Vergessen Sie das nicht!« Schon war er in der Nacht verschwunden.
    Azadeh kam mit schußbereiter Flinte ins Wohnzimmer, ihr Gesicht war kalkweiß. »Was hat er mit dem Flugzeugträger gemeint? Ich habe es nicht verstanden.«
    Erikki erklärte es ihr, und sie war entsetzt. »Das bedeutet Krieg, Erikki.«
    »Ja, vielleicht.« Er zog seinen Parka an. »Bleib hier!« Er schloß die Tür hinter sich. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er zwei Autos und einen Militärlastwagen, welche die zum Landeplatz führende unbefestigte Straße heraufrasten. Im nächsten Augenblick hielten sie, Polizisten und Soldaten schwärmten aus. Der befehlshabende Offizier grüßte. »Guten Abend, Captain Yokkonen. Wir haben gehört, daß ein paar Revolutionäre oder kommunistische Tudeh hier waren. Angeblich ist geschossen worden. Geht es der Gnädigsten gut? Gibt es irgendwelche Probleme?«
    »Nein, nicht mehr, danke, Oberst Mazardi.« Erikki kannte den Mann gut. Er war ein Vetter Azadehs und Polizeichef im Gebiet von Täbris. Aber SAVAK? Das ist doch etwas anderes, dachte Erikki beunruhigt. »Kommen Sie doch herein!«
    Azadeh und Erikki berichteten nun dem Oberst, was sich abgespielt hatte. »Und der Georgier hat

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