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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Maschinen, die wir haben, morgen bei Tagesanbruch – bei Tagesanbruch – nach Bandar-e Delam.«
    »Ja, Sir!«
    »Warten Sie«, sagte Esvandiari, der seine Felle davonschwimmen sah. »Es ist doch nicht nötig, die Basis zu schließen, Mr. Gavallan. Es mag Mißverständnisse gegeben haben, aber daran waren vornehmlich Petrofi und dieser Zataki schuld. Ich war für diese barbarische Züchtigung nicht verantwortlich.« Er zwang sich zu einem vernünftigen Tonfall, hätte aber am liebsten vor Wut gebrüllt. Sie gehörten alle ausgepeitscht und in den Kerker geworfen, wo sie vergeblich um Gnade flehen würden. »Es ist doch nicht nötig, den Stützpunkt zu schließen, Mr. Gavallan. Der Flugbetrieb kann normal weitergeführt werden.«
    »Der Stützpunkt ist geschlossen«, erklärte Gavallan gebieterisch und streifte Starke mit einem ratsuchenden Blick. »So sehr es mir auch persönlich gegen den Strich geht.«
    »Ja, Sir, Sie haben recht.« Starke gab sich ehrerbietig. »Natürlich können Sie die Basis schließen. Wir können die Helis umgruppieren oder einmotten. Bandar-e Delam bräuchte dringend eine 212 für … für den Iran-Toda-Vertrag. Vielleicht schicken wir ihnen eine von unsern und schließen die übrigen weg.«
    »Die Arbeit normalisiert sich laufend, Mr. Gavallan«, warf Esvandiari schnell ein. »Die Revolution hat gesiegt und ist beendet. Die Komitees … die Komitees werden bald verschwinden. Denken Sie bloß an die neuen Guerney-Verträge, die zu erfüllen sind … dazu bräuchten wir doppelt so viele 212. Und was die abgelaufenen Flugscheine betrifft, Inscha'Allah, warten wir eben noch 30 Tage. Kein Grund, die Arbeiten einzustellen. Nichts überstürzen, Mr. Gavallan. Sie haben hier viel investiert und …«
    »Ich weiß, wieviel wir investiert haben«, fuhr Gavallan ihn an. Der katzbuckelnde Unterton war ihm zuwider. »Also schön, Captain Starke, ich folge Ihrem Rat und kann nur hoffen, daß Sie recht haben. Setzen Sie zwei Mann in die 125, die Ersatzmänner kommen nächste Woche zurück. Schicken Sie die 212 morgen nach Bandar-e Delam – wie lange bleibt sie ausgeliehen?«
    »Acht Tage, Sir. Nächsten Sonntag kommt sie wieder zurück.« Zu Esvandiari sagte er: »Sie kommt zurück, wenn sich die Lage hier gebessert hat.«
    »Die 212 gehört uns, ich meine, die 212 gehört zur Ausstattung des Stützpunktes«, verbesserte sich Esvandiari rasch. »Sie muß zurückkommen. Und was das Personal angeht, ist es Vorschrift, daß zuerst die Ersatzleute eintreffen müssen, bevor die Urlaubsmannschaft abfliegt.«
    »Dann werden wir die Vorschriften ein wenig beugen, oder ich schließe jetzt gleich den Stützpunkt, Mr. Esvandiari«, sagte Gavallan schroff. »Starke, Sie setzen heute abend zwei Mann in die Maschine, am Donnerstag alle übrigen bis auf das Stammpersonal, und wir schicken die 125 mit allen Ersatzleuten am Freitag zurück – sofern sich die Situation hier normalisiert hat.«
    Starke, der einen neuen Wutausbruch Esvandiaris befürchtete, entgegnete rasch: »Am heiligen Tag dürfen wir nicht fliegen, Sir. Die volle Crew sollte Samstag bei Tagesanbruch eintreffen.« Er warf Esvandiari einen Blick zu. »Sind Sie nicht auch dieser Meinung?«
    Einen Augenblick lang dachte Esvandiari, er würde explodieren. Seine aufgestaute Wut drohte ihn zu überwältigen. »Wenn Sie … wenn Sie sich entschuldigen – für Ihre Schimpfworte und Ihr schlechtes Benehmen.«
    Eine große Stille trat ein. Die Tür stand immer noch offen, es war kalt im Hause, aber Starke fühlte den Schweiß auf seinem Rücken, während er über seine Antwort nachdachte. Sie hatten so viel erreicht – für den Fall, daß die Operation ›Wirbelsturm‹ anlaufen sollte –, aber Esvandiari war kein Dummkopf. Wenn er zu rasch nachgab, würde das den Argwohn des Iraners erregen, lehnte er jedoch ab, konnte er das Erreichte gefährden. »Es gibt nichts, wofür ich mich entschuldigen müßte, aber ich werde Sie in Zukunft mit Mr. Esvandiari anreden.«
    Wortlos machte Esvandiari kehrt und stürmte davon. Starke schloß hinter ihm die Tür. Das Hemd klebte ihm am Rücken.
    »Was sollte das, Duke?« fragte Ayre zornig. »Bist du völlig beklopft?«
    »Augenblick, Freddy«, beruhigte ihn Gavallan. »Was glauben Sie, Duke, geht der Klugscheißer darauf ein?«
    »Ich weiß es nicht.« Starke setzte sich; seine Knie zitterten.
    »Wenn er … wenn er sich darauf einläßt … es war eine brillante Idee, Duke, wirklich brillant.«
    »Sie

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