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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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erschrak. Er drehte sich herum und schnappte ebenfalls nach Luft.
    Das Mädchen unter dem einsamen Sonnenschirm trug eine dunkle Brille, ansonsten fast nichts; oben ohne, unten nicht viel mehr, blond und schön lag sie da, auf einen Ellbogen gestützt, und betrachtete sie. Ohne sich zu beeilen, stand sie auf und schlüpfte in das Nichts von Oberteil ihres Bikinis.
    »Menschenskind …« Faganwitch war sprachlos.
    »Tut mir leid«, rief Lutz und winkte ihr zu. »Aber mir ist der Treibstoff ausgegangen.«
    Sie lachte, und dann kam Kelly vom Himmel und verdarb alles. Beide verwünschten ihn. Der Luftstrudel seiner Rotoren zerrte an ihrem Sonnenschirm und ihren langen Haaren, pustete ihr Badetuch fort und wirbelte Sand auf. Nun erblickte auch Kelly das Mädchen, setzte, dem Wind abgekehrt, höflich zurück und landete prompt – ebenso abgelenkt wie die anderen – in einer Sanddüne.
    Internationaler Flughafen Bahrain: 11 Uhr 13. Jean-Luc und der Mechaniker Rod Rodrigues kamen aus dem Gebäude gelaufen und eilten über das Vorfeld auf einen kleinen Tankwagen mit der Aufschrift GAdeF – Gulf Air de France – zu, den sie sich geliehen hatten. Auf dem Flugplatz herrschte reges Treiben, der moderne Terminal und die dazugehörigen Gebäude waren geräumig und strahlend weiß. Viele Jets aus vielen Ländern luden und entluden, ein JAL befand sich im Landeanflug.
    »On y va , fahren wir«, sagte Jean-Luc.
    »Gern, Sahib.« Der Fahrer drehte die Bordsprechanlage lauter. Mit einer einzigen gleichmäßigen Bewegung betätigte er den Anlasser, legte den Gang ein und rollte. Der schlanke, junge, christliche Palästinenser trug eine dunkle Brille und einen Overall seiner Gesellschaft. »Wohin soll's gehen?«
    »Kennen Sie den Abu-Sabh-Strand?«
    »Aber natürlich, Sahib.«
    »Zwei von unseren Helis, denen der Treibstoff ausgegangen ist, sind dort niedergegangen. Da wollen wir hin.«
    »Wir sind schon fast da.« Der Fahrer beschleunigte und schaltete auf einen höheren Gang. Über die Autosprechanlage meldete sich eine Stimme. »Alpha 4?« Er griff nach dem Handmikrophon. »Hier ist Alpha 4.«
    »Geben Sie mir Captain Sessone.«
    Jean-Luc erkannte die Stimme Matthias Delarnes, des Direktors der Gulf Air de France in Bahrain, eines alten Freundes aus den Tagen der französischen Luftwaffe in Algerien. »Hier Jean-Luc, alter Freund«, meldete er sich auf französisch.
    Delarne kam gleich zur Sache. »Der Tower hat mich soeben verständigt, daß ein weiterer Heli auf dem von dir erwarteten Steuerkurs in den Luftraum gekommen ist. Dubois oder Petrofi, nehme ich an. Tower hat sie schon mehrmals gerufen, konnte aber noch keinen Kontakt mit ihr herstellen.«
    »Nur ein Heli?« Jean-Luc war bestürzt.
    »Ja. Sie befindet sich auf korrektem Sicht-Landeanflug auf Heliport 16. Das Problem, von dem wir gesprochen haben, nicht wahr?«
    »Ja.« Jean-Luc hatte seinem Freund berichtet, was hier tatsächlich gespielt wurde, und war auch auf das Problem der Registrierung zu sprechen gekommen. »Richte dem Tower von mir aus, es handelt sich um die G-HTTE im Transit.« Das war die dritte der ihm zugeteilten Kennungen. »Dann ruf Andy an und sag ihm, daß ich Rodrigues schicke, er wird sich um Rudi und Kelly kümmern. Wir, du und ich, kümmern uns um Dubois oder Sandor. Wo treffen wir uns?«
    »Vor dem Büro.«
    Jean-Luc bestätigte und hängte das Mikrophon wieder an seinen Haken. »Bleiben Sie stehen.« Der Tankwagen stoppte so plötzlich, daß Rodrigues und Jean-Luc beinahe durch die Windschutzscheibe geflogen wären. »Du weißt, was du zu tun hast, Rod.« Er sprang hinaus. »Fahren Sie los.«
    »Hören Sie mal, ich würde lieber zu Fuß …« Mit quietschenden Reifen schoß der Tankwagen davon, durch das Tor hinaus auf die Straße, die zum Strand führte.
    Kowiss   – im Tower: 11 Uhr 17. Lochart und Wazari beobachteten, wie McIver mit seiner 206 ins Zagros-Gebirge kletterte. »Kowiss, hier ist HOC«, sagte McIver über Funk, »ich verlasse jetzt Ihren Luftraum. Guten Tag.«
    »HOC, Kowiss, guten Tag«, antwortete Wazari.
    Aus dem Hochfrequenz-Lautsprecher, in Persisch: »Bandar-e Delam, hier ist Teheran, haben Sie schon etwas aus Kowiss gehört?«
    »Negativ. Al Schargas, hier ist Bandar-e Delam, können Sie mich hören?« Störgeräusche und wieder Stille.
    Wazari wischte sich das Gesicht ab. »Glauben Sie, ist Captain Ayre schon beim Treffpunkt?«
    Lochart zuckte mit den Achseln; er dachte an Teheran und was er tun sollte. Er hatte

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