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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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McIver geraten, beide Mechaniker mit Ayre mitzuschicken. »Für den Fall, daß sie mich schnappen oder Wazari entdeckt wird oder er uns verrät.«
    »Mach keine Dummheiten, Tom – zum Beispiel mit der 212 nach Teheran fliegen, mit oder ohne Wazari.«
    »Ich könnte mich unmöglich nach Teheran verdrücken, ohne den ganzen Apparat zu alarmieren und die Operation Wirbelsturm zu vermasseln. Ich würde auftanken müssen, und man würde mich festhalten.«
    Gibt es eine Möglichkeit? fragte er sich und sah, wie Wazari ihn beobachtete. »Was?«
    »Wird Captain McIver Sie anrufen oder Ihnen ein Zeichen geben, nachdem er Kia ausgekippt hat?« Als Lochart ihn nur anstarrte, jammerte Wazari: »Mein Gott, verstehen Sie denn nicht, daß ich tun muß, was Sie wollen, daß Sie meine einzige Hoffnung sind, hier lebend heraus …« Ein knarrendes Geräusch. Beide Männer wirbelten herum. Durch das Treppengeländer starrte Pavoud sie an.
    »So!« zischte er. »Wie es Allah gefällt. Sie sind beide als Verräter überführt.«
    Lochart trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich weiß gar nicht, was Sie haben, Agha«, gab Lochart zurück. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, die Kehle wurde ihm eng. »Es gibt nichts …«
    »Sie sind überführt! Sie und dieser Judas! Sie wollten flüchten! Mit unseren Hubschraubern!«
    Wazaris Gesicht verzerrte sich. »Du redest von Judas, du Kommunistenschwein? Ich weiß alles von dir und deinen Tudeh-Genossen!«
    Pavoud war totenbleich geworden. »Du redest Unsinn! Du bist der Verbrecher, du …«
    »Du bist der Judas, du lausiges Kommunistenschwein! Ali Fedagi ist mein Stubengenosse. Er ist der Volkskommissar auf dem Stützpunkt und dein Chef! Ich weiß alles von dir – schon vor Monaten wollte er mich überreden, in die Partei einzutreten. Komm rauf!« Als Pavoud immer noch zögerte, warnte Wazari ihn. »Wenn du nicht kommst, zeige ich dich beim Komitee an, dich, Ali, zusammen mit Mohammed Berari und noch ein Dutzend anderer!« Seine Finger bewegten sich auf die Sendetaste des Funkgeräts zu.
    »Nein!« stieß Pavoud hervor. Er kam die Treppe herauf und blieb zitternd stehen. Einen Augenblick lang geschah nichts, dann packte Wazari den winselnden, zu Tode erschrockenen Mann, stieß ihn in eine Ecke, ergriff einen Schraubenschlüssel und hob ihn, um Pavoud damit den Schädel einzuschlagen. Lochart fiel ihm gerade noch rechtzeitig in den Arm.
    »Warum halten Sie mich auf, verdammt noch mal?« Wazari zitterte vor Angst. »Mir geht es an den Kragen, nicht Ihnen. Er will uns verraten!«
    »Das … das ist nicht nötig.« Einen Augenblick lang konnte Lochart nicht weiterreden. »Haben Sie Geduld. Hören Sie, Pavoud, wenn Sie den Mund halten, sind wir auch still.«
    »Ich schwöre bei Allah. Selbstverständlich werde ich …«
    »Diesen Bastards kann man nicht trauen«, geiferte Wazari.
    »Das tue ich auch nicht«, sagte Lochart. »Rasch, schreiben Sie alles auf! Rasch! Alle Namen, an die Sie sich erinnern können – mit drei Durchschlägen.« Lochart drückte ihm einen Stift in die Hand. Wazari zögerte nur kurz, holte sich dann einen Schreibblock und fing an zu kritzeln. Lochart trat näher an Pavoud heran, der sich unterwürfig duckte und um Gnade bettelte. »Halten Sie den Mund und hören Sie zu, Pavoud. Ich schlage Ihnen einen Handel vor. Sie sagen nichts, wir sagen nichts.«
    »Bei Allah, natürlich werde ich schweigen, Agha. Habe ich der Gesellschaft nicht all die Jahre treu gedient, habe ich nicht …«
    »Lügner!« fiel Wazari ihm ins Wort, und fügte zu Locharts ungläubigem Staunen hinzu: »Ich weiß, daß du und die anderen gelogen und betrogen und hinter Manuela Starke hergesabbert und sie nachts heimlich beobachtet habt.«
    »Lügen, nichts als Lügen, glauben Sie ihm …«
    »Halt's Maul, du Hund«, fuhr Wazari ihn an. Pavoud verkroch sich wieder in seine Ecke. Lochart wandte seine Augen von dem zitternden Mann ab, nahm eine der Listen und steckte sie in die Tasche. »Sie behalten auch eine, Sergeant. Hier«, sagte er zu Pavoud und hielt ihm die dritte Kopie vor die Nase. Als Lochart sie ihm in die Hand drücken wollte, stöhnte Pavoud und ließ sie fallen, als ob das Papier in Flammen stünde. »Wenn wir aufgehalten werden, das schwöre ich Ihnen, bekommt der erste hezbollahi diese Liste! Und vergessen Sie nicht, daß ich Hussain kenne, verstanden?« Lochart hob die Liste auf und stopfte sie dem Mann in die Tasche. »Setzen Sie sich da hinüber!« Er deutete auf einen Stuhl in der

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