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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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möglich?«
    »Bei Allah, es ist … es ist durchaus möglich, wenn Sie meinen«, gab Changiz vorsichtig zurück. »Ich bin dem Mann noch nie begegnet. Sie wissen mehr über ihn, Exzellenz. Sie haben ihn ja vor dem Komitee verhört.« Und ihn laufen lassen, dachte er mit hämischem Ergötzen. »Wenn … wenn wir McIver erwischen, können wir ihn als Pfand benützen, um die anderen zurückzubringen, und ihn werden wir erwischen, Exzellenz!«
    Hussain sah die Angst im Gesicht des Obersten und fragte sich, welche Schuld der Mann auf sich geladen haben mochte. Konnte auch er in den Fluchtplan verwickelt sein, der für ihn, den Mullah, augenfällig gewesen war, seitdem er gestern Starke und heute morgen McIver in die Zange genommen hatte?
    Und wenn es augenfällig war, hatte er sich vorgestellt, daß ein religiöser Vorgesetzter ihn fragte, warum hast du es geheimgehalten und nicht verhindert?
    »Wegen Starke, Eminenz. Weil er meiner ehrlichen Überzeugung nach, wiewohl ungläubig, ein Werkzeug Allahs ist und unter seinem Schutz steht. Dreimal schon hat er die Kräfte des Bösen daran gehindert, mir den gesegneten Frieden des Paradieses zu schenken. Und er hat mir die Augen geöffnet: Es ist Allahs Wunsch, daß ich nicht mehr das Märtyrertum anstrebe, sondern am Leben bleibe, um auch weiterhin ein furchtloser Kämpfer für Allah und den Imam gegen die Feinde des Islam zu sein.«
    »Aber die anderen? Warum sollte ihnen die Flucht gestattet sein?«
    »Der Iran braucht weder die Fremden noch ihre Hubschrauber. Sollte der Iran Hubschrauber benötigen, in Isfahan gibt es Tausende davon.«
    Hussain war völlig überzeugt, daß er recht hatte, so recht, wie dieser dem Schah ergebene, auf seiten der Amerikaner stehende, seine Überzeugung wechselnde Oberst unrecht hatte.
    »Und was ist mit den zwei 212, Herr Oberst, werden Sie die auch erwischen? Wie?«
    Changiz trat vor die Karte an der Wand. Er wußte, daß man sie zwar beide hereingelegt hatte, er aber der Kommandant und verantwortlich war, wenn der Mullah ihn zur Verantwortung ziehen wollte. Aber vergiß nicht: Das ist der Mullah, der in der Nacht des ersten Angriffs auf die Basis ein Abkommen mit Oberst Peschadi getroffen hat, der gleiche, der sich des Amerikaners Starke und des abscheulichen, verrückten Zataki aus Abadan angenommen hat. Und stehe ich etwa nicht auf seiten des Imams und der Revolution? Habe ich die Basis nicht korrekt den Soldaten Allahs übergeben?
    Inscha'Allah. Konzentrier dich auf die Fremden! Wenn du sie schnappst, auch nur einen von ihnen schnappst, bist du sicher vor diesem Mullah und seinen widerlichen hezbollahis.
    »Dieser dumme Angestellte sprach von Ersatzteilen nach Abu Sal«, brummte er. »Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wo würde ich auftanken?« Sein Finger blieb bei einer der Bohranlagen auf der Karte haften. »Hier würde ich auftanken.«
    »Haben die Bohranlagen denn Treibstoffreserven?«
    »Aber ja – für Notfälle.«
    »Und wie wollen Sie sie erwischen?«
    »Mit Jagdbombern.«
    Beim Treffpunkt an der Küste: 14 Uhr 07. Die zwei 212 waren im Nieselregen auf dem einsamen hügeligen Strand abgestellt. Niedergeschlagen saßen Freddy Ayre und Lochart in der offenen Tür einer Kabine, die beiden Mechaniker und Wazari in der anderen. Alle waren hundemüde vom Hantieren mit den großen unhandlichen Treibstoffässern und dem Einpumpen in die Tanks. Noch nie waren zwei 212 schneller aufgetankt worden. Freddy Ayre war um 11 Uhr 30 eingetroffen, Lochart kurz nach 12. Eine halbe Stunde hatte das Auftanken gedauert, und seitdem warteten sie. »Mac muß in Schwierigkeiten geraten sein, Tom«, meinte Ayre.
    »Geben wir ihm noch eine halbe Stunde.«
    »Mensch, du tust gerade, als oh wir jede Menge Zeit hätten.«
    »Ist doch Blödsinn, daß wir beide hier warten. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Nimm alle mit, und ich warte. So würde auch Mac entscheiden, wenn er hier wäre und auf mich warten müßte. Hör doch endlich auf, den Helden zu spielen, und zieh Leine!«
    »Nein, tut mir leid. Ich warte, bis er kommt oder bis wir beide losfliegen.«
    Lochart zuckte mit den Achseln. Gleich nachdem er gelandet war, hatte er Macs vermutlichen Zeitplan genau auskalkuliert. »Bis 11 Uhr 20 hat Mac ganz sicher den Luftraum von Kowiss verlassen. Nehmen wir an, er fliegt eine halbe Stunde, dazu kommt eine weitere halbe Stunde Maximum, in der er den Maschinenschaden vortäuscht, landet und Kia absetzt, und dann noch eine Stunde, um hierher zu kommen. Das

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