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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Loyalisten wollten Ordnung schaffen. Doch kamen Anhänger Khomeinis und Linke den Meuterern zu Hilfe.«
    »Was für ein Chaos! Ich kann Ihnen nicht genug danken. Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Wir – na ja, wir haben erfahren, daß Sie über Bandar-e Pahlavi nach Täbris fliegen und wollten uns mitnehmen lassen. Wir waren sehr spät dran und glaubten schon, Sie verpaßt zu haben – diese ewigen Umleitungen –, aber wir schafften es doch noch.«
    »Gott sei Dank. Sie sind Gurkhas?«
    »Sagen wir Einzelgänger.«
    Pettikin nickte nachdenklich. Er hatte bemerkt, daß keiner der drei Männer Achselspangen oder Rangabzeichen trug – bis auf Ross' Captainssterne und die roten Mützen. »Wie erfahren Einzelgänger, wohin ein Hubschrauber fliegt?«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, meinte Ross unschuldsvoll. »Ich befolge nur Befehle.« Er sah sich um. Das Land war flach, steinig und offen, der Boden schneebedeckt. »Sollten wir uns nicht lieber auf den Weg machen? Wir sind hier ziemlich exponiert.«
    Pettikin kletterte ins Cockpit. »Was steht in Täbris auf dem Programm?«
    »Wir möchten eigentlich dicht vor Bandar-e Pahlavi aussteigen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Klar.« Pettikin hatte automatisch zu starten begonnen. »Was ist dort los?«
    »Sagen wir, wir wollen mit jemandem über einen Hund sprechen.«
    Pettikin lachte. Der Mann gefiel ihm. »In der Gegend wimmelt es vor Hunden. Also vor Bandar-e Pahlavi. Und ich höre auf, dumme Fragen zu stellen.«
    »Es tut mir leid, aber Sie wissen ja, wie es ist. Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie meinen Namen vergessen – und daß wir überhaupt an Bord gewesen sind.«
    »Und wenn ich gefragt werde – von den Behörden? Wir haben bei unserem Aufbruch ein ziemlich großes Publikum gehabt.«
    »Ich habe keinen Namen genannt und Sie mit gemeinen Drohungen gezwungen.« Ross grinste.
    »In Ordnung. Aber ich werde Ihren Namen nicht vergessen.«
    Pettikin landete ein paar Kilometer vor dem Hafen Bandar-e Pahlavi. Ross hatte die Landestelle auf einer Karte ausgesucht, die er bei sich trug. Es war ein Strand mit Sanddünen, der weit von jedem Dorf entfernt war. Fischerboote sprenkelten die blaue, glatte Wasserfläche des Kaspischen Meeres, am Himmel standen große Kumuluswolken. Hier hatte das Land tropischen Charakter. In der feuchten Luft summten Insekten, und es gab kein Stäubchen Schnee. Es war streng verboten, ohne Erlaubnis zu landen, aber Pettikin hatte Bandar-e Pahlavi zweimal gerufen, ohne daß sich der Tower des Flugplatzes gemeldet hatte. Er konnte sich immer noch auf einen Notfall berufen.
    »Viel Glück und nochmals danke!« Er schüttelte den dreien die Hand. »Wenn Sie je etwas brauchen was auch immer –, ich bin zu allem bereit.« Sie stiegen rasch aus, schulterten ihre Tornister, gingen in Richtung der Dünen und verschwanden.
    »Täbris 1, hören Sie mich?«
    Beunruhigt kreiste er in der vorgeschriebenen Höhe von 250 Metern und ging dann tiefer. Kein Lebenszeichen, auch kein Licht. Nervös landete er in der Nähe des Hangars. Dann wartete er startbereit, denn er wußte nicht, was ihn erwartete. Die Nachricht von den meuternden Soldaten in Teheran – noch dazu die angebliche Eliteluftwaffe – hatte ihn schwer erschüttert. Aber niemand kam, nichts geschah. Zögernd legte er die Sperre ein, ließ aber die Turbinen laufen und stieg aus. Dies war sehr gefährlich und gegen die Vorschriften, denn wenn die Sperre sich löste, war es möglich, daß der Heli ausbrach und außer Kontrolle geriet.
    Aber ich will keinen Fehler machen, dachte er grimmig, überprüfte die Sperre noch einmal und stapfte rasch durch den Schnee zum Büro. Es war leer, auch die Hangars waren bis auf eine auseinandergenommene 212 leer, ebenso die Wohnwagen. Es gab keine Spur von Insassen oder von einem Kampf. Etwas beruhigter ging er schnell durch das Lager. In Erikki Yokkonens Häuschen stand eine leere Wodkaflasche auf dem Tisch. Eine volle befand sich im Kühlschrank. Er hätte liebend gern ein Glas getrunken, aber Fliegen und Alkohol passen nicht zusammen. Er fand auch Wasser in Flaschen, Fladenbrot und luftgetrockneten Schinken. Er trank dankbar das Wasser. Essen werde ich erst, dachte er, wenn ich alles in Augenschein genommen habe.
    Im Schlafzimmer war das Bett gemacht, aber ein Schuh lag hier und ein anderer dort. Allmählich entdeckte er noch andere Hinweise auf einen überstürzten Aufbruch. In den Wohnwagen fand er weitere Fingerzeige. Auf der

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