Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben
deinem Schrank lagen, entdeckst du ein leeres Regalbrett.
Daher ist es alles andere als klug, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen. Na gut, nach einem Jahr wäre das angemessen, vorausgesetzt, du willst eine Familie gründen. Dann tickt deine biologische Uhr. Du kannst schließlich nicht riskieren, dass ihm Heirat und Kinder erst einfallen, wenn du mitten im Klimakterium bist. Doch im ersten Jahr ist die Überfalltaktik äußerst störanfällig. Die Leichtigkeit ist dahin, und deine Frage schwebt über euch wie ein Fallbeil. Nun, eine gewisse Chance besteht natürlich auch darauf, dass er auf dich eingeht. Aber wie lahm ist das denn? Hast du ihn dir so vorgestellt, den großen Moment, der eurem Schicksal die gemeinsame Wende gibt?
Schritt 3: Vermeide Zukunftspläne,
wenn er dafür noch nicht bereit ist!
Du liebst es, Zukunftspläne zu schmieden? Für den Mann klingt das nach Geiselnahme. Jede Debatte über die Zukunft macht seine Räume eng. Auch Weihnachten ist ein vermintes Thema. Deine Eltern, seine Eltern, wann, wie, wo – dawird er nervös. Alles, was auch nur entfernt nach Zukunft und Familie riecht, verschreckt ihn, wenn es zu früh kommt. Männer lassen sich ungern festnageln. Wirst du fordernd, bestätigt das sein altes Vorurteil über dominante Frauen. Du läufst Gefahr, dass er sich zurückzieht, vorübergehend oder dauerhaft. Und eine Todsünde ist natürlich die Frage: »Liebst du mich eigentlich?«
Frauen mögen es, eine ungewisse Zukunft in eine gewisse zu verwandeln. Das fängt schon im Kleinen an. Du flötest: »Also am Montag gehen wir zusammen zu Susies Wohnungseinweihung, ja? Am Dienstag wäre es schön, wenn du mich vom Sport abholst. Mittwoch würde ich gern den neuen Italiener ausprobieren, lecker Pasta essen. Donnerstag könntest du eigentlich mal mit zum Tanzkurs kommen. Und halte dir auf jeden Fall Freitag und Samstag frei, da ist meine Schwester zu Besuch!« Als hättest du einen Kalender gefrühstückt, alles verplant, alles unter Kontrolle. Damit nicht genug, außerdem zeigst du dich beängstigend vorausschauend: »Capri wäre doch mal toll, nächsten August vielleicht?« Wer in einer taufrischen Beziehung schon im Herbst den gemeinsamen Sommerurlaub plant, ist selbst schuld. Du könntest deinen Liebsten auch mit Paketband knebeln, der Effekt wäre ähnlich.
Männer sind tendenziell Einzelgänger, Frauen stehen darauf, mit jemandem zusammenzuleben. Deshalb lieben die meisten Männer das Gefühl, dass alles locker und unverbindlich bleibt. Am meisten aber hassen sie es, unter Aufsicht gestellt zu werden. In einer Studie im Auftrag des Magazins Focus sagten 75 Prozent der befragten Männer, es störe sie am meisten, wenn ihre Partnerin sie kontrolliere. Du hältst dein Klammern selbstverständlich nicht für Kontrolle, sondern für Nähe. Anders die Männer: Für sie dröhnen dabei unheilvoll die Hochzeitsglocken. Sie kennen genug scheidungsversehrte Kumpels; haben sie dann noch das eine oder andere Beziehungschaos hinter sich, sieht es düster aus. Speziell geschiedene Männer sind wenig wild auf die Neuauflage einer festen Beziehung oder Ehe. Geht doch auch so. Wozu etwas ändern?
Planen und Klammern sind Beziehungskiller.
Okay, Bindungsangst klingt wie eine Modekrankheit, wie Burnout oder so etwas. Dahinter steckt jedoch unter Umständen ein größeres Problem. Du kommst der Sache näher, wenn du weißt, wie viele Beziehungen er schon hinter sich hat. Da merkst du gleich, ob er lieber wegrennt oder ein Langstreckenläufer ist. Du erkennst das notorische Wechselhörnchen daran, dass es sich systematisch vor Verpflichtungen drückt. Freiheit ist bei diesem Mann ein anderes Wort für Verantwortungslosigkeit. Jeder Gefallen, um den du ihn bittest, ist schon zu viel? Er will deine Freundinnen und deine Familie nicht kennenlernen? Da hilft kein Kuscheln und kein Klammern, den Mann wirst du nie mit einem Ehering sehen.
Etwas anderes sind irrationale Ängste. Da lohnt es sich, behutsam nachzufassen. Aber so, dass er nicht unter deinen Erwartungen zusammenbricht. Häng die Messlatte niedrig. Steig nicht mit Steilvorlagen ein: »Also, die Melanie ist so alt wie ich und bekommt jetzt das zweite Kind.« Auch Sätze wie »Wäre es nicht wunderbar, an den Stadtrand zu ziehen?« machen ihm kalte Füße. Er will nicht gekidnappt und ins Schema gepresst werden. Dann lieber ein harter Cut. Sein Kopf ist vollgestopft mit Klischees, daher ist es am schlauesten, diese Klischees zu unterwandern.
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