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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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doch auf zu weinen, Liebste.«
    Schniefend hob Helen den Kopf. Sie standen so dicht beisammen, dass sich ihre Nasen beinah berührten.
    Da stand sein großes Mädchen, der Fixpunkt all seiner Träume direkt vor ihm. »Ich frage mich sogar, ob wir nicht auch verkünden sollten, dass in der Lederrolle die Existenz der Wunderlampe nachgewiesen wird und die Lampe ursprünglich sogar höchstwahrscheinlich mit der Rolle zusammen versteckt gewesen sein muss. Was halten Sie davon?«
    »Sie sind ja völlig entkleidet, Spenser.«
    Daran hatte Lord Beecham gar nicht mehr gedacht. Allerdings dauerte es, nachdem er es realisiert hatte, nicht länger als einen Augenaufschlag und Lord Beecham war vor Verlangen nach Helen ganz starr. »Verdammt.« Er küsste sie. »Gehen Sie zu Bett, Liebste. Wir haben Morgen noch eine Menge zu tun.«
    Helen schluckte und dann brach es aus ihr heraus: »Obwohl ich wusste, dass er lebt, habe ich mit Ihnen geschlafen, habe Sie getäuscht. Ich besitze keinen Funken Ehre. Ich verdiene einen Mann wie Sie überhaupt nicht. Und ich will auch nicht, dass jeder von der Lampe erfährt.«
    »Ach, Helen.« Lord Beecham streichelte ihr mit seinen großen Händen über den Rücken. Dieses leise Rascheln der Seide könnte den stärksten Mann schwach machen, überlegte er und schüttelte dann energisch den Kopf. Nein, er hatte sich im Griff. »Nun, es ist wahr, Sie haben mich getäuscht. Na und? Dieser verdammte Kerl war seit acht Jahren verschwunden. Ich würde eher sagen, Sie konnten gar nicht anders. Sie mussten einfach mit mir schlafen, gleichgültig, ob dieser hoffentlich bereits verblichene Bastard Ihnen jetzt wirklich geschrieben hat oder nicht.
    Außerdem sind Sie eine der ehrenhaftesten Personen, die ich kenne. Und die meisten Leute, die von der Wunderlampe erfahren, werden das Ganze sowieso nur für ein Märchen halten. Wer würde schon derart frei von der Lampe erzählen, wenn es sie wirklich gäbe - so wird man denken. Vielleicht werden ein paar Einfaltspinsel losrennen und überall dort Löcher graben, wo sie die Wunderlampe vermuten. Aber wenn sie dann nichts finden, außer den ein oder anderen Wurm, dann werden sie das Ganze in kürzester Zeit wieder vergessen. Die meisten Leute glauben mit Sicherheit sowieso nicht daran, dass die Lederrolle etwas mit der Wunderlampe zu tun hat. Das klingt einfach zu unwahrscheinlich.«
    Helen beugte sich vor und lehnte ihre Stirn gegen die von Lord Beecham. «Trotzdem, ich habe Sie verführt. Sie hatten ja gar keine Wahl.«
    Nun, das war interessant, dachte Lord Beecham und erinnerte sich daran, wie nass, kalt und elend sie sich gefühlt hatten, bis sie in dieser verfallenen Hütte plötzlich begonnen hatten, einander zu berühren.
    »Ich hatte wirklich keine andere Wahl«, sagte Lord Beecham und küsste Helens Ohr. »Ich erinnere mich noch an meine verzweifelten Versuche, Ihnen deutlich zu machen, dass ich das alles gar nicht wollte, aber Sie haben einfach nicht von mir abgelassen. Helen, kommen Sie zur Vernunft. Sie sind ein wunderbarer Mensch. Dennoch frage ich mich, ob ich wohl mit Ihnen geschlafen hätte, wenn ich von Gérard Yorke gewusst hätte. Ich weiß es nicht.«
    »Aber das ist es doch, warum Sie mich jetzt zurückweisen.«
    Lord Beecham fasste Helen an den Armen und schüttelte sie sanft. »Helen, das stimmt nicht, und das wissen Sie genau. Seitdem ich Sie kenne, hat es keine Sekunde gegeben, in der ich Sie nicht gewollt hätte. Es ist nur, ich will während ich Sie streichele, Sie küsse und an Ihrem weißen Hals knabbere, wissen, dass Sie ganz und gar zu mir gehören, dass Sie meine Frau sind, nicht nur eine So-gut-wie-Frau oder meine Geliebte oder eben meine Partnerin. Ich will Sie ganz, Helen. Ich will, dass wir verheiratet sind, wenn wir das nächste Mal miteinander schlafen. Das ist alles. Das zwischen Ihnen und mir ist sehr wichtig. Es ist für immer. Verstehen Sie das?« Lord Beecham legte seine Stirn an Helens Stirn und sah ihr tief in die Augen.
    »Vielleicht, aber ...«
    »Nun«, sagte er leise, »Sie haben gesagt, dass Sie mich nicht verdienen. Das ist ein absurder Gedanke. Das kann ich nicht akzeptieren. Das ist blanker Unsinn, und es macht mich sogar wütend. Also, nehmen Sie das auf der Stelle zurück. Und was die vermaledeite Wunderlampe angeht - wir werden darüber erst einmal Stillschweigen bewahren, in Ordnung?«
    »In Ordnung. Könnten Sie mich vielleicht noch ein einziges Mal küssen? Ich verspreche auch, sofort danach

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