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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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ob der Knoten fest genug war, und zupfte dann das Hosenbein ihrer weißen Jeans wieder herab. „Jetzt fühle ich mich besser. “
    Seth sah nach links und rechts, aber bis auf die kleine Menschentraube, die sich um den unglücklichen Fahrradfahrer kümmerte, konnte er nichts Auffälliges entdecken.
    „Soll ich dich nach Hause begleiten?“, fragte er. „Nur weil sie nicht in dich reinschlüpfen können, heißt das nicht, dass sie dir nichts tun können.“
    „Ich komme schon zurecht. “ Aliki stand auf und sie setzten ihren Weg zum Fahrradständer der Blackwood Lake Eatery fort. „Aber danke. Ich weiß dein Angebot zu schätzen.“
    „Okay. “ Sie hielten vor ihren Rädern. Seth steckte die Hände tief in die Taschen seines Pullovers und senkte den Blick. „Schick mir eine Nachricht, wenn du angekommen bist.“
    Aliki legte den Kopf schief und musterte ihn aus wachen, dunklen Augen. „Das mache ich. “
    Seths Herzschlag stockte, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm einen leichten, elektrisch geladenen Kuss auf die Wange gab.
    „Bis morgen, Seth.“
    Sprachlos sah er ihr nach, als sie davonfuhr. Erst, als ein Mann sein Rad in den Platz schob, den sie freigegeben hatte, konnte Seth seine hungrigen Augen von der sonnenlichtgefluteten Promenade lösen, auf der sie verschwunden war.
    Idiot , schimpfte er. Du hast echt andere Sorgen!
    Unter anderem stundenlange Recherchen und eine lange, diesmal sehr reale Nacht in den Straßen von Blackwood Springs.
     
    oOo
     
    Julien Meuniere fand ihn kurz nach Mitternacht in einer dunklen Seitengasse, wo Seth sich zum zweiten Mal an diesem Abend seinen Joint anzündete und ein paar Züge nahm.
    „So was, ich hätte dich nicht für den Drogentyp gehalten“, sagte er zur Begrüßung und setzte sich uneingeladen neben Seth auf den Fenstersims. „Was ist los? Hast du Sorgen?“
    Seth erstickte vorsichtig die Glut, tütete die Haschzigarette ein und steckte sie zurück in die Brusttasche seines Karohemdes. „Hey. Ja, genug, leider. “
    „Es sind nicht die Köter. “ Julien atmete genießerisch den Rauch ein und seufzte. „Aber wenn die es nicht sind, wer bereitet dir dann Kummer?“
    „Wanderer “, hauchte Seth mit dem letzten Rest Qualm heraus. Er sah in den sternenklaren Nachthimmel, hinauf zum Sichelmond. „Viele, viele Wanderer.“
    Auch jetzt sammelte sich eine kleine Traube in sicherem Abstand um ihn herum. Er hatte jedoch schon so viele von ihnen erwischt, dass sie es beim Verfolgen und Beobachten beließen.
    Julien streckte neben ihm die Beine aus und folgte seinem Blick. „Ich verstehe.“
    „Ach ja? “
    Der Vampir zog ein Päckchen Zigaretten aus seiner Jackentasche und zündete sich eine an. „Ich bin schon eine Weile länger auf der Welt unterwegs als du. Mir sind schon Wanderer begegnet. “
    „Und? Kannst du sie sehen? “ Seth drehte müde den Kopf zur Seite und betrachtete das jugendliche Profil des Mannes.
    „Nein, aber sie haben einmal versucht, meinen Körper zu übernehmen. “ Julien rollte mit den Schultern und ließ seine Nackenwirbel knacken. „Es war eine äußerst unangenehme Erfahrung.“
    „Oh. Warum wollten die dich kapern? “
    Julien lachte über seine Wortwahl. „Kapern! Das muss ich mir merken. Nun  … wie es immer so ist. Sie haben sich einen Vorteil davon erhofft.“
    Benebelt lehnte Seth seinen Kopf gegen die Scheibe hinter sich. „Okay. Nur  … Wozu brauchen Geister einen Blutsauger?“
    Julien nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. „Nicht die Geister. “ Er schwieg für einen Augenblick. „Es war eine Hexe.“
    „Eine He- “ Seth verlor den Halt und rutschte ungeschickt vom Sims. „Eine Hexe! “
    „Ist das so seltsam für dich? Es gibt nicht nur weiße Hexen, oder hast du das etwa nicht gewusst? “
    „Alter  …“ Seth rang nach Worten und gestikulierte nichtssagend. „Warum?“
    Julien warf seine gerade einmal angerauchte Kippe fort und seufzte. „Es ging um Macht, wie immer. “
    „Du willst mir ehrlich weismachen, dass die dich einfach mal eben zur Marionette gemacht hat? Ich dachte, das geht gar nicht, von wegen freier Wille und so. “
    „Ja, der stand ihr ziemlich im Weg. “ Juliens blaue Augen maßen Seth aufmerksam, als erwartete er eine heftige Reaktion. „Da steckte Planung und viel dunkles Wissen dahinter.“
    Seth gruselte beim Gedanken daran, jemals einer solchen Person zu begegnen. „Und was wollte sie von dir? Was solltest du tun? “
    Juliens Gesicht wurde hart

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