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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Mal schaffte es Seth, sich hinter Jos zu verstecken und den Blick schweifen zu lassen, wann immer die Kamera von ihm wegzeigte.
    „Kein Geist zu sehen “, teilte er seinem Freund mit, „aber bei so vielen Leuten heißt das gar nichts.“ Er tippte eine schnelle Nachricht an Claire und fragte nach dem Stand der Dinge.
    Jos las mit, als nur Sekunden später ihre Antwort kam.
    Um Seth herum folgten alle seinem Beispiel und zückten ihre Handys, um den Auftritt zu filmen.
    Verdammt , stöhnte Seth innerlich. Blöd, blöd, blöd!
    -   Draußen ist alles ruhig. Angelika sagt, die Blackwood Jungs ärgern sich, dass sie Wache stehen müssen. Hier drinnen habe ich noch nichts gesehen. Du?
    Die Kamera fuhr erneut an ihm und Jos vorbei und sie hüpften ein paar Mal pflichtbewusst auf und ab.
    -   Nein, alles ruhig. Sehe aber nicht viel bei dem Licht.
    Der Song ging zu Ende und James rief eine zehnminütige Pause aus.
    „Er schaut sich die Aufnahmen an. Lass uns kurz verschwinden“, sagte Seth. „Ich brauche Ruhe, wenn ich die Runen checke.“
    „Ja, klar “, entgegnete Jos ohne Umschweife.
    Sie schlugen sich zur rechten Seite der Aula durch, wo es einen kleinen Bereich für die Szene der Schauspieler gab. Dort war so viel los, dass sie paradoxerweise niemandem auffielen, der sie kannte. Unter der Bühne schließlich fand Seth einen dunklen Ort, an den der Lärm nicht ganz so nervenaufreibend war.
    „Halt die Augen offen “, bat er Jos. „Ich traue dem Frieden nicht. Es ist viel zu ruhig.“
    „Ich auch nicht. Die Sterne haben heute einen großen Knall angekündigt, und die haben mich noch nie getäuscht. “
    Dem hatte Seth nichts hinzuzufügen. Er verkroch sich unter den Balken und hinter fest verschraubten Brettern und visualisierte Wind, Feuer, Wasser und Erde, rief die Himmelsrichtungen an und bat erneut um Schutz. Erst geschah gar nichts, und dann, mit einem Mal, baute sich um ihn herum in rasender Geschwindigkeit ein brennender Erdwall auf, der von Wasser umschlossen und von einer spürbaren Windmauer geschützt war.
    Diane , rief er alarmiert, was ist hier los? Rede mit mir, bitte! Habe ich was falsch gemacht?
    Du hast sie nicht kommen sehen, hauchte ihre Stimme im Wind. Der Kreis ist nutzlos, Algiz hat keine Macht mehr an diesem Ort.
    Aber warum? , fragte Seth. Ein Eisklumpen versackte in seinem Magen und seine Knie wurden zittrig. Was ist passiert?
    Unterschätze nie die Macht der kleinen Dinge, Seth . Man hat euch mit euren eigenen Waffen geschlagen . Dianes Stimme kam näher, bis ihr warmer Atem Seths Wange streifte. Geh nun, dein inneres Auge nützt dir hier nichts. Die Schatten musst du in deiner Welt vertreiben, nicht in meiner.
    Verzweiflung, wie er sie noch nie gespürt hatte, fraß sich durch Seths Brust. Und was soll ich jetzt tun?
    Dein Bestes. Dianes Stimme entfernte sich wieder, stieg höher und höher im Kreisel des tobenden Windes. Tu dein Bestes … und tu es jetzt !
    Die Ruhe verschwand abrupt im schrillen Kreischen einer Gitarre. Seth erwachte aus seiner Trance und wurde beinahe im selben Moment emporgerissen, als sei er eine Schlenkerpuppe.
    „ Morgan !“, brüllte Aaron ihn an. „Was ist bloß los mit dir, Mann?“
    „Tut mir leid, er war so schnell da, ich konnte nicht- “, haspelte Jos. Händeringend stand er hinter Aaron und sah sich um.
    „Schon gut, schon gut! Lass mich “, keuchte Seth. Aaron stellte ihn unsanft zurück auf die Füße. Er war der letzte, den Seth erwartet hatte zu sehen. „Was willst du?“
    „Es geht gleich weiter und du bist nicht da! Die anderen sind scheißnervös, du Blödmann! “
    „Was? Jetzt schon? “
    „Ja, jetzt schon. Geh , sie müssen dich sehen!“
    Verdammt! „Sorry.“
    Mit den beiden anderen Jungen direkt auf den Fersen schob Seth sich gekonnt zwischen den wartenden Statisten hindurch, bis er beinahe den Kamerakran berühren konnte, der auf halber Strecke zum Mini -Set der Schauspieler geparkt war. „Ist euch wirklich nichts aufgefallen?“, fragte er die beiden drängend.
    „N-nein. Ich sehe gar nichts “, entschuldigte Jos sich. Er sah sich ängstlich um. „Was ist denn los?“
    Aaron packte Seth am Kragen und zog ihn noch ein Stück weiter. „Hat dein magischer Firlefanz versagt? “, raunte er.
    Es fiel Seth sehr schwer, das zuzugeben, aber es half niemandem, wenn er schwieg. „Anscheinend schon “, sagte er mit brüchiger Stimme. „Es tut mir le-“ Er stockte, abgelenkt von einem enormen, langbeinigen Schatten über

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