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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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„Keine Ahnung, wer. Checkt, wo eure Freunde sind!“
    Fassungslose Stille machte nur eine Sekunde später entsetzten Lauten Platz. Überall scharrten Stuhlbeine über den Boden, Taschen wurden genommen und Namen in Handys gerufen.
    „Oh mein Gott, ist das sein Ernst?“, fragte Jos. Seine Stimme war kaum laut genug, um gegen das Chaos anzukommen. Er fasste sich an den Hals.
    „Von uns fehlt nur Archie “, sagte Molly. „Sonst noch jemand?“
    „Nein “, antwortete Grabo. „Sind alle da.“
    Ein unwohles Gefühl beschlich Seth. Er hatte mit eigenen Augen die Rune auf Archies Handrücken gesehen, ebenso wie den Anhänger um seinen Hals. Und doch  …
    Er ließ alles stehen und liegen und ging schnellen Schrittes hinaus in den Gang, bevor das Gedränge den Ausgang zum Hauptflur verstopfte. Die anderen riefen beinahe panisch seinen Namen, doch sie kamen nicht mehr hindurch. Je schneller er ging, je öfter er jemanden beiseite schubste, desto schlimmer wurde das brodelnde und doch eisig kalte Unwohlsein in seinem Bauch.
    „Nein, nein, nein“, murmelte er. Auf den letzten Meter zum Haupteingang rannte er, nur, um draußen nach wenigen Metern gegen eine Wand aus Leibern zu stoßen. „ Scheiße! “
    „Pass doch auf, Morgan! “, schnauzte der Junge aus der Oberstufe, gegen den er gelaufen war.
    „Lass mich durch “, knirschte Seth. Er drängelte und boxte, bis er vorbeigelassen wurde. Das Absperrband hinter dem letzten Schaulustigen war kein Hindernis, er duckte sich einfach darunter hindurch.
    „Seth, nein! “, rief Peter Blackwood. Er stand vor einem mit einem Tuch bedeckten Körper Wache und fing Seth auf, als er an ihm vorbeistürmen wollte. „Tu dir das nicht an.“
    „Ist er es? Archie! Ist er es? “
    „Seth  …“
    „Sagen Sie schon! “ Kratzend und tretend befreite Seth sich aus der unwillkommenen Umarmung, schlitterte zu Boden und hob das Tuch an, bevor der Mann ihn erneut packen konnte.
    „Verdammt, Junge- “
    Es war zu spät. Die Katastrophe entfaltete sich vor Seths entsetzten Augen wie ein Bilderbuch mit Aufstellern.
    „Nein“, wimmerte er. Mit der Kraft einer Dampfwalze überrollte ihn eine nie dagewesene Schwäche. Er sah kein Blut und der Rest des Körpers war verborgen, und doch hätte der Anblick nicht schlimmer sein können. „Oh nein, nein, nein! Wach auf!“ Zitternd tätschelte er Archies bleiche Wange. Der Kopf bewegte sich zu leicht, die Augen stierten blicklos in den grauen Himmel.“
    „Um Himmels willen, hör auf “, sagte Peter. „Bitte!“
    „Ich kann nicht. Sie müssen ihm helfen! “
    „Es tut mir leid, es ist zu spät. Sein Genick ist gebrochen. “ Peter ging in die Hocke und umklammerte Seth fest mit beiden Armen und zerrte ihn gewaltsam fort.
    Rodrigo Blackwood verließ seinen Platz weiter hinten an der Absperrung und bedeckte den Leichnam wieder.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Seth“, sagte er. Alle südamerikanische Lebenslust war verflogen und tiefer Kummer zeichnete seine Züge. „Es tut mir schrecklich leid.“
    Hinter ihm wurde Raunen laut und es kam Bewegung in die Menge. Seths Freunde, angeführt von Grabo, bahnten sich ihren Weg und blieben am notdürftig angebrachten Absperrband nervös zappelnd stehen.
    „Ist es Archie? “, hörte er Suzanne durch das Fiepen und Rauschen in seinen Ohren fragen. „Seth? Hast du es gesehen? Ist es Archie?“
    Er nickte, zu betäubt, um etwas zu sagen.
    „Oh mein Gott, oh mein Gott!“ Ihre Stimme wurde schrill. „Weiß Henri es schon?“
    Molly brach in Tränen aus. „Ich fasse es nicht. Wie konnte das passieren? “
    Andere Stimmen wurden laut, fielen in die Spekulationen mit ein. In der Ferne hörte Seth schon das Sirenengeheul eines Rettungswagens, mit der Polizei dicht auf den Fersen.
    „Ist das Claire?“, krächzte er. Schwach lehnte er sich vor, hin zu Archies Körper.
    „Sie kommt gleich “, versicherte Peter ihm. „Bitte bleib ruhig, du stehst unter Schock. Wir kümmern uns um alles, versprochen.“
    „Ich kann nicht. “ Zu seinem Horror tropfte eine Träne beinahe komplett ungehindert zu Boden. Eine zweite folgte, diese etwas gemächlicher. „Es ist meine Schuld. Ich hätte auf ihn aufpassen müssen. Lassen Sie mich hierbleiben. Bitte .“
    „Na gut, aber du gehst hinter das Absperrband, und ich lasse deine Schwester holen. Rana ruft gleich deinen Vater an. Einverstanden? “
    Seth nickte und ließ sich zurück zu seinen Freunden führen. Molly klammerte sich an ihn und

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