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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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überzeugen.«
    Um sich Mut zu machen, sprach Professor José mit sich selbst, während er die unzähligen Dokumente, die er verfasst hatte, in einer dicken Mappe sammelte. Es war neun Uhr morgens am 16. Dezember. In der Dependance der Villa verbreitete sich das Aroma des heißen Kaffees, den sich der spanische Lehrer noch gönnte, bevor er sich zur Begegnung mit dem Bürgermeister Loris Sibilio Loredan aufmachte. Er hatte alles Menschenmögliche getan, um den misstrauischen Bürgermeister zufriedenzustellen. Und er war sich sicher, dass Dodo nicht mehr verdächtigt und man nie wieder über die Geschichte vom geflügelten Löwen sprechen würde. Natürlich wusste der Professor selbst genau, dass die Statue magisch war. Aber er musste unbedingt das Gegenteil beweisen!
    Er legte seinen Umhang an und setzte sich den schwarzen Spitzhut auf den Kopf. Genauer betrachtet, sah er nicht wirklich wie ein Lehrer, sondern eher wie ein wunderlicher Magier aus. Doch seine Sachkenntnis war derart fundiert, dass niemand seinen Schiedsspruch infrage stellen würde. Das dachte zumindest Professor José.
    Er nahm die Mappe und grüßte im Vorbeigehen den Gärtner, der bereits im großen Park der Villa an der Arbeit war.
    Nur eine halbe Stunde später saß der Professor im Wartebereich des Rathauses. Der Beamte mit dem grauen Gesicht und der mechanischen Stimme bat ihn in das Büro von LSL. Professor José trat ein, aber der Bürgermeister war nicht da. Noch einmal betrachtete er die Gemälde an der Wand. »Das sind wahrlich schreckliche Bilder ...«, brummelte er in sich hinein.
    In diesem Moment trat der Marquis Loris Sibilio Loredan ein, bekleidet mit einem grauen bodenlangen Mantel und einem gelben Schal. Er nickte Professor José zur Begrüßung wortlos zu und setzte sich auf seinen Sessel hinter dem Schreibtisch.
    »Nun denn, haben Sie mir gebracht, worum ich Sie gebeten habe?«, fragte LSL.
    »Ja, natürlich. Hier, sehen Sie nur, dies ist die Beweisführung, dass die Statue des geflügelten Löwen nicht im Geringsten magisch ist. Sie ist eine einwandfreie Marmorstatue antiker Herkunft. Alles so, wie es sein soll«, antwortete José so überzeugt wie möglich und legte die Mappe mit den Dokumenten auf den Tisch.
    Schweigend las sich der Bürgermeister die Blätter für einige Minuten durch, dann sah er sich eingehend die Zeichnungen an, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
    Schließlich stand er auf. Einen Finger auf den Professor gerichtet, erhob er anklagend die Stimme: »Ich weiß genau, dass Sie ein Magier sind! Eine Gefahr für die venezianische Gesellschaft. Diese Aufzeichnungen sind nichts als leere Worte! Nein, im Gegenteil, sie beweisen geradezu, dass der Löwe magisch ist und fliegt.«
    »Aber Herr Bürgermeister, was sagen Sie denn da? Das ist nicht wahr!« José wurde bleich.
    »Wachen, bringt den Professor zum Verhör in den Saal des Großen Rates.« Die Stimme von LSL wurde tief und mächtig.
    Die Tür des Büros öffnete sich und zwei Wachen marschierten herein. Sie packten den armen Professor unter den Armen, der sich wand und schrie: »Ich habe nichts getan. Ich bin kein Magier!«
    Im Saal des Großen Rates warteten schon zehn seltsame Individuen in violetten Gewändern, die in den Bänken zu beiden Seiten des Raumes saßen. Als die Wachen Professor José in die Mitte des Saales führten, sahen diese ihn an und setzten ein unheimliches Grinsen auf. Der Amtsdiener läutete ein kleines silbernes Glöckchen. »Das Verhör hat begonnen. Man schließe die Türen.«
    LSL näherte sich dem Lehrer. Mit herausfordernder Geste breitete er die Arme aus und wandte sich an die Anwesenden. »Seht, dies ist Professor José, ein spanischer Magier, der in unserer Stadt Unruhe stiften wollte. Dabei hatte ich doch an allen Mauern eine unmissverständliche Bekanntmachung aufhängen lassen: >Der Löwe von Venedig ist nicht magisch. Er fliegt nicht.< Aber der Professor behauptete nach wie vor das Gegenteil. Und diese Dokumente, die er mir heute Morgen gebracht hat, sind ein offenkundiger Beweis dafür.«
    Er reichte die Blätter und Zeichnungen den zehn Personen auf den Bänken und ein aufgeregtes Gemurmel erhob sich.
    Völlig fassungslos schrie der Professor: »Diese Dokumente beweisen, dass der Löwe nur eine Marmorstatue ist und mehr nicht. Es gibt keine Magie! Ich schwöre es!«
    »Still!«, brachte ihn LSL zum Schweigen. »Sie leugnen das Offensichtliche! Beantworten Sie die Fragen. Ich will die Wahrheit hören!«
    Die

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