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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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tanzten ausgelassen herum. Als die Zeiger des Uhrenturms das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres anzeigten, setzten sich die beiden riesigen Mohrenstatuen in Gang und begleiteten mit ihren Glockenschlägen das Geläut aller Kirchtürme Venedigs.
    »Frohes neues Jahr! Frohes neues Jahr! Frohes neues Jahr!«, rief die Menge. Böller und kleine Feuerwerkskörper stiegen in den Himmel, aus dem weiterhin der feine Schnee rieselte. Auch Bürgermeister LSL, umringt von seinen zehn Ratsherren, klatschte Beifall und prostete Graf Karkon mit Champagner zu, der mit erhobenem Glas nur daran dachte, dass er Professor Mischas verhasste Enkelin bald los sein würde.
    In dieser fröhlichen Feststimmung fing das Tuch, das den geflügelten Löwen auf seiner Säule bedeckte, auf einmal Feuer. Schnell stiegen die Flammen lodernd in die Höhe und selbst die eisigen Flocken konnten sie nicht eindämmen.
    Durch Zufall stand Professor José zusammen mit vier anderen Männern ausgerechnet am Fuß der Säule. Einer von ihnen hatte ein paar riesige Böller in der Hand. Vielleicht war es so ein explodierender Knallkörper gewesen, der den Brand verursacht hatte, aber in dem Chaos war das nicht mehr auszumachen. Die Menschen schrien und liefen panisch durcheinander.
    Nina und Fiore wurden durch ein paar Jugendliche von den anderen getrennt, Cesco, Roxy und Dodo stolperten orientierungslos
    umher, Carlo und Ljuba wurden in eine Bar gedrängt, und die Eltern der fünf Freunde hielten verzweifelt nach ihren Kindern Ausschau, die sie nirgends mehr entdecken konnten. Es herrschte absolutes Chaos.
    Und in der ganzen Aufregung blieb eine Sache völlig unbemerkt: Der geflügelte Löwe war wieder lebendig geworden. Karkon hatte blitzschnell reagiert und seinen Befehl ausgesprochen: Das Tier sollte Nina und ihre Freunde in eine Falle locken. Zwischen den lodernden Flammen hatte es sich in die Lüfte erhoben. Seine Augen glänzten feuerrot, die Schneeflocken peitschten um sein Maul und mit kräftigen Flügelschlägen stieg der Löwe immer höher empor. Selbst Karkon Ca d’Oro verlor die Umrisse seiner großen Wildkatze aus den Augen, die im dunklen Silvesterhimmel entschwand.

Der zweite Turm
     
    Der erste Tag des neuen Jahres war grau, aber es schneite nicht mehr. Im Wasser der Lagune spiegelte sich die trostlose Farbe des Himmels, und der Frost hatte die kahlen Äste der Bäume mit einer Schicht Raureif überzogen.
    Um bei den Venezianern nicht noch mehr Panik zu verbreiten, entschieden Karkon und LSL, das Verschwinden der Löwenstatue zu vertuschen. Sie wussten, dass das geflügelte Tier, von einem tödlichen Hass erfasst, irgendwo herumflog und versuchen würde, Nina und ihre Freunde, einschließlich Professor José, zu beseitigen. Kein Venezianer hatte bemerkt, dass die Statue wieder zu Fleisch und Blut geworden war. Und auch dieses Mal lag den beiden bösen Magiern sehr daran, das Geheimnis zu bewahren.
    Am frühen Nachmittag war es für Vera und Giacomo an der Zeit, abzureisen. Die Umarmungen nahmen kein Ende. An ihren Vater gedrückt, der ihr den Kopf streichelte, kullerten Nina unaufhörlich Tränen über die Wangen. Kein Abschied ist schön, aber dieser war für Nina ganz besonders schlimm. Sie wusste, dass sich ihre Eltern auf die große Reise ins Weltall begeben würden, und das machte ihr die Trennung noch schwerer.
    »Wenn wir wieder in Moskau sind, rufen wir dich sofort an. Denk dran, lern fleißig und sei brav.« Vera gab ihrer Tochter einen letzten Kuss, setzte sich einen anmutigen blauen Samthut auf und ging mit Giacomo hinaus.
    Am Fenster stehend, hinter sich die liebe Sahnetorte, Carlo und Professor José, winkte das Mädchen vom Sechsten Mond ihren Eltern hinterher, die sich noch einmal auf der Brücke umdrehten, um ihr einen Schwall Kusshände zuzuwerfen.
    Adonis streckte sich winselnd auf dem großen Perserteppich der Eingangshalle aus und Platon folgte Ljuba bedröppelt in die Küche. Eine betrübte Stille legte sich über die Villa, und Nina flüchtete ins Labor zu ihren alchimistischen Experimenten.
    Als sie eintrat, tat sich das Systema Magicum Universi auf und ein warmer Windhauch zerzauste Ninas lange kastanienbraune Haare.
    Richte den Taldom Lux auf mich, und frage nicht warum.
    Erstaunt näherte sich Nina dem flüssigen Blatt. Nach einem Moment des Zögerns holte sie das Zauberzepter aus ihrer Hosentasche und richtete langsam den Schnabel des Gugi auf das Buch. Eine schwarze Rauchsäule stieg empor und drang in

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