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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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zu bewegen. Langsam drehte es sich um sich selbst, bis sein Lichtstrahl auf einen bestimmten Punkt an der Wand fiel. Der Nebel im Raum verschwand, als wäre er von der kleinen Rauchwolke des Taldom Lux aufgesogen worden, und Nina sah, wie sich die Wand vor ihr auftat. Die Karte gab den Stein frei und schwebte zurück in Ninas Hände.
    Zögernd trat sie durch die Öffnung. Vor ihr lag ein langer abschüssiger Tunnel. Es war merklich kälter geworden. Die Mauern bröckelten und waren voller Schimmel. Kleine rote Spinnen und gelbe Ameisen krochen überall herum, was den Abstieg nicht gerade angenehm machte. Aufmerksam schaute Nina in die Öffnung und sah, dass der Tunnel sich teilte.
    »Soll ich nach links oder lieber nach rechts gehen?« Auf der Karte entdeckte sie, dass sie auf dem linken Weg zur Pyramide des Kukulkàn zurückkehren würde, während die rechte Abzweigung zum Tempel der Tausend Krieger führte.
    »Hier muss ich lang. Bestimmt! Es ist das einzige Maya-Bauwerk, in dem ich noch nicht war!«, rief sie.
    Den Taldom Lux in der Hand, machte sie sich auf den Weg zum Tempel. Je weiter sie vorwärts drang, desto schlammiger wurde unter ihr der Fußboden des Tunnels. Nur mühsam kam sie voran. Ein paarmal schlitterte sie auf dem festen Moder und wäre fast hingefallen. Kurz darauf wurde der Schlamm weicher und Wasserrinnsale füllten den Tunnel. Nina sank mit den Beinen immer tiefer in die erdige Brühe, bis sie schließlich schwimmen musste.
    Eine plötzliche Strömung zog sie mit sich fort. Sie sah, wie sie auf eine Öffnung zutrieb, wo der Strom in einen Wasserfall mündete, und versuchte verzweifelt, dagegen anzuschwimmen, aber die Strömung war stärker. Mit voller Wucht wurde sie von den fallenden Wassermassen fortgerissen und fiel etwa zwanzig Meter in die Tiefe. Im Fallen spürte sie, wie sie Felsen und spitze Steine streifte. Dann tauchte sie wieder ins Wasser. Die Augen zusammengepresst, die Backen mit Luft gefüllt, drückte sie den Taldom Lux an die Brusttasche ihrer Latzhose. In ihr waren die magischen Objekte, die sie auf keinen Fall verlieren durfte. Dann kam sie endlich an die Oberfläche und rang nach Atem. Sie öffnete die Augen.
    Als sie wieder genug Luft in den Lungen hatte, schaute sie sich verwundert um. »Eine blaue Grotte?«
    Nina war in der unterirdischen Grotte des Tempels der Tausend Krieger gelandet. Sie schwamm zu einem flachen Felsen. Und noch bevor sie an Land klettern konnte, erblickte sie zu ihrer großen Überraschung ihre vier Freunde, die regungslos dalagen. Einige Leguane strichen um sie herum und beschnüffelten sie.
    »Hey! Hier bin ich!«, rief sie außer Atem, während sie auf allen vieren auf den flachen Fels kletterte, und trieb die großen exotischen Eidechsen in die Flucht.
    Als sie sich näherte, begriff sie, dass die vier Freunde das Totenblut getrunken hatten. Neben ihren schlaffen Körpern hatte Nina die weißen Fläschchen mit den roten Korken entdeckt. Sie hob eine von ihnen auf. »Aber sie haben sie ja ganz ausgetrunken! Das ist viel zu viel!«, rief sie verzweifelt. Triefend und schlammverdreckt ging sie in die Knie. Sie schüttelte Cesco, dann zog sie an Roxys Arm. Nichts! Keiner der Freunde rührte sich. »Dodo, Fiore, antwortet mir!«, rief sie aufgelöst. Ihre Freunde waren kalt wie Eis. Kein Herzschlag war mehr zu vernehmen.
    Das Totenblut hatte den Scheintod ausgelöst, aber Nina befürchtete, dass ihre Freunde eine zu hohe, vielleicht sogar eine tödliche Dosis getrunken hatten.
    »Zepter des Sechsten Mondes, rette meine Freunde!«, bettelte sie verzweifelt, stellte sich auf und richtete den Taldom Lux auf ihre Gefährten. Die Entschlossenheit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre Lippen waren nur noch ein schmaler Streifen, ihre Pupillen geweitet, die nassen Haare klebten an ihrer Stirn.
    Verbissen begann sie, weiche Laserstrahlen auf die Körper der Freunde zu schießen. Für die Dauer des Schusses zuckten sie über ihre kalten Leiber, doch dann prallten sie ab und gingen an den Felsen in Funken auf. Es passierte nichts!
    Nina fühlte sich vollkommen hilflos. Wegen ihr waren sie nun gestorben! Wütend und voller Schmerz schleuderte sie den Taldom Lux gegen die Felswand und warf sich auf den Boden.
    »Neeeein!«, schrie sie schluchzend. »Neihein! Sie sind alle tot! Das Systema Magicum hatte doch nur von einem Freund gesprochen, der in Gefahr schweben würde. Und jetzt habe ich sie alle verloren! Verfluchtes Buch, du hast mir nicht die Wahrheit

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