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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Mühe durch das Loch zwängen konnte. Schwer atmend und dennoch strahlend stand er dann in der Höhle.
    »Hat jeder eine Taschenlampe? Wir werden sie brauchen, das Licht darf uns nicht ausgehen. Also, nicht alle auf einmal leuchten!«
    Eine kurze Strecke mussten sie auf allen vieren kriechen, dann ging es etwas abwärts und der Gang wurde bedeutend geräumiger. Die Höhe betrug jetzt etwa eineinhalb Meter. Sie konnten gebückt weitergehen. Julius rief den anderen zu: »Kommt mir nach und haltet euch gegenseitig an der Jacke oder am Pullover fest. Es ist stockdunkel hier.« Georg folgte hinter Julius, dann kam Anne, dann Richard, dann Harry. Tim lief zunächst brav an Georgs Seite, entschied sich dann aber dafür, mal diesen, mal jenen zu begleiten.
    »Ist das finster hier«, sagte Georg.
    »Nein, dieser Überfluss an Platzmangel!«, rief Richard. »Ich komme mir vor wie ein Fuchs, der in seinen Bau kriecht.«
    »Tim, stoß nicht so von hinten!«, flehte Anne. »Ich kann nicht schneller!«
    »Ach – Gott sei Dank, ich kann stehen! Welche Riesenkaninchen bauen wohl solche Gänge?«
    »Vielleicht war Wasser der Baumeister. Tim, drängle nicht!«
    »Wasser läuft nicht bergauf, du Dummkopf. Halt dich an meiner Jacke fest, Harry. Bleib nicht zurück.«
    Julius ging vorsichtig den engen Gang entlang, der ständig abwärts führte. Bald wurde der Gang breiter und höher und sie konnten sich aufrichten.
    »Glaubst du, dass wir was finden, wenn wir hier weiterlatschen?«, fragte Georg nach einer Weile. »Der Gang scheint ja endlos zu sein.«
    »Ich weiß genau so viel oder so wenig wie du«, erwiderte Julius. »Finden wir was, ist es gut, finden wir nichts, haben wir Pech gehabt.«
    Plötzlich scharrte es vor Julius im Dunkeln; es klang, als würde jemand eilig fliehen. Unvermittelt blieb er stehen, was zur Folge hatte, dass hinter ihm einer auf den anderen stieß und allgemeines Geschrei anhob. »Was ist los, Ju?«
    Im Lichtkegel von Julius’ Taschenlampe leuchteten zwei Paar verängstigter Augen. Er musste lachen.
    »Ist schon gut, nur zwei Kaninchen, die unseren Gang benutzen. Das bedeutet, dass zumindest die Kaninchen andere Aus- und Eingänge kennen als unseren Einstieg.«
    Der Gang führte plötzlich nach rechts, harter Fels löste den weichen Grund ab, auf dem sie bis jetzt gegangen waren. Da der Gang niedriger wurde, mussten sie sich tief bücken.
    Diesmal stoppte Julius ein anderes Geräusch. Was war das? »Wasser!«, stellte er erleichtert fest. »Vor uns muss es einen unterirdischen Strom geben.«
    »Ja!«, riefen alle. »Weiter, Julius, wir wollen das Wasser sehen.«
    Ganz unvermittelt endete der Gang und Julius befand sich in einer großen Höhle von beträchtlicher Höhe. Durch ihre Mitte lief ein Bach, nicht sehr breit und nicht sehr schnell. Er sprudelte in einer schmalen Rinne dahin, die er im Laufe der Jahrhunderte in den Fels gegraben hatte. Julius ließ den Schein seiner Taschenlampe darüber huschen. Das Wasser war schwarz, geheimnisvoll und unheimlich, glitzerte unter dem Lichtstrahl und verschwand mit leisem Gurgeln in einem Loch. Die Kinder betrachteten ergriffen dieses Schauspiel der Natur.
    »Seltsam«, meinte Richard.
    »Das ist nichts Ungewöhnliches«, belehrte Harry sie. »In dieser Gegend ist der Boden, auf dem wir stehen, häufig von kleinen Flussläufen unterhöhlt. Einige kommen als Quellen ans Tageslicht, manche fließen in Ströme, andere laufen wer weiß wohin.«
    Julius unterzog die Höhle einer eingehenden Musterung. »Ob dies wohl das Ende unseres Ganges ist?«, überlegte er. »Wenn ja, dann müssten wir hier eigentlich nach dem Schatz suchen.«
    »Erst müssen wir nach einem Ausgang suchen«, war Richards Ansicht. Die Gruppe teilte sich, jede folgte dem Schein einer Taschenlampe. Tim hielt sich dicht an Georg. Er nahm das unterirdische Abenteuer wie eine Alltäglichkeit hin.
    »Ich habe einen Ausgang gefunden!«, rief Richard wenig später und im nächsten Augenblick konnte man Anne rufen hören: »Hier ist auch einer!«
    »Hm – welchen nehmen wir nun?«, überlegte Julius. »Zu dumm, dass zwei Ausgänge da sind.«
    »Würde dieser Paul nicht den richtigen Weg in seinem Plan eingezeichnet haben?«, gab Georg zu bedenken. »Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, wie er oder sonst jemand das Versteck hätte finden können. Der Weg muss eindeutig markiert sein.«
    »Du hast Recht«, sagte Julius. »Wir werden das genau untersuchen, vielleicht finden wir etwas, das uns

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