Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore
vor Bernard hatte ich keinen Mann.« Sie wuschelte wieder durch Grays Haare, und diesmal schien es ihn nicht zu stören. Bei Bernard musste sie immer so vorsichtig sein. Er hasste es, berührt zu werden – doch sie selbst sehnte sich nach Berührung. Sie wollte Zärtlichkeit, geben und empfangen. Das ging nicht mit Bernard. »Er hat in mir nie die Gefühle ausgelöst, die ich in unserem Traum für dich empfunden habe.«
»Und die waren welcher Art?« Sein Blick war geheimnisvoll. Seine Hände ruhten auf ihren Oberschenkeln, die Daumen beschrieben Kreise auf ihrer Haut.
»Als ob ich brennen würde und du der Einzige wärest, der dieses Feuer löschen kann.«
»So sollte es sein.« Gray betrachtete sie neugierig. »Du hast also nur mit ihm geschlafen?«
»Ich wünschte, ich hätte es nie getan. Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet.«
»Das Gefühl kenne ich.«
»Da haben sich ja zwei gefunden.« Sie lachte bitter. »Jeder von uns schleppt so viel mit sich rum, dass es schon an ein Wunder grenzt, dass wir überhaupt von der Stelle kommen.« Sie streichelte die Narbe an seiner Schläfe. »Was machen wir hier, Gray? War das alles ein Fehler?«
»Wir haben uns für einen gemeinsamen Weg entschieden.« Er drehte den Kopf, um ihre Handfläche zu küssen, dann sah er sie an. »Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie weinen musste – doch jetzt kullerten ihr Tränen die Wangen hinab. Wieso spürte er, was sie selbst nicht gewusst hatte? Dass sie sich tatsächlich im Stich gelassen fühlte. Von ihrem Vater, der Selbstmord begangen hatte. Von ihrer Mutter, die sich so nach ihrem Liebhaber verzehrte, bis ihr Herz versagte. Von ihrer Schwester, die unsagbare Schuld auf sich geladen hatte. Alle Menschen, die ihr nahestanden, hatten ihr immer wieder die schmerzliche Wahrheit vor Augen geführt: Niemand will mich.
War es da ein Wunder, dass sie auf Bernards Schmeicheleien reagierte? Er war grausam gewesen, ja. In einer Woche hatte er sie mit Geschenken überhäuft, in der nächsten sie halb bewusstlos geprügelt.
Die Scham über sich selbst war grenzenlos. Sogar jetzt, wo sie sich sicher fühlte und frei war, fand sie sich nicht gut genug, von Gray beschützt zu werden. Sie hasste es, dass sie seinen Schutz brauchte. Ihn brauchte. Denn sie allein war nicht stark genug.
»Lucinda.«
»Es tut mir leid. Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen.«
Sein Blick wanderte wieder nach unten zwischen ihre Beine. »Ich will dich verwöhnen, Liebling. Ich mache, dass es dir gut geht.«
Ihr körperliches Vergnügen zu verschaffen war der einzige Trost, den er ihr anbieten konnte – und sie würde ihn annehmen. Sie wollte nicht mehr traurig sein, also öffnete sie die Schenkel für ihn und streichelte sein Haar, als er seinen Kopf beugte.
»Du bist feucht.« Seine Zunge berührte ihre Schamlippen, erst auf der einen, dann auf der anderen Seite. Dann leckte er ihren Kitzler, kurz und heftig. Er bedeckte ihre geschwollene Scham mit vielen kleinen Küssen.
Ihre Lust perlte wie Champagner, schimmerte wie Sonnenlicht auf Frühlingsblumen, toste wie unerwartete kleine Wasserwirbel in einem ruhigen Gewässer.
Benommen warf sie den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
Er nahm sich Zeit. Ganz viel Zeit. Schmeckte sie, leckte sie, küsste sie. Er saugte den Beweis ihrer Lust auf wie ein Mann, der ein exquisites Dessert verspeiste. Ihre Haut kribbelte, ihre Brustwarzen wurden hart und schmerzten. Sie rang nach Atem, ihr Herz schlug so heftig, als wollte es zerspringen.
Die Spirale der Lust drehte sich schneller und schneller.
»Gray!« Es klang wie ein Flehen.
Noch einmal ließ er seine Zunge über ihrem Kitzler kreisen und brachte sie immer näher an den Höhepunkt.
Lucinda stöhnte.
Seine Finger gruben sich in ihre Oberschenkel, und ein letztes Mal saugte er aufreizend – und dann kam sie.
Es war wie eine gewaltige Implosion, doch Gray hielt sie fest, ließ zu, dass sie sich in seine Haare krallte, um Halt zu suchen. Er drückte sein Gesicht an sie, kostete mit der Zunge ihre pulsierende Scham.
Dieses Gefühl war … unfassbar. Lucinda konnte nicht beschreiben, was sie empfand. Es war wie tosender Wind, wie das Krachen heftiger Wellen an eine Steilküste, wie Sternschnuppen, die vom Himmel fielen – es war wunderbar.
Irgendwann beruhigten sich ihr Körper und ihre Sinne.
Als sie die Augen öffnete, kniete Gray noch immer vor ihr. Sie las Zufriedenheit in seinen Augen und
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