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Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Titel: Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Belkowski
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heute bei uns ganz offen darüber räsonieren, dass Putin die Terroranschläge im Theaterzentrum an der Dubrowka (Nord-Ost) und in der Schule Nr. 1 im nordossetischen Beslan speziell in Auftrag gegeben hat, um damit seine Macht zu festigen, insbesondere durch Unterstützung der Gewaltorgane. Niemand, der so etwas behauptet, ist bisher umgekommen oder ins Gefängnis geraten. Man sollte einmal versuchen, etwas Ähnliches über Ramsan Kadyrow zu verbreiten!
    In jenem schrecklichen Oktober des Jahres 2006 wurde Kadyrow Junior 30 Jahre alt. Damit war für ihn juristisch der Weg frei zum Posten des Präsidenten von Tschetschenien. Im Februar 2007 verkündete der amtierende Präsident Alu Alchanow völlig freiwillig seinen Rücktritt und wechselte auf den bescheidenen Posten des stellvertretenden Justizministers von Russland. Ramsan Kadyrow brachte daraufhin seine faktischen Befugnisse mit seiner formalen Stellung in Übereinstimmung. In den folgenden Jahren verschwanden alle Gegner des jungen tschetschenischen Anführers, die eine potenzielle Gefahr für ihn darstellten, mit fataler Unausweichlichkeit vom Antlitz dieser Erde.
• Als der Ex-Kommandeur der Einheit Gorez und Oberstleutnant des FSB Mowladi Baissarow am 18. November 2006 in Moskau aus seinem Auto stieg, wurde er erschossen. Fünf Tage zuvor hatte das tschetschenische Innenministerium ihn wegen Raubes und Mordes zur Fahndung ausgeschrieben. Vor seinem Tod wollte er angeblich in seiner Sache und gegen seine politischen Feinde eine Aussage bei der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft machen. Nach Angaben der tschetschenischen Gewaltorgane war man gezwungen zu schießen, weil Baissarow angeblich eine Granate zünden wollte. Baissarows Anhänger und eine Reihe von Journalisten werteten den Vorfall als geplanten Mord. Am 29. November stellte der Südliche Verwaltungsbezirk von Moskau die Strafverfolgung ein und schloss, die tschetschenischen Milizionäre seien gesetzestreu vorgegangen. Allerdings konnte Sulim Jamadajew noch öffentlich aussagen, dass mit der Abrechnung niemand anderes betraut worden war als Adam Delimchanow, ein Vertrauter von Ramsan Kadyrow und seine »rechte Hand«. Delimchanow habe geschossen, ohne dass irgendjemand eine Granate hatte zünden wollen. Aber niemand wollte hören, was der »Held Russlands« und Offizier der Hauptverwaltung Aufklärung zu sagen hatte.
• Bei einem Entführungsversuch wurde am 13. Januar 2009 in Wien der ehemalige Mitarbeiter von Kadyrows Leibwache Umar Israilow getötet. 2008 war er nach Österreich geflohen und hatte erwähnt, es gäbe eine Liste mit 300 Feinden des tschetschenischen Anführers, die man vernichten wolle. Am 27. April 2010 erklärte die österreichische Staatsanwaltschaft, Ramsan Kadyrow habe die Entführung in Auftrag gegeben. 2011 befand ein österreichisches Gericht drei Personen des Mordes schuldig, einer von ihnen wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Nach Worten des Staatsanwalts kam die Anklage zum Schluss, der Überfall sei im Auftrag von Kadyrow erfolgt, aber es gäbe nicht ausreichend Beweise für eine Anklage gegen ihn.
• Am 15. Juli 2009 wurde in Grosny eine Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation »Memorial« entführt – die Journalistin Natalja Estemirowa. Am selben Tag fand man ihre Leiche in einem Wald unweit des Dorfes Gasi-Jurt in Inguschetien. Der Vorsitzende von »Memorial« Oleg Orlow erklärte: »Ich weiß, wer den Mord an Natalja Estemirowa zu verantworten hat. Wir kennen diesen Menschen sehr gut. Er heißt Ramsan Kadyrow, er ist Präsident der Tschetschenischen Republik.« Kadyrow legte bei Gericht Klage gegen Orlow und »Memorial« ein, »Memorial« musste öffentlich dementieren. In inoffiziellen Gesprächen sagten Menschen aus dem Umfeld von »Memorial«, Estemirowa habe über das Schicksal der Ältesten verschiedener tschetschenischer Familien recherchiert, die Kadyrow ins Jenseits befördert habe. Ein Durchsickern solcher Informationen, zudem in der entsprechenden Form, hätte überaus schmerzlich für den tschetschenischen Anführer und für ganz Tschetschenien sein können, wo man die ältere Generation immer noch ehrt. Und der Tod ist in bestimmten Kulturen die beste Medizin gegen Schmerzen.
    Schließlich waren auch Kadyrows gefährlichste Gegner an der Reihe – die Brüder Jamadajew.
• Im September 2008 wurde Ruslan Jamadajew auf der Smolenskaja nabereschnaja in Moskau getötet. Der Mörder hatte mehrere Male aus einer Maschinenpistole in

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