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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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Melissa und legte den Kopf schräg. «Kannst du dir so was vorstellen? Dass Blut aus deinem Ohr fließt? Mein Vater sagt immer, es wäre nicht passiert, wenn sie gelutscht hätte.»
    Harri überlegte, ob sie einen schmutzigen Witz machen sollte, aber es war eindeutig zu früh für so etwas.
    «Und? Bist du aufgeregt?», fragte Melissa.
    «Eine Menge Leute in Spanien sprechen sehr gut Englisch.»
    «Das habe ich nicht gemeint.»
    «Oh. Ja, vermutlich wird es ziemlich seltsam werden,
    aber wir haben unser eigenes Zimmer, abgesehen davon sind wir keine siamesischen Zwillinge, und außerdem arbeitet er. Er kauft Pferde oder so   …», sie zuckte mit den Schultern.
    «Und bist du nervös?»
    «Ist nervös dasselbe wie aufgeregt?»
    Melissa dachte kurz nach. «Weiß ich auch nicht – könnte sein. Ich bin jedenfalls aufgeregt. Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen.»
    «Versuch bloß nicht, mit ihm zu flirten. Wenn du das tust, versinke ich vor Scham im Boden.»
    «Natürlich flirte ich nicht mit ihm! Ich bin verheiratet, und abgesehen davon ist er dein Vater.»
    «Er ist nur fünf Jahre älter als Gerry.»
    «Das ist verrückt, oder?»
    «Ja, das kann man wohl sagen.»
    Melissa schniefte. «Hast du den Druckabfall gespürt?»
    «Nein.»
    Sicherheitshalber steckte sich Melissa ein Bonbon in den Mund. «Wie es wohl den Kindern geht?», sagte sie und wandte ihren Blick zum Fenster hinaus.
     
    Um sieben Uhr stellte Gerry seinen Wecker ab und tastete neben sich, doch Melissas Seite des Bettes war leer. Das war nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich ging sie mit Carrie auf und ab. Andererseits – wenn sie das tat, warum weinte Carrie dann? Als das Weinen nicht aufhörte, sondern immer lauter wurde, stand er auf.
    «Melissa?»
    «Sie hat das Frühstück gemacht und ist dann gegangen», rief Jacob die Treppe hinauf.
    Gerry sah zu seinem Sohn hinunter. «Was machst du?»
    «Ich sehe mir
Scooby-Doo
an.»
    «Okay.» Er ging in Carries Zimmer und fand ein außerordentlich verzweifeltes kleines Mädchen vor. «Oh, wein doch nicht, Daddy ist ja schon da. Wein doch nicht!» Doch sie hörte nicht auf ihn. Also musste er mit ihr auf und ab gehen. «Sch   …» Sie brüllte weiter, und er begann, beim Gehen kleine Hüpfer zu machen. «Sch   …» Darauf brüllte sie noch lauter. Er schaukelte sein Töchterchen immer weiter auf den Armen, während er zugleich versuchte, Melissa übers Handy zu erreichen. Es war abgeschaltet.
Mist, sie hat nichts von einem frühen Meeting gesagt.
Erst als er in die Küche kam, fiel ihm der Zettel am Kühlschrank auf.
     
    Lieber Gerry,
    du sagst, dass wir es nur mit zwei Einkommen schaffen. Du sagst, dass ich mich meistens bloß unnötig über Kleinigkeiten aufrege – schließlich geht Jacob in die Schule, und Mrs.   Rafferty hütet Carrie. Du sagst, das wäre nicht so schwer, und vielleicht hast du ja recht, aber ich finde, wir sollten deine Theorie einmal überprüfen. Ich bin in Sevilla und komme nicht vor Freitagmorgen zurück. Mrs.   Rafferty kommt um halb neun, und Jacob muss um neun in der Schule sein. Viel Glück
    Deine dich liebende Frau
    Melissa
    XXX
     
    Zuerst musste er lachen.
Das kann doch nur ein Witz sein. Sie nimmt mich auf den Arm
. «Melissa! Haha, sehr lustig!», rief er. Doch darauf folgte nur Stille.
Das ist kein Witz. Oh Gott, sie meint es ernst.
    «Dad, ich habe Hunger.»
    «Ich dachte, deine Mutter hat dir etwas zu essen gegeben.»
    «Das hat sie auch, aber jetzt habe ich wieder Hunger.»
    «Okay.»
    «Dad, mach, dass Carrie aufhört zu weinen.»
    «Okay.»
    «Dad!»
    «Was ist denn?»
    «Mir ist kalt.»
    In diesem Moment fiel Gerry auf, dass sein Sohn nackt herumlief.
Meine Güte
. «Okay. Wo ist dein Schlafanzug?»
    «Den habe ich ausgezogen.»
    «Warum?»
    «Weil ich es wollte.»
    «Aha. Lass uns raufgehen.»
    Sie trotteten nach oben.
    «Ich will die mit Spiderman.»
    Gerry legte die Batman-Boxershorts in die Schublade zurück. «Da wären wir, Spiderman!» Sein Sohn stieg in die Boxershorts und zog sie hoch. «So. Und jetzt die Jeans.»
    «Ich will aber die Cargo-Hosen.»
    «Die sehe ich hier aber nicht.»
    «Na gut, dann will ich   …»
    «Jacob, siehst du die Jeans, die ich hier in der Hand habe? Die ziehst du jetzt an.»
    Jacob zuckte mit den Schultern, als hätte er alle Zeit der Welt.
    Seinem Sohn ein Oberteil anzuziehen, war am schwierigsten, besonders mit einer jammernden Carrie auf dem Arm. Als Jacob endlich vollständig angezogen war, seufzte Gerry vor

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