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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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aber dann war es super! Matthew ist mit seinem Pferd Nero rumgaloppiert – er ist über die Zäune und alles Mögliche gesprungen. Ich bin nur von Henry rumgeführt worden. Ich habe mich ein bisschen doof dabei gefühlt, aber Henry sagt, ich galoppiere sicher auch bald so herum wie er. Ob mir diese Vorstellung gefällt, weiß ich noch nicht genau. Mal sehen, wie es wird. Es ist komisch, allein zu Hause zu sein. Father Ryan ist vorhin vorbeigekommen, um nach mir zu sehen. Er hat erzählt, dass Dr.   B. ihn informiert hat, und wollte wissen, wie es mir geht. Was hat Dr.   B. bloß immer mit Father Ryan? Ich habe gesagt, dass alles in Ordnung ist, und ihm einen Tee angeboten. Wir hatten nicht viel, über das wir reden konnten, aber es war ein gutes Gefühl, dass er da war. Er meinte, ich könne jederzeit im Pfarrhaus vorbeikommen. Was soll das denn bringen??? Er sagte, er habe bei Mam vorbeigeschaut, aber sie habe starke Beruhigungsmittel bekommen. Beruhigungsmittel, so ein Unsinn, sie hat nur so getan als ob. Oh, und – nur um es mal zu sagen – Matthew Delamere sieht WIRKLICH genau aus wie Starsky von Starsky & Hutch, oder vielleicht ist es auch Hutch, ich verwechsle die beiden immer. Er sieht aus wie der Blonde, nur dass er braune Haare hat. Er trägt ein schwarzes Cordsamtjackett mit Lederflicken auf den Ärmeln, und auch wenn es affig klingt, ich finde, darin sieht er richtig gut aus. Ich glaube, morgen versuche ich mal, mit ihm zu reden.

5   Miss Oberschlau
    Am folgenden Morgen wurde eine total verkaterte Melissa von Babygeschrei geweckt. Gerry drehte sich auf die andere Seite und schnarchte künstlich.
Ich weiß, dass du wach bist, du gemeiner Kerl.
Es war kurz nach fünf Uhr in der Frühe und außerdem die fünfte Nacht in Folge, in der Baby Carrie ohne ersichtlichen Grund aufwachte. Mühsam kämpfte sich Melissa aus den Kissen hoch und stand auf.
Ich komme, ich komme ja schon
. Carrie hörte auf zu weinen, sobald Melissa sie hochgenommen hatte. Letzte Woche hatte Carrie beschlossen, dass sie von nun an zwischen fünf Uhr und sieben Uhr morgens herumgetragen zu werden wünschte. Sobald Jacob, Melissas sechsjähriger Sohn, und ihr Ehemann aufwachten, um zur Schule beziehungsweise zur Arbeit zu gehen, schlief Carrie wieder ein.
    Am Abend zuvor hatte Gerry versprochen, sich um Carrie zu kümmern. Melissa war so müde gewesen, dass sie das Essen bei Susan fast abgesagt hätte, obwohl sie unbedingt einmal einen Abend aus dem Haus gehen wollte – ganz zu schweigen davon, dass ihre beste und frisch getrennte Freundin sie nun dringend brauchte. Gerry hatte ihr tief in die Augen gesehen und hoch und heilig versichert, sie könne ihn beim Wort nehmen. Er hatte offensichtlich gelogen. Denn als Carrie angefangen hatte zu schreien, hatte er nicht reagiert. Melissa stupste ihn indie Seite, er drehte sich weg. Darauf stieß sie ihn etwas fester an, er krümmte sich schnaubend zusammen. Das Kind war schon fast hysterisch, als sie schließlich doch selbst aufstand. Sie hätte Gerry auch anbrüllen können, aber was hätte das schon genützt? Gerry war morgens der reinste Albtraum.
    Mit dem Baby auf dem Arm suchte Melissa nach Kopfschmerztabletten und goss sich ein großes Glas Wasser ein. Als sie die Tabletten genommen hatte, ging Melissa auf die Toilette. Sie hatte immer noch Carrie auf dem Arm, die leise vor sich hin gurgelnd mit einer Intensität an die Decke starrte, die Melissa auf den Gedanken brachte, ihre Tochter würde dort vielleicht etwas sehen, was sie selbst nicht erkennen konnte. Carrie mochte es nicht, wenn ihre Mutter zwischen fünf Uhr und sieben Uhr morgens zu lange auf einem Fleck blieb, also beeilte sich Melissa, lief schon bald wieder in der Wohnung auf und ab und schaukelte das Baby in ihren Armen. Ein schlecht informierter Beobachter hätte sie vermutlich für leicht manisch gehalten. Melissa fühlte sich ganz und gar nicht gut und hoffte nur, dass ihr nicht richtig schlecht werden würde.
Wie soll ich gleichzeitig herumlaufen, das Baby im Arm halten und mich übergeben? Das wird wohl kaum funktionieren, wenn ich den Kopf in die Toilette hängen muss. Vielleicht sollte ich lieber einen Eimer nehmen. Oh, wenn doch dieser Morgen schon vorbei wäre!
Selbstverständlich würde Melissa sich auch nicht ausruhen können, wenn die Herren des Hauses aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht wären. Dann würde sie nämlich das Frühstück und ein paar Brote zum Mitnehmen vorbereiten müssen.
    «Mum, wo ist mein

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