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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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er mich ansieht. Ist mir ganz egal, wie reich er ist.
    Sheila hat sich mit Dave gestritten. Sie behauptet, er versteht sie nicht, keine Ahnung, was sie damit genau meint. So langsam dreht sie durch. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Dave seine Finger nicht bei sich behält. Sie hat erzählt, dass er sie kürzlich an den intimsten Stellen angefasst hat. Anscheinend ist das nicht besonders angenehm.
    Mams blaue Flecken sind langsam nicht mehr zu sehen. Ihre Lippe ist zwar noch nicht verheilt, aber nicht mehr so geschwollen.
Er
ist ausgezogen. Sie hat ihm seine Sachen vor die Tür gestellt, und er hat sie mit einem Freund von den Docks abgeholt. Vielleicht war’s das dieses Mal ja wirklich endgültig. Father Ryan ist nochmal vorbeigekommen. Er hat sich über eine Stunde lang mit Mam im Wohnzimmer unterhalten. Ich habe versucht, an der Tür zu lauschen, aber Father Ryan redet wirklich unheimlich leise. Dr.   B. war auch da. Er hat Mam untersucht. Ich habe nicht gewusst, dass sie eine gebrochene Rippe hatte. Er wollte feststellen, ob sie gut heilt. Tut sie, hat er gesagt. Ich habe ihm Tee gekocht und ihm einen Teller mit gefüllten Keksen hingestellt,
aber ich hatte nicht bemerkt, dass sie weich geworden waren. GRÄSSLICH. Mam war netter zu ihm als im Krankenhaus – sie hat sich sogar entschuldigt. Er meinte, das sei nicht nötig. So ist er eben. Als ich ihn zur Tür gebracht habe, hat er mich nach meinem neuen Job gefragt, und ich habe ihm von Matthew erzählt. Er hat mich damit aufgezogen, dass ich wohl verliebt sei, und ich bin knallrot geworden!!! Es war dermaßen PEINLICH. Ich habe ihm dann noch gesagt, dass er immer so einen traurigen Blick hat, und ich bin hundertprozentig sicher, dass ihm kurz die Tränen gekommen sind, wenn er sie auch schnell weggeblinzelt hat, aber ich weiß genau, was ich gesehen habe.
    Als ich letztens abends von Delameres Hof nach Hause gegangen bin, kam ich auf dem ausgetretenen Pfad durch Devil’s Glen, die Teufelsschlucht, mit den hohen Laubbäumen, dem Wasserfall und dem glucksenden Fluss, und da fühlte ich mich auf einmal ganz erfüllt von irgendwas. Als ob mein Herz explodieren wollte. Ich weiß auch nicht, was es war, aber es war ein warmes, schönes Gefühl. In Devil’s Glen kann ich immer ganz frei atmen, langsam und tief, und es kommt mir vor, als würde die ganze Welt meinen Kopf und mein Herz ausfüllen, und in diesen Momenten liebe ich das Leben, ganz egal, wie unerträglich es manchmal sein kann. Gestern Nacht hatte ich einen Traum. Ich habe geträumt, dass ich auf Betsy reite, und sie ist schneller und schneller durch den Wald galoppiert, und ich musste mich ständig ducken, damit ich nicht mit dem Kopf an einen Ast stoße, und mein Herz hat wie wild geklopft, und ich habe den Sattel unter mir und die straffen Zügel in meinen Händen gespürt. Dann kamen wir aus dem Wald heraus, waren plötzlich auf der Kuppe, die The Head heißt, und rasten auf die zwei Leuchttürme zu, und Betsy galoppierte weiter den steilen
Zickzackweg auf die Klippen zu, zu dem dritten, weißen Leuchtturm, der aussieht, als würde er in ein anderes Land gehören, eines, in dem immer die Sonne scheint. Genau in dem Moment, in dem wir daran vorbeikamen und die Klippe erreichten, sah ich Matthew, der mir zuwinkte, und ich ließ die Zügel los, damit ich zurückwinken konnte, und dann flogen wir durch die Luft, Betsy und ich, und es war mir egal. Dieser freie Fall gefiel mir. Alles war ganz still, man hörte keinen Schrei und kein Wiehern.
    Ich bin aufgewacht, bevor wir ins Wasser gestürzt sind, und auch wenn ich verschwitzt war, hatte ich doch keine Angst. Es hört sich seltsam an, aber es war ein schöner Traum.

6   Ich fürchte mich nicht
    James kam am Montagvormittag kurz nach zehn. Er brachte Malcolm mit, der eigentlich sein Trauzeuge hätte sein sollen. Jetzt allerdings wurde er nur noch zum Möbelschleppen und möglicherweise als Puffer gebraucht.
    «Kaffee?», fragte Harri so lässig, wie es unter diesen Umständen möglich war.
    «Ich habe gedacht, du lässt die Fische so lange hier, bis du eine Wohnung gefunden hast», sagte sie, obwohl es ihr in Wahrheit umso lieber war, je schneller sie aus der Wohnung kamen.
    «Ich weiß, dass du sie furchtbar findest.» Er versuchte ein Lächeln.
    Du bist wirklich zu gut für mich
. «Es hätte mir nichts ausgemacht. Außerdem mag ich nur drei davon nicht, die anderen sind okay.»
    Malcolm äugte in das Aquarium. «Es ist der da und der und der,

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