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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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nicht gesehen, sie hat immer noch Hausarrest. Dave steigt ständig mit der Leiter von Matthews Dad bei ihr ein. Ihre Eltern haben zu viel in der Bar zu tun, um sie zu kontrollieren, also können Sheila und Dave in ihrem Zimmer machen, was sie wollen. Ihre Eltern haben keinen Schimmer davon, wie gut sie sich direkt über ihren Köpfen amüsiert!!! Allerdings hat Sheila, nachdem sie rausgefunden hatte, dass sie nicht schwanger ist, zu Dave gesagt, dass sie erst mal keinen richtigen Sex mehr haben könnten, weil sie nichts riskieren will. Also machen sie andere Sachen, von denen Sheila sagt, sie wären geheim. Tja. Auf einmal hat Sheila Geheimnisse. Langsam reicht’s mir.
    Henry meint, ich würde immer besser reiten. Ich bin allerdings kein Naturtalent wie Matthew. Betsy ist aber lieb zu mir. Das will ich ihr auch geraten haben, nachdem sie mich beinahe vollgeschissen hat. So was vergisst man nicht so leicht. Obwohl sich die Tage ohne Matthew ziemlich hinziehen, arbeite ich immer noch unheimlich gern mit den Pferden. Vielleicht werde ich ja Pferdetrainerin. Vielleicht sollte ich netter zu Matthews Dad sein. Darüber muss ich noch nachdenken. Meine Tür ist abgeschlossen. Ich bin müde. Gehe jetzt schlafen.

12   Lasst mich einfach in Ruhe
    In den Wochen, bevor sich Harri zu einem Besuch in dem Mansardenbüro ihres Vaters durchringen konnte, hatte sie sich – abgesehen vielleicht von ihren Aufenthalten in Wexford und Italien – von ihrer Enttäuschung und Ernüchterung fast auffressen lassen. Als Aidan eines Nachmittags vorbeikam, hätte man Harris Stimmung, wäre sie ein Geschmack gewesen, als scharf und etwas bitter beschreiben können. Aidan hatte am Tag nach seiner Rückkehr aus Italien vor ihrer Tür gestanden. Sie hatte nur geöffnet, weil ihr sein unablässiges Geklopfe auf die Nerven fiel, und er stürzte sofort an ihr vorbei in die Wohnung. Er war braungebrannt, trug weiße Hosen zu einem weißen Hemd und wurde von einer Duftmischung aus Paco Rabanne und Lynx umweht, mit der er sich nach Georges Meinung geradezu zwanghaft einsprühte.
    «Höre ich da den Fernseher?», fragte er und ging ins Wohnzimmer. «Wahnsinn, ich hätte nicht gedacht, dass das alte Ding überhaupt noch funktioniert.»
    Seit ihrer Rückkehr aus Wexford, wo der letzte Nagel in den Sarg, in dem ihre Beziehung zu James nun lag, gehämmert worden war, hatte Harri kaum etwas anderes getan, als zu arbeiten und zu fernsehen. Sie wollte nicht nachdenken, und da war Fernsehen das beste Gegenmittel, das man sich vorstellen konnte. Es befreite sie stundenlang von all ihren bohrenden Gedanken, Überlegungen undBedenken. Stattdessen sah sie dem Glück oder Kummer, den Ängsten oder den Heldentaten ihrer Serienfiguren zu. Sie konnte unbeteiligt auf den Bildschirm starren und sich auf die Verwicklungen anderer einlassen, ohne über ihre eigenen nachdenken zu müssen. Mit der Zeit stellte sie fest, dass ihr Krimis am besten gefielen. Das galt besonders für CSI, und diese Serie schien praktischerweise immer auf irgendeinem Sender zu laufen, wenn sie den Fernseher einschaltete.
    Während Aidan Teewasser kochte, schimpfte er über ihren Bruder. «Er ist ein Mistkerl.» «Ich hab ihn endgültig satt.» «Er ist egoistisch, egoistisch, egoistisch!» «Wo hast du die Teebeutel?» «Jetzt hat er es wirklich übertrieben, er braucht mir nicht mehr zu kommen. Das ist sicher.» «Sagst du auch mal was?»
    «Er muss ein paar Tage allein sein, das ist alles», erklärte sie, während sie ihren Teebeutel ausdrückte. Aidan hatte nämlich eine Phobie, wenn es darum ging, anderer Leute Teebeutel auszudrücken. Dann hielt sie ihm ihren Becher hin, damit er ihr Milch dazugießen konnte, und sie setzten sich an den Küchentresen.
    «Tut mir leid, Harri, aber diese Sache ist für dich ein viel größerer Albtraum als für ihn. Ich meine, na gut, eure Eltern haben euch angelogen und sein richtiger Zwilling ist gestorben, aber darüber ist er schluchz-schluchz schon fast weg. Du bist diejenige, die plötzlich zur Außenseiterin in der eigenen Familie geworden ist. Du bist diejenige, die nicht weiß, wer sie ist und wohin sie gehört. Du, meine Süße, bist der Topf, auf den der Deckel nicht mehr passt.»
    «Danke, dass du mich daran erinnerst. Und noch dazu mit so einem schönen Vergleich.»
    Aidan konnte sie immer zum Lachen bringen und ganz besonders, wenn er seine unüberlegten Stilblüten zum Besten gab.
    «Ich sage ja nur, wie es ist», murmelte er und trank einen

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