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Wo der Elch begraben liegt

Wo der Elch begraben liegt

Titel: Wo der Elch begraben liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Hjulstroem
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könnte Harriet sein? Frida ließ den Blick über die Besucher gleiten. Die Einzige, die altersmäßig passen könnte, war eine sehr kleine, mollige Frau, die die ganze Zeit lachte. Das konnte sie wohl kaum sein; die Frau sah alles andere als ausgebrannt aus. Jetzt waren es nur noch ein paar Minuten. Wo war Åke? Sie hatte ihn eine ganze Weile nicht gesehen. Sie eilte zu dem kleinen Lagerraum. Nein, da war er nicht. Sie blickte durchs Fenster, konnte ihn aber nicht entdecken. Vielleicht war er auf der Toilette? Frida stellte sich so hin, dass sie die Garderobe überblicken und ein Auge auf die Toilettentür halten konnte. Das rote Licht leuchtete. Dann ging die Tür auf, und Annika kam mit ihrem jüngsten Sohn heraus. Dort also auch nicht. Wenn er nur nicht zum Auto gegangen war. Plötzlich wusste sie, dass er rausgegangen war, und spürte, wie sich Panik in ihrer Brust ausbreitete. Sie konnte das hier nicht alleine machen. Das hatte er doch wohl nicht im Sinn gehabt? Sie hatte gemerkt, dass er nervös und gestresst war. Verdammt. Sie musste raus und ihn holen. Sie nickte kurz Mats und seiner Mutter im Rollstuhl zu und wäre draußen auf der Treppe fast mit Dani zusammengestoßen.
    » Guten Abend, schöne Frau. Ich wollte ein paar Flugblätter für den Kiosk verteilen. Glaubst du, dass das eine gute Idee ist?«, fragte er.
    » Nein«, sagte Frida, ohne stehen zu bleiben. » Wir reden später darüber.«
    Åke hatte den goldfarbenen Volvo auf der Rückseite des Hauses vor einem winterlich trüben Rosenbeet geparkt. Gerade als Frida um die Hausecke lief, konnte sie schräg von hinten durch das Fenster an der Fahrerseite seine hellbraune Wildlederjacke erkennen. Sie sah eine Bewegung und verstand genau, was hier vor sich ging. Weder aus Rücksicht noch Besorgnis reagierte Frida nun, wie sie reagierte. Es war der pure Schrecken, der sie dazu veranlasste, die Beifahrertür aufzureißen und beinahe zu schreien.
    » Entschuldigung, aber was treiben Sie da?«
    Åke fuhr zusammen, starrte sie mit verängstigtem, gerötetem Blick an, riss hastig die Wodkaflasche herunter und ließ sie in seinen Schoß fallen.
    » He, was treiben Sie denn bitte selbst? Ich brauchte einen Schnaps, das ist doch wohl nicht so seltsam. Ich bin gerade fertig«, sagte er, schraubte den Verschluss auf die Flasche und war bemüht, so auszusehen, als hätte er bloß noch einen weiteren Kaffee getrunken.
    » Wie viel haben Sie getrunken?«
    » Das geht Sie doch wohl nichts an«, erwiderte Åke.
    » Doch, durchaus. Ich denke nämlich nicht daran, da drinnen mit einem Betrunkenen die Zeitung zu verteidigen.«
    » Das denken Sie nicht? Jetzt gehen Sie aber zu weit. Schließlich sind wir Ihretwegen hier.«
    » Na, besten Dank. Genau, was ich hören wollte«, entgegnete Frida. » Wenn Sie am Freitag nicht nach Hause gegangen wären, dann wäre das alles nicht passiert.«
    » Das mag sein, aber reden Sie bitte nicht in diesem Ton mit mir. Ich bin immer noch ihr Vorgesetzter.«
    » Eben. Zeigen Sie mir, dass Sie Ihre Position auch verdient haben. Die warten da drinnen auf uns, und Sie sitzen hier und saufen.«
    » Ich saufe nicht! Ich habe einen Schnaps getrunken. Das ist verdammt noch mal ein Unterschied.«
    » Sie sind vorhin schon rausgegangen und haben einen Schnaps getrunken, als wir gearbeitet haben«, sagte Frida. » Vielleicht glauben Sie ja, dass man das nicht merkt, aber das stimmt nicht. Sie kommen rein und stinken nach Rasierwasser. Das ist peinlich, Åke. Sogar sehr peinlich.«
    » Seit wann bestimmen Sie, was in meinem Leben peinlich ist und was nicht?«
    » Da wir jetzt da rein sollen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen, betrifft das auch mich«, sagte Frida. » Oder sind Sie da anderer Ansicht?«
    Schweigen.
    » Oder sind Sie da anderer Ansicht?«, wiederholte Frida.
    Keine Antwort. Frida stieg ins Auto, setzte sich mit angelehnter Tür auf den Beifahrersitz und betrachtete Åkes schwerfälligen Körper und sein rot angelaufenes Gesicht. Er sank in sich zusammen, sein Groll und seine Verteidigungshaltung verschwanden, und er sah nur noch furchtbar traurig und einsam aus.
    » Verdammt, Åke«, fuhr Frida fort, » Sie sind ein tüchtiger Journalist, Sie wissen alles über das Zeitungsmachen, Sie haben einen super Job und genießen das Vertrauen vieler Menschen. Warum sitzen Sie eigentlich hier und tun sich selbst leid?«
    » Vielleicht steht es einfach nicht gut um mich«, sagte Åke und blickte starr auf das Lenkrad.
    » Sind Sie… irgendwie

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