Wo der Elch begraben liegt
mit ihren Mützen winkten.
» So sah es hier also vor fast sechzig Jahren aus. Damals wussten alle in Småland, dass man hier immer eine Arbeit finden konnte.«
Er tauschte das Bild gegen ein Foto aus, auf dem die Bank, das Bahnhofsgebäude, der Kolonialwarenladen, die Fleischerei, die Schuhmacherei und der Kiosk zu sehen waren. Ein Zug stand am Bahnhof, und überall waren Menschen, Fahrräder, Lastkarren, Autos und Motorräder.
» Als es hier so viele Menschen gab, haben auch viele in den Geschäften eingekauft. Der Zug hielt, die Bankgeschäfte blühten, alle glaubten an die Zukunft.«
Åke nahm das Bild weg und zeigte ein Foto der verfallenen, vom Brand beschädigten Fabrik mit dem schlammigen Weiher im Vordergrund. Kein einziger Mensch war zu sehen.
» So sieht es hier heute aus. Aber das wissen Sie so gut wie ich.«
Åke ließ die Eindrücke bei den Anwesenden nachwirken. Alles sah tatsächlich schrecklich traurig und verlassen aus.
» Und so hat sich die Arbeitssituation entwickelt«, fuhr Åke fort und zeigte eine grafische Kurve, die so dramatisch nach unten wies, dass sie einem Sturzflug ähnelte. » Sehen Sie selbst. Konnten früher mehrere hundert Menschen ihren Lebensunterhalt hier im Ort verdienen, sind es heute nur noch fünf oder sechs Personen. Drei Arbeitsplätze in der Sägemühle und dann Skogbys Veterinärpraxis. Mit der ganzen Gemeinde geht es bergab, und noch schlimmer wird es, wenn sich das Militär weiter verkleinert und das Bataillon in Eksjö ganz verschwindet.« Åke schwieg einen Moment lang und sagte dann: » Und wo machen Sie heute Ihre Einkäufe?«
Åke zeigte ein Bild von der Einweihung des Ica-Maxi-Supermarkts in Eksjö. Lange Schlangen hatten sich gebildet, und der Parkplatz war proppenvoll.
» Heute fährt man in den großen Supermarkt, anstatt in der Nähe und vor Ort einzukaufen«, sagte Åke und legte ein aktuelles Foto des Ortskerns unter den Projektor, das aus demselben Blickwinkel wie das erste aufgenommen war. Die Bank und das Bahnhofsgebäude wirkten völlig heruntergekommen, mit zerbrochenen Scheiben, die Läden standen leer. Auf dem offenen Platz davor waren nur ein paar alte Schrottautos zu sehen. Kein Mensch, so weit das Auge reichte.
» Das Ergebnis ist, dass die kleinen Läden schließen mussten. Vielleicht nicht so tragisch, könnte man denken, aber was passiert auf lange Sicht mit einem Ort, wo es so aussieht wie hier?«, sagte Åke. » Tja, eine Ortschaft ohne Dienstleistung verliert ihre Anziehungskraft, und die Leute ziehen weg.«
Åke legte eine neue Grafik unter den Projektor. Sie zeigte eine lange, nach unten abfallende Kurve.
» Das ganze Hochland von Småland verliert an Bevölkerung. Geht das im selben Ausmaß weiter, wird die Zahl der Einwohner in zehn Jahren um zehn Prozent geschrumpft sein. Dieser Ort hier ist besonders hart betroffen. Hier gibt es, kurz gesagt, nichts Verlockendes mehr. Wir konnten dreiundzwanzig leer stehende Immobilien zählen. Einige davon sind völlig unbeaufsichtigt. Dazu kommen wahrscheinlich noch ein paar, die wir übersehen haben. Laut den Maklerfirmen sind die Immobilienpreise im Verwaltungsbezirk Bruseryd am niedrigsten. Man kann ein großes Backsteinhaus mit hundertfünfzig Quadratmetern Wohnfläche für zweihundertfünfundsiebzigtausend Kronen bekommen«, sagte Åke und präsentierte eine Anzeige, die er vom schwedischen Immobilienmaklerverband ausgeliehen hatte und die für gewöhnlich im Fenster des Maklerbüros in Eksjö hing. » Es ist fraglich, ob sich dieses Haus überhaupt verkaufen lässt. Seit über einem Jahr wird es bereits angeboten.«
Åke nahm eine Ausgabe des Smålandsbladet und schwenkte sie hin und her.
» Wie Sie wissen, ist das hier die Zeitung, bei der ich angestellt bin. Ich arbeite als Nachrichtenchef und Redaktionsleiter, zumindest momentan noch«, fügte er ironisch hinzu und nickte in Richtung Lagerwall, was einige Lacher im Saal zur Folge hatte. » Es ist die Hauptaufgabe des Smålandsbladet, unsere nähere Umgebung aus verschiedenen Perspektiven widerzuspiegeln. Alles was wahr, relevant und wichtig ist, wird in der Zeitung besprochen, und wir wollen eine offene Diskussion und einen lebhaften Dialog mit unseren Lesern. Ich möchte abschließend nur sagen: Wenn wir Bruseryd nicht so betrachten, wie es tatsächlich aussieht, und uns nicht überlegen, wohin die Reise geht, dann haben weder Sie noch ich unseren Job richtig gemacht. Deswegen haben wir den Artikel publiziert, und damit gebe
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