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Wo der Elch begraben liegt

Wo der Elch begraben liegt

Titel: Wo der Elch begraben liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Hjulstroem
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Kartenfirma bitten, herzukommen und nachzuzählen?«, fragte er und lachte nervös angesichts seiner Idee.
    » Laut Magnus Nyström von Cartago Copy muss man hier im Ort gemeldet sein, um mitgerechnet zu werden«, erklärte Frida.
    Anders Skogby bat ums Wort und übernahm es, die Ergebnisse zusammenzufassen: »Sie meinen also, dass wir die Wahl zwischen zwei Dingen haben. Entweder wir bringen Cartago dazu, seine Regeln zu ändern, oder wir müssen akzeptieren, dass wir von der Landkarte verschwinden?«
    Frida zögerte einen Moment und antwortete dann: » Im Großen und Ganzen, ja.«
    » Da muss es doch wohl noch eine Alternative geben?«, fragte Mats’ Mutter.
    Erneutes Gemurmel in den Reihen. Björkman räusperte sich, nahm seine Mütze ab und fuhr sich mit der Hand durch sein lichtes Haar. »Könnte man nicht vielleicht dem König schreiben?«
    » Dem König? Glaubst du, der hat Zeit für so was?«, warf Mats’ Mutter ein.
    » Sollte er sich nicht mit genau solchen Dingen beschäftigen?«, fuhr Björkman fort.
    » Also nein, wirklich! Das wäre doch ziemlich unverschämt, ihn mit so einer Sache zu belästigen. Das grenzt ja schon an Majestätsbeleidigung.«
    In den Reihen wurde geflüstert und gekichert. Frida fuhr sich mit der Hand durch die Haare und schob sich eine widerspenstige Locke sorgsam hinter das Ohr. Im Saal wurde es still. Frida dachte laut nach.
    » Ansonsten müssen Sie wohl zusehen, dass es mehr Leute werden«, sagte sie zögernd.
    » Was? Reden Sie lauter, sodass man Sie hören kann!«, rief Mats’ Mutter.
    Frida nahm einen neuen Anlauf. »Ansonsten müssen Sie wohl zusehen, dass es wirklich mehr Leute werden!«
    Hier und da war höhnisches Gelächter zu hören. Fridas Bemerkung verbreitete sich wie ein Echo durch den Saal. Die Menschen murmelten, nickten und schüttelten den Kopf. Ein unartikulierter Schwall von Worten und Gedanken erhob sich und wurde von Wänden und Balken zurückgeworfen. Das Geräusch breitete sich aus, ließ nach, wuchs wieder an. Schließlich ein Pssst von Eiwor, die das Wort ergriff: » Wie soll das denn funktionieren? Die Leute wollen hier nicht wohnen. Das haben wir ja gerade gehört.«
    Agnes machte ein vorsichtiges Handzeichen. Frida nickte ihr zu.
    » Vielleicht haben sie einfach noch keine Einladung bekommen?«
    Mats wandte sich zu Agnes um und schnaubte wütend. » Was für eine Einladung? So funktioniert das doch nicht.«
    » Sag das nicht«, erwiderte Agnes. » Es gibt bestimmt viele Leute, die nicht wissen, wo sie hinsollen.«
    » Die gibt’s bestimmt. Aber wieso sollten die ausgerechnet hier wohnen wollen, wenn es sonst niemand will?«, fuhr Mats fort.
    » Vielleicht wissen sie gar nicht, dass es Bruseryd gibt.«
    » Das Problem bleibt aber dasselbe«, sagte Eiwor. » Wir haben nichts zu bieten.«
    » Wir haben leere Häuser, für so gut wie umsonst«, schlug Agnes vor.
    » Es fehlen über zwanzig Personen«, sagte Mats. » Wo sollen die denn alle herkommen?«
    » Entschuldigung«, sagte die kleine mollige Frau, von der Frida annahm, dass sie nicht Harriet sein konnte. » Ist es so wichtig auf der Karte zu stehen? Welche Rolle spielt das? Diejenigen, die hier wohnen, wissen doch weiterhin, wie der Ort heißt.«
    Eine aufgeregte Diskussion erhob sich in den Reihen und brach nicht eher ab, bis Henry Lagerwall fest und bestimmt an die Wand klopfte.
    » Es ist doch wohl selbstverständlich, dass Bruseryd mit auf die Karte gehört! Dafür haben wir doch die ganzen Jahre gekämpft. Wenn nicht Sie als Ortsbewohner für Ihren Ort kämpfen, wer soll das denn dann machen? Ansonsten können wir auch die Bruseryd-Seite und die Redaktion und alles zusammen dichtmachen. Ist es das, was Sie wollen?«
    » Das wollen wir natürlich nicht«, erwiderte Eiwor, » aber wir haben noch immer keine Dienstleistungen und Arbeitsplätze anzubieten.«
    Dani erhob sich von seinem Platz ganz hinten im Saal und hielt die Hand hoch. Die anderen im Publikum blickten skeptisch zu dem jungen Mann mit feucht gekämmtem Haar, zerknittertem Hemd und Baggy-Jeans hinüber.
    » Ich habe einen Kiosk, wo man Kaffee und Kebab bekommt. Wenn Sie bei mir einkaufen wollen, kann ich auch noch mehr Waren ins Sortiment aufnehmen. Vielleicht gibt es ja Leute, die hierherziehen würden, wenn man sie willkommen heißt.«
    » Alle sind willkommen«, rief Eiwor.
    » Das ist leicht gesagt, aber es ist nicht so einfach, von der Gemeinschaft aufgenommen zu werden«, fuhr Dani fort. » Ich hab hier einen Flyer von

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