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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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kommen sehen, da Dan und sie vor dem Fernseher gesessen hatten und die Abendsonne so grell gewesen war, dass sie die Vorhänge zugezogen hatten.
    »Entspricht es eigentlich der Wahrheit, dass Sie nicht ganz von Alfies und Mollys Schuld überzeugt sind?«, hatte Fifi die Polizisten frank und frei gefragt.
    Zu ihrer Enttäuschung hatten sie keine persönliche Meinung dazu geäußert. »Jeder hat bis zum Beweis seiner Schuld als unschuldig zu gelten, Mrs. Reynolds. Wir ermitteln selbstverständlich in verschiedene Richtungen«, hatte ein Beamter sehr kurz und abweisend erklärt. Danach war sie nicht klüger gewesen als zuvor.
    Es machte die Sache auch nicht besser, dass Dan sich weigerte, mit ihr über die Ereignisse jenes schrecklichen Tages zu reden. Wann immer sie das Thema zur Sprache brachte, verfiel er in Schweigen. Einige Male war er sogar wütend davongegangen. Und sie hatte Angst, er würde eines Abends nicht mehr zurückkommen.
    »Ich werde morgen den ganzen Tag arbeiten«, erklärte Dan, als sie sich abends fürs Bett fertig machten.
    Fifi, die sich gerade das Nachthemd über den Kopf zog, fuhr herum und fragte ihn nach dem Grund.
    »Wegen des zusätzlichen Geldes natürlich, Liebling«, antwortete er müde, als wäre die Antwort offenkundig. »Ohne das Geld können wir nicht hier wegziehen. Warum gehst du morgen nicht zu einigen Makler-Agenturen und lässt unseren Namen notieren?«
    Ein Teil von Fifi sagte ihr, dass Dan nur vernünftig war, aber der andere Teil war argwöhnisch. Die Samstagnachmittage waren immer etwas Besonderes für sie gewesen. Dan badete und zog sich um, wenn er mittags nach Hause kam, dann aßen sie zusammen und unternahmen häufig noch einen Ausflug.
    Selbst als sie schwanger gewesen war und er wegen der zusätzlichen Bezahlung Überstunden gemacht hatte, hatte er samstags nachmittags nicht gearbeitet, weil ihm die Zeit mit Fifi wichtiger gewesen war. Der Tag von Angelas Ermordung war bisher die einzige Ausnahme gewesen, und damals hatte er nur gearbeitet, um seinem Boss einen Gefallen zu tun, weil dieser ihm seine Stelle so lange offengehalten hatte.
    »Wenn es das ist, was du willst«, entgegnete sie mürrisch, stieg ins Bett und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Sie erwartete, dass er ihr folgen und versuchen würde, sie in den Arm zu nehmen. Aber darauf wartete sie vergebens. Stattdessen drehte er sich in die andere Richtung, und sie lagen Rücken an Rücken nebeneinander.
    Wie gewöhnlich schlief er sehr schnell ein, was Fifi noch mehr verärgerte. Sie verstand nicht, warum er sich so sehr verändert hatte. Er schien sie nicht mehr zu mögen, geschweige denn zu lieben. Bedauerte er es inzwischen, sie geheiratet zu haben? Glaubte er, dass er als Junggeselle glücklicher wäre, wenn er jeden Abend mit seinen Kollegen in den Pub gehen könnte?
    Als er am nächsten Morgen aus dem Bett sprang, musste sie einmal mehr daran denken, wie es früher gewesen war. Vor Angelas Tod war er immer nur widerwillig aufgestanden, hatte sie fest an sich gedrückt und erklärt, dass er alles geben würde, wenn er hätte bei ihr bleiben können. Jetzt konnte er es gar nicht erwarten, von ihr fortzukommen.
    Nachdem er gegangen war, blieb Fifi im Bett liegen und weinte. Es regnete heftig, und der Gedanke an einen weiteren langen Tag, den sie eingepfercht in der Wohnung verbringen würde, war beinahe unerträglich. Der August war fast vorüber, und der ganze Sommer war verstrichen, ohne dass sie auch nur einen einzigen Tag am Meer verbracht hatte. Im nächsten Monat würde ihr erster Hochzeitstag sein, und sie musste unweigerlich an die Anfangszeit ihrer Ehe denken. Sie hatten kaum voneinander lassen können und waren ins Bett gesprungen, sobald sie von der Arbeit nach Hause gekommen waren; die Liebe war weitaus wichtiger gewesen als Mahlzeiten.
    Dan hatte jede Kleinigkeit über sie wissen wollen. Geschichten aus ihrer Kindheit, von ihren Freunden, von den Menschen in der Kanzlei. Er hatte wissen wollen, was sie dachte, wovon sie träumte. Und ihr war es umgekehrt genauso ergangen.
    Seit ihrer Fehlgeburt hatten sie nur ein einziges Mal miteinander geschlafen. Das lag vielleicht mehr an ihr als an ihm; sie war wehleidig, und der Gips an ihrem Arm störte sie. Aber Dan hatte sich keine allzu große Mühe gegeben, ihr Interesse zu wecken. Seit dem Mord wirkten sogar seine Umarmungen halbherzig. Vermutlich befürchtete er, Zärtlichkeiten könnten in ihr den Wunsch wecken, über den Mord zu sprechen. Und

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