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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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bekam. Und sie hatte ihn dafür beschimpft!
    Plötzlich schämte sie sich. Er hatte seit sieben Uhr gearbeitet, aber der Wunsch, eine bessere Wohnung für sie zu finden, war ihm wichtiger gewesen als sein Abendessen. Kein Wunder, dass er davongestürmt war! Wären die Rollen vertauscht gewesen, hätte sie ebenso gehandelt.
    Dan kam erst nach Hause, als die Pubs geschlossen waren. Fifi versuchte, sich zu entschuldigen, aber er beachtete sie nicht, sondern zog sich aus und ging ins Bett.
    Er war binnen weniger Sekunden eingeschlafen, doch weil er ins Bett gegangen war, ohne sich zu waschen, roch er stark nach Alkohol und Zigaretten. Außerdem hatte er sich nicht einmal erkundigt, wie ihr Arm sich ohne den Gips anfühlte. Daher geriet Fifi von neuem in Wut.
    Am Morgen stand Dan zu seiner gewohnten Zeit auf und ging ohne ein Wort oder auch nur eine Tasse Tee davon. Da Samstag war, hatte sie wissen wollen, ob er den ganzen Tag arbeiten oder mittags nach Hause kommen würde, doch er war so schnell aufgebrochen, dass sie keine Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu fragen.
    Erst um elf Uhr dachte sie wieder an Stan und den Mann in dem roten Jaguar. Gestern Abend hatte sie, lange vor Dans Heimkehr, die Idee verworfen, ihm davon zu erzählen. Es hätte ihm missfallen, von ihrem Besuch in Stans Depot zu hören, außerdem würde er wahrscheinlich nicht glauben, dass der Mann, der an ihr vorbeigefahren war, derselbe war, den sie mit John Bolton in das Haus der Muckles hatte gehen sehen. Dan würde denken, dass sie wieder anfing, sich in die ganze Geschichte hineinzusteigern, und das würde womöglich zu einem neuen Streit führen.
    Aber sie steigerte sich in nichts hinein, und sie bildete sich auch nichts ein, das wusste sie. Der Mann im Jaguar war eindeutig derselbe, den sie schon einmal gesehen hatte. Vielleicht war er nicht Stans Boss, doch er stand in irgendeiner Verbindung zu den Müllleuten, sonst wäre er nicht auf dem Weg zu deren Fahrzeugdepot gewesen. Fifi hielt es für ihre Pflicht, damit zur Polizei zu gehen, und sie würde es jetzt sofort hinter sich bringen und auf dem Rückweg die Einkäufe fürs Wochenende erledigen.
    Das Gespräch auf dem Revier war höchst unbefriedigend verlaufen. Obwohl der Dienst habende Wachtmeister ihr versprochen hatte, der Sache nachzugehen, hatte sie spüren können, dass er sie nicht wirklich ernst genommen hatte. Entmutigt arbeitete sie ihre Einkaufsliste ab, darunter eine halbe Lammschulter für den Sonntag. Lammbraten war Dans Lieblingsessen, und nicht einmal sie konnte dieses Gericht verderben. Die misslungene Fischpastete war ihr immer noch sehr peinlich, denn ihr Gestank war das Erste gewesen, das sie nach dem Aufwachen wahrgenommen hatte. Es grenzte an ein Wunder, dass Miss Diamond sich nicht beschwert hatte.
    Als sie in die Dale Street einbog, kam Yvette mit ihren Einkäufen aus dem Laden und lächelte Fifi an.
    »Ah! Der Gips. Sie ’aben ihn abgenommen«, bemerkte sie. »Was ist es für ein Gefühl, wieder die rechte ’and benutzen zu können?«
    »Ein eigenartiges. Ich vergesse immer wieder, sie zu benutzen«, antwortete Fifi und wackelte grinsend mit den Fingern. »Ab Montag gehe ich wieder zur Arbeit. Es wird schön sein, in die Normalität zurückzukehren.«
    Während sie gemeinsam die Straße hinuntergingen, fragte Fifi Yvette, ob sie etwas von Stan gehört habe.
    Yvette nickte. »Ich ’abe ihn gestern Abend nach ’ause kommen sehen. Ich glaube, es ist keine Anklage gegen ihn er’oben worden. Diese dummen Polizisten! Stan könnte einem Kind niemals etwas antun!«
    »Er ist wieder zu Hause? Ich komme gerade vom Polizeirevier«, rief Fifi, entgeistert darüber, dass der Wachtmeister nichts davon erwähnt hatte. »Warum um alles in der Welt haben sie es mir nicht erzählt? Ich war dort, um mich für ihn einzusetzen!«
    »Sie haben sich für Stan eingesetzt?«, hakte Yvette verwirrt nach.
    Fifi erklärte, warum sie auf das Revier gegangen war, und erzählte auch von ihrem Ausflug in das Depot und von dem Mann in dem Jaguar. Zu ihrem Entsetzen fiel Yvette über sie her.
    »Sie dummes, dummes Mädchen!«, schalt sie. »Sie dürfen sich nicht in diese Sache ’ineinziehen lassen.«
    »Aber ich musste der Polizei berichten, dass ich den Mann schon einmal bei Alfie gesehen hatte«, verteidigte Fifi sich entrüstet.
    »Nein, das ’ätten Sie nicht tun sollen. Solche Dinge lässt man besser auf sich beru’en. Das sind böse Menschen, Fifi. Wenn sie wüssten, dass Sie sie beobachtet

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