Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Gefängnis aus konnte er ihr kaum befehlen, Stan in Verruf zu bringen.
Fest steht, dass sie irgendeine Art von Beziehung zu Stan hatte, und er gibt zu, mit ihrer Kleinen geredet und ihr Geschenke gekauft zu haben. Ich neige dazu, ihm zu glauben, dass er das Kind einfach mochte und Mitleid hatte und dass Frieda sich auf diese Weise an ihm rächt, weil er sie abgewiesen hat.«
»Die Sache ist die: Am Tag des Mordes will Stan verschlafen haben. Können wir diese Geschichte glauben?«, fragte Wallis. »Keiner der Männer im Depot wollte zugeben, an diesem Morgen für ihn gestempelt zu haben.«
»Nun, das war auch nicht anders zu erwarten«, erwiderte Roper, drückte seine Zigarette aus und zündete sich sofort die nächste an. »Jedem, der so etwas zugibt, würde sofort gekündigt werden. Außerdem passen Stans Fingerabdrücke nicht zu denen aus dem Schlafzimmer von Nummer elf, daher denke ich, wir lassen den armen Kerl gehen. Doch wir sollten diese Frieda unter Beobachtung stellen. Wenn jemand sie dazu angestiftet hat, wird sie den Betreffenden vielleicht aufsuchen, und mit ein wenig Glück wird es sich um jemanden handeln, der an diesem Kartenspiel teilgenommen hat.«
»Sagen Sie mir eins, Chef: Glauben Sie immer noch, dass Alfie oder Molly das Kind getötet haben?«
Roper schüttelte müde den Kopf. »Ich weiß es nicht, Mike. Ich war mir hundertprozentig sicher. Aber je mehr Informationen wir bekommen, desto mehr zweifle ich an meinem Urteil. Um Himmels willen, ich hätte Molly um ein Haar geglaubt, was Frank Ubley betrifft! Es klang so verdammt plausibel. Es war reines Glück für ihn, dass er an der U-Bahn-Haltestelle in diesen Blumenladen gegangen ist. Wenn die Ladenbesitzerin sich nicht daran erinnert hätte, dass er so lange gebraucht hatte, um Blumen für das Grab seiner Frau auszusuchen, hätte die Geschichte ganz anders ausgehen können. Anschließend habe ich mich geschämt, weil ich den armen Kerl jemals in Verdacht hatte. Dann kommt diese Geschichte mit dem Polen auf den Tisch! Und jetzt …« Er verzog das Gesicht. »Nun, sagen wir nur, dass ich noch verwirrter bin als zuvor. Alfie ist genau der Typ, der vor nichts zurückschreckt, um seinen Hals zu retten. Warum also weigert er sich, uns die Namen der Männer zu nennen, die an jenem Abend mit ihm Karten gespielt haben?«
»Lohnt es sich, John Bolton noch einmal vorzuladen?«, fragte Wallis. »Ich weiß, er kann es nicht getan haben, doch ich hatte den Eindruck, dass er uns etwas verschweigt.« Er blätterte in seinem Büchlein zu den Notizen zurück, die er während des ersten Verhörs von John Bolton angefertigt hatte. »›Mir hat die Gesellschaft einfach nicht gefallen‹«, las er vor und sah dann den älteren Beamten an. »Das hat er über das eine Kartenspiel gesagt, an dem er teilgenommen hat. Er hat nicht von Alfie gesprochen, nicht wahr? Ich meine, die beiden sind in derselben Straße aufgewachsen, sie waren als Kinder sogar miteinander befreundet, daher wusste er bereits, was für ein Mensch Alfie ist. Also müssen wir davon ausgehen, dass es etwas anderes war, das ihm nicht gefallen hat. Meinen Sie, wir könnten ihn dazu bringen, es uns zu erzählen?«
Roper dachte einen Moment lang nach. Er kannte Bolton seit etwa zwanzig Jahren, und er mochte und respektierte den Mann, auch wenn er ein Schurke war, denn er hatte Charme, Humor und Mut. Roper hatte ihn vor etwa acht Jahren verhaftet. Damals war Bolton wegen schweren Diebstahls in Hatton Garden angeklagt und verurteilt worden. Diese Festnahme hatte Ropers Ansehen bei Kollegen und Vorgesetzten deutlich gesteigert, denn Bolton galt als schlauer Teufel, der dem Gesetz immer um drei Schritte voraus war. Damals hatte er Bolton gefragt, warum er sich dem Verbrechen zugewandt hatte, obwohl er es in der Geschäftswelt hätte weit bringen können.
»Zuerst waren mir alle Türen verschlossen«, hatte er mit einem breiten Grinsen geantwortet. »Und als ich gelernt hatte, die Schlösser zu öffnen, wollte ich nicht mehr hineingehen.«
»Es ist einen Versuch wert«, meinte Roper mit einem Seufzen. »Wenn wir ihm die Fotos von dem Kind zeigen, wird er vielleicht angewidert genug sein, um Namen zu nennen.«
»Soll ich ihn heute Abend herbringen?«, fragte Wallis.
Roper blickte auf seine Uhr und schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass er an einem Freitagabend zu Hause sein wird. Lassen Sie uns damit bis morgen warten.«
Kapitel 13
A ls Dan um sechs Uhr immer noch nicht zu Hause war, dachte
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