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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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zuzuziehen, bevor er das Licht einschaltete, hielt jedoch inne, als er Yvette aus ihrem Haus kommen sah. Zu seiner Überraschung ging sie Hand in Hand mit einem Mann.
    Nach all dem Kummer und den Ängsten der vergangenen Wochen und der Neuigkeit von Johns Tod heute heiterte dieser Anblick Frank ein wenig auf. Er mochte die Französin, und während all der Jahre, die sie ihm gegenüber wohnte, hatte sie seines Wissens nach noch nie einen Freund gehabt. Es war zu dunkel, um festzustellen, ob sie für einen besonderen Anlass gekleidet war, aber es sah so aus, als wäre sie wegen irgendetwas unentschlossen, denn sie ging wie widerstrebend neben dem Mann her.
    Frank lächelte, als der Mann die Arme um sie legte. Yvette lebte seit so vielen Jahren wie ein Eremit, dass es ihr vielleicht widerstrebte auszugehen. Aber Frank zog die Vorhänge zu, denn er wollte nicht wie ein neugieriger Nachbar wirken, und wenige Sekunden später hörte er den Wagen davonfahren.
    Er schaltete die Lampe und den Fernseher ein und setzte sich, doch als er nach seiner Pfeife griff, überlegte er, dass er später vielleicht bei Stan anklopfen und einen Besuch im »Rifleman« vorschlagen würde. Er hatte in den letzten Wochen fast so zurückgezogen gelebt wie Yvette, und es wurde Zeit, damit aufzuhören.
    Am nächsten Morgen verließ Fifi um Viertel nach acht das Haus. Sie hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan, denn Bilder von Angela, Dan und sogar von John Boltons Leichnam, wie er aus dem Fluss gezogen wurde, hatten ihr den Schlaf geraubt.
    Es nieselte, und es war ziemlich kalt, und als sie die Straße hinaufging, dachte sie lustlos an die bevorstehenden Wintermonate. Die Fenster in der Wohnung waren undicht, der Gasheizer war uralt und viel zu schwach, und vermutlich würde sie die meiste Zeit über erbärmlich frieren. Wenn Dan nicht bald nach Hause kam, sollte sie sich vielleicht auf die Suche nach einem möblierten Zimmer begeben, wo sie es wenigstens warm hatte.
    Sie war bereits auf halbem Weg zur U-Bahn, als ein blauer Wagen neben ihr abbremste und anhielt. Zwei Männer saßen darin, beide Ende zwanzig oder Anfang dreißig.
    »Hallo, Fifi!«, rief der Beifahrer aus dem Fenster. »Sie sind doch Fifi, oder? Dan hat gesagt, Sie seien groß, blond und schön!«
    Bei der Erwähnung von Dans Namen tat Fifis Herz einen Satz. Beide Männer sahen aus wie Arbeiter in ihren typischen dicken, wasserfesten Jacken.
    »Ja, ich bin Fifi«, antwortete sie und beugte sich ein wenig herab, damit sie die Männer besser sehen konnte. Der Fahrer hatte dunkelrotes, gelocktes Haar. Vermutlich war er der Zimmermann, den Dan immer »Red« nannte. Er wirkte ein wenig hart und mürrisch. Der andere Mann hatte hellbraunes Haar und keine besonders auffälligen Gesichtszüge; er war unrasiert, doch er hatte ein nettes Lächeln. »Wie geht es Dan?«, fragte sie.
    »Sie sind es wirklich! Gott sei Dank«, rief der Mann auf dem Beifahrersitz. »Wir waren schon bei Ihnen zu Hause, aber Sie müssen gerade weggegangen sein. Wir haben bisher mindestens sechs Blondinen gesehen, und zwei davon haben uns eine hübsche Abfuhr erteilt, als wir sie angesprochen haben. Wahrscheinlich haben sie uns für Freier gehalten, die sie anmachen wollten. Es ist nämlich so, Dan hat uns gebeten, herzukommen und Sie zu holen. Er ist krank geworden.«
    Sofort stieg Panik in Fifi auf. »Was ist los mit ihm? Wo ist er?«
    Der Beifahrer stieg aus dem Wagen und klappte seinen Sitz nach vorn, damit sie hinten einsteigen konnte. »Springen Sie rein, wir erklären es Ihnen unterwegs«, meinte er.
    Der Berufsverkehr war unangenehm, doch der Fahrer bog an der Kennington Road rechts ab und fuhr am Kriegsmuseum vorbei in Richtung Camperwell.
    Der braunhaarige Beifahrer stellte sich als Martin vor, und der rothaarige Fahrer hieß Del.
    »Ein paar von uns waren am Sonntag draußen, um einige Dinge für den Boss zu erledigen«, erklärte Martin an Fifi gewandt. »Die Baustelle liegt in der Nähe von Eltham. Ihr Dan war nicht er selbst, aber er hatte am Samstagabend auch ziemlich viel getrunken. Am nächsten Abend ging es ihm allerdings erheblich schlechter, und der Boss meinte, er solle lieber über Nacht dort bleiben. Wie dem auch sei, gestern ging es ihm nicht besser, und er konnte nicht arbeiten. Der Boss hat erzählt, Dan hätte die ganze Nacht hindurch nach Ihnen gefragt, deshalb sollen wir Sie holen.«
    Fifi war der Schreck in die Glieder gefahren. Dan war niemals krank, außerdem war er überhaupt nicht

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