Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
hatte ihr ihre Situation noch deutlicher vor Augen geführt. Sie hatte auf der Matratze gelegen, die Regentropfen auf dem Scheunendach beobachtet und sorgfältig analysiert, was sie wusste.
Die Polizei hatte niemals Unsicherheit zu der Frage erkennen lassen, ob Alfie oder Molly Angela tatsächlich getötet hatten, diese Geschichte war von Johnny Milkins gekommen. Aber andererseits hatten die Beamten Frank und Stan verschiedentlich aufs Revier zitiert, was nur bedeuten konnte, dass sie von der Schuld der Muckles nicht endgültig überzeugt waren. Yvettes Entsetzen über Fifis Betätigung als Amateurdetektivin und ihre Hinweise auf schlechte Menschen ließ darauf schließen, dass sie mehr wusste, als sie preisgab. Außerdem hatte sie angedeutet, nicht nur von den Ereignissen dieses letzten Kartenspiels zu sprechen, sondern von etwas, das seit einiger Zeit im Gange war.
Der schreckliche Gedanke, der Fifi bei ihrem Gespräch mit Yvette am Samstag gekommen war, erschien ihr mit einem Mal nicht mehr so weit hergeholt.
Hatte Alfie seinen Freunden bei diesen Kartenspielen erlaubt, seine Töchter zu missbrauchen?
Sie hatte sich immer gefragt, welchen Anreiz jemand haben konnte, um seine Freitagabende in Nummer elf zu verbringen. Yvette hatte von Schreien und wilden Streitigkeiten gesprochen, von lauter Musik und brüllendem Gelächter. Saßen Männer, die um hohe Einsätze spielten, nicht normalerweise schweigend an einem Tisch?
Jetzt, da sie die finstersten Möglichkeiten erwog, erschienen diese Dinge ihr von Minute zu Minute wahrscheinlicher.
Wenn es Alfie war, der Angela vergewaltigt und getötet hatte, hätte keiner der Männer, die am Freitagabend dort waren, etwas zu befürchten gehabt, denn die Kleine war erst am Samstagmorgen getötet worden. Doch wenn sie alle sich an Angela und vielleicht auch an den beiden anderen Töchtern der Muckles vergangen hatten, steckten sie alle bis zum Hals in der Sache mit drin und würden in jedem Fall zusammenhalten.
Es war Fifi immer eigenartig erschienen, dass Alfie keine Namen nennen wollte, doch schwieg er wirklich nur aus Angst vor Vergeltung? Vielleicht vertraute er darauf, dass diese Leute einen Weg finden würden, ihn von aller Schuld reinzuwaschen, wenn er nur den Mund hielt?
Eines war gewiss: Wenn der Mann im Jaguar ein Schurke war, musste er sehr mächtig sein, denn offenbar genügte ein Fingerschnippen von ihm, um John Bolton ermorden zu lassen. Und wer außer ihm konnte ein Interesse daran haben, sie, Fifi, beiseitezuschaffen?
All diese Überlegungen hinderten sie daran, darüber nachzugrübeln, was aus ihr werden würde. Aber sobald es dämmerte und die Männer noch immer nicht zurückkamen, brach sie zusammen.
Es war so unheimlich und bedrohlich in der Dunkelheit. Der Wind pfiff um die Scheune, der Regen trommelte auf das Dach, und ständig war das Quieken und Scharren von Mäusen oder Ratten zu hören. Sie hatte solche Angst, dass sie glaubte, sie würde sich zu Tode fürchten.
Ihr Magen knurrte vor Hunger, obwohl sie bezweifelte, in ihrer Angst überhaupt essen zu können. Sie wagte es auch nicht zu schlafen, weil sie befürchtete, eine Ratte könne ihr zu nahe kommen. Was war, wenn die Männer überhaupt nicht zurückkehrten? Angenommen, sie wurde immer schwächer und schwächer vor Hunger und Durst, bis sie starb?
Es war wie etwas aus einem Film oder einem Buch. Aber Menschen, die eingesperrt wurden, fanden immer irgendeine Möglichkeit zu fliehen. Fifi hatte jedoch jeden Zentimeter ihres Gefängnisses untersucht, und es gab keinen anderen Weg hinaus als den durch die Tür, und die war verschlossen. Die Männer hatten ihr nicht einmal einen Eimer als Toilette dagelassen. Sie hatte in der Ecke des Käfigs Wasser lassen müssen, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, wie es sein würde, ein größeres Geschäft verrichten zu müssen.
Ebenso wenig konnte sie sich waschen oder die Zähne putzen. Wie konnte irgendjemand ihr das antun?
Nach einer Weile war ihr Zorn ebenso stark wie ihre Angst. Sie hatte niemandem etwas Böses angetan; sie war lediglich aus Sorge um Angela in das Haus der Muckles gegangen. Sie hatte das Depot aufgesucht, weil sie gehofft hatte, auf diese Weise Stan helfen zu können. Dan hatte sie verlassen, weil sie ihm nicht die Wahrheit über den Brief ihrer Mutter gesagt hatte, und auch damit hatte sie nur seine Gefühle schonen wollen.
Wenn sie jemals hier herauskam, würde sie in die andere Richtung blicken, wann immer jemand
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