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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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bewenden lassen. Ich weiß ganz genau, dass sie nicht irgendwo sitzt und mir einfach nur Angst einjagen will. Irgendjemand hält sie fest.« Er brach ab, als seine Gefühle ihn übermannten, seine Stimme zu zittern begann und seine Augen sich mit Tränen füllten. »Bitte, finden Sie sie«, flehte er. »Bevor man sie tötet. Ihre Eltern sind auf dem Weg nach London, erlauben Sie mir wenigstens, ihnen mitzuteilen, dass Sie alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Tochter zu finden.«
    Jetzt wurde Ropers Miene weicher. Er stand auf, ging um den Schreibtisch herum und legte Dan eine Hand auf die Schulter. »In Ordnung, wir leiten die Ermittlungen ein. Wir werden Sie später aufsuchen, um uns ein Foto von Ihrer Frau zu holen. Haben Sie eine Aufnahme, die in jüngerer Zeit entstanden ist?«
    »Ich habe ein Foto von unserer Hochzeit«, erwiderte Dan mit bebender Stimme, bevor er sich mit dem Handrücken über die Augen wischte.
    Während Dan auf dem Polizeirevier war, befand sich Martin in einem kleinen Hotel in Nottigham, wo er soeben erwachte. Del lag noch immer tief schlafend in der anderen Hälfte des Doppelbetts. Sie waren erst um kurz vor drei Uhr am Morgen angekommen, und da der Mann, um den sie sich kümmern sollten, in der vergangenen Nacht nicht aufgetaucht war, würden sie dort bleiben müssen, bis er auf der Bildfläche erschien.
    Martin hatte weder eine Zahnbürste noch einen Rasierapparat oder ein sauberes Hemd bei sich, aber diese Dinge konnte er kaufen. Was ihm wirklich Sorgen bereitete, war Fifi. Ein ungutes Gefühl im Magen sagte ihm, dass der Boss sich keine Mühe machen würde, irgendjemand anderen zu den Frauen zu schicken, der ihnen Wasser brachte oder etwas zu essen.
    Als Martin vor sechs Jahren angefangen hatte, für Trueman Enterprises zu arbeiten, war es fast ausschließlich um das Eintreiben von Schulden gegangen. Da die meisten Leute, die sie bearbeiten mussten, Fußabtreter und Kriecher waren, hatte er niemals Gewissensbisse verspürt. Aber während der letzten sechs Monate hatte er mehrere Aufträge bekommen, bei denen er sich unbehaglich gefühlt hatte. Man hatte ihn und Del nach Dalston geschickt, wo sie ein Lagerhaus anzünden sollten, und der Nachtwächter, den Del bewusstlos geschlagen hatte, war im Krankenhaus gelandet und würde nie wieder arbeiten können. Dann waren da noch die Jamaikaner in einem Haus in Westbourne Grove gewesen, das sie hatten räumen müssen. Die armen Teufel waren einfach mitsamt ihren Babys und kleinen Kindern auf die Straße gesetzt worden. Das war eine üble Gaunerei gewesen; sie alle hatten nämlich »Schlüsselgeld« zahlen müssen, um diese Unterkunft zu bekommen, und sie hatten geglaubt, dort auf Jahre in Sicherheit zu sein. Gott allein mochte wissen, wo sie geendet waren – sie hatten kein Geld, und die meisten Vermieter in diesem Viertel waren genauso skrupellos wie Trueman.
    Martin verschränkte die Hände hinterm Kopf, blickte zu den Rissen in der Decke auf und fragte sich, wie er es bewerkstelligen konnte, dass man Fifi fand, ohne sich selbst in die Sache hineinzureiten. Aber das war unmöglich. Trueman war clever, und er ließ sich nicht in die Karten schauen. Del und er, Martin, waren wahrscheinlich die Einzigen, die von dem Schuppen wussten, und wenn die Polizei ihn nach einem anonymen Anruf durchsuchte, würde Trueman schnell begreifen, wer die Beamten auf diese Fährte gebracht hatte. Und dann war er ein toter Mann.
    Während er dort lag und sich mit Schuldgefühlen quälte, musste Martin an die Gebete denken, die seine Gran ihn als Junge abends hatte sprechen lassen. Er fragte sich, ob es als richtiges Gebet gelten würde, wenn er Gott bat, jemanden zu dieser Scheune zu schicken, der die Frauen hörte.
    »Wenn dir das unmöglich ist, Gott«, murmelte er, »gib mir eine andere kluge Idee ein, die nicht dazu führt, dass ich anschließend tot aus dem Fluss gezogen werde.«
    Clara und Harry Brown tranken den Tee, den Dan ihnen gekocht hatte, und hörten sich seinen Bericht über die jüngsten Entwicklungen an. Sie waren beide angespannt, und in ihren Augen stand tiefe Furcht.
    »Nach meinem Gespräch mit Roper ist die Polizei sofort hergekommen und in Yvettes Wohnung gegangen«, sagte Dan. »Anschließend waren sie bei mir, um mir mitzuteilen, dass sie das Verschwinden der Frau ebenfalls verdächtig finden. Sie hat Brot und Milch auf dem Tisch stehen lassen, und sie muss gerade dabei gewesen sein, das Geschirr vom Abendessen zu spülen, als sie das

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